Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)
Hundert Kilometer mindestens.
Sein
Tee war schön heiß, und er umschloss die Tasse mit beiden Händen. Als er jedoch
ein wenig pusten wollte, sah er, dass sich kleine Ringe auf der Oberfläche des
Tees bildeten. Komisch.
Lord
Vanduld schaute wieder in die Weite hinaus. Es waren ja recht schöne Wälder.
Die Lebewesen hatten sich hauptsächlich in Städten wie Besham City niedergelassen,
weil sie aus der Erfahrung von anderen Planeten gelernt hatten und so viel wie
möglich von der Natur erhalten wollten. Nur so hatten sie die großen Landschaften
bewahren können - und es war wirklich ein schöner Anblick. Soweit das Auge
reichte Wälder. Hier und da schlängelten sich ein paar Straßen hindurch, aber
da der Personen- und Güterverkehr sowieso hauptsächlich durch die Luft erfolgte,
brauchten sie nicht viele Straßen und somit auch so gut wie keine Einschnitte
in die Natur.
Aber
zitterte gerade der Boden unter seinen Füßen?
Der
Planet war für Erdbeben gar nicht bekannt. Er schaute wieder in die Weite. Er
hatte fast den Eindruck, dass sich dort ein paar Bäume bewegten. Nein, besser.
Dass sich dort ein riesiges Waldstück in Bewegung setzte?
Und
da! Ein anderes Waldstück bewegte sich in genau die andere Richtung?
Lord
Vanduld riss seine Augen auf. Ein nicht beschreibbares großes Waldgebiet fing
an, sich zu bewegen!! Was ging hier vor?
Was
gerade vor ihm passierte, war so unwirklich, dass er nicht wusste, was er
machen sollte. Völlig in Trance, von dem Anblick gefesselt, ließ der Lord seine
Tasse fallen. Und jetzt, was passierte noch da?
Der
Boden unter seinen Füßen bebte.
Überall
in den Wäldern öffnete sich die Erde zusätzlich. Die kleineren Öffnungen hatten
immer noch die Größe von Fußballfeldern. Es mussten Hunderte sein!! Nein! Es
waren Tausende. Links, rechts und geradeaus. Überall, wo seine Augen
hinblickten, öffnete sich die Erde. Die Bäume knickten dabei wie Streichhölzer
um. Der Boden zitterte. Das große Waldstück in der Mitte war jetzt ein riesiger
Spalt geworden, der sich langsam, aber sicher wie in Zeitlupe zu vergrößern und
dabei den Wald in seinem Schlund zu verschlucken schien. Jetzt fuhren auf
einmal riesige Türme aus den kleinen Öffnungen heraus.
Was
um alles in der Welt war hier los??
Um
ihn herrschte eine Ruhe, die überhaupt nicht zu dem passte, was er gerade sah.
Nur der Boden unter seinen Füßen bewegte sich. Es waren eindeutig die Kräfte,
die dort draußen im Gange waren, die dafür sorgten, dass jetzt auch der
Wolkenkratzer ins Schwanken geriet. Aber das waren gar keine richtigen Türme da
draußen.
Es
waren…!!!
Fast
gleichzeitig zu dem, was er jetzt sah, gingen die Sirenen der Union-Troopers
los. Es war das Signal für den höchsten Alarm- und Ausnahmezustand, den es auf
Sadasch gab. Was er dort draußen sah, waren intergalaktische Plasmakanonen, die
für den Beschuss von Schiffen in der Umlaufbahn zuständig waren!!!
Als
der erste blaue Schuss dieser träge wirkenden Waffen erfolgte, fiel er durch
die Erschütterung zu Boden. So enorm war die Druckwelle. Ein einzelner Schuss
hatte die Größe von einem kleineren Transporter. Er war einfach riesig. Neben
diesen Plasmakanonen fuhren jetzt, im Vergleich zu allem anderen, was gerade passierte,
kleinere Kanonen raus, die leichtere, aber schnellere Plasmasalven feuern
konnten. Es sah wie ein blaues Stakkatofeuerwerk aus, das von den Türmen um die
großen Plasmakanonen ausging.
»Meine
Schiffe!!!«, schrie der Lord und ihn überkam eine panische Angst. Wenn seine
Schiffe eine Ahnung gehabt hätten, dann hätten sie vielleicht eine Chance gehabt,
zu entkommen. Einfach wegfliegen.
Noch
nie hatte er solch eine Stärke gesehen!!!
Und
er hatte schon viele Verteidigungsanlagen gesehen.
Das
würden sogar die Schilde der stärksten Sternenzerstörer oder Schlachtschiffe
nicht aushalten! Unmöglich!!! Verdammt!!!
Der
Großteil der Invasionsflotte war abgezogen worden. Wozu auch???
Der
Planet war ja eingenommen und hatte überhaupt keine militärischen Fähigkeiten
mehr!! Was passierte hier gerade??? Wie war das möglich???
Gegen
so eine Feuerkraft hatten seine wenigen nichtsahnenden Schiffe keine Chance. Er
konnte noch sehen, wie die Schnellsten seiner Piloten es in ihre Jäger
geschafft hatten und nun versuchten, einen Angriff gegen die riesigen
Plasmakanonen zu starten. Doch sie hatten keine Chance. Ein paar schafften es zwar,
Schüsse auf die
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