Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)
Rummel um uns ein wenig
dämpfst. Abkühlst. Meinst du, da lasse ich dich eine Exklusivstory schreiben?«
»Ohne Story kein Pressesprecher«, verlangte Uwe jetzt. »Leg dich auf den Boden!«,
sagte Sarah jetzt und Uwes Beine folgten ihren Anweisungen, ohne dass sein Hirn
ihnen den Auftrag dazu sendete.« »Okay, okay! Ich mach ja! Auch ohne Story… nur
lass das bitte, ja?« Sarah musste lächeln. »Ich wusste, dass wir uns verstehen
werden«, sagte Sarah.
Herr
und Frau Feuerstiel hatten von den Gedankenwechseln natürlich nichts
mitbekommen, deswegen sagte Sarah nun laut: »Sag ihnen, dass Sebastian in Amerika
ist, dass wir allerdings eingestehen müssen, dass wir von ihm seit Tagen nichts
mehr gehört haben, und dass wir darauf warten, dass er sich meldet. Dann würden
wir Näheres zu dem Ganzen sagen können…! Ach ja, und wenn Justus Krämer von WWN
hier auftaucht und etwas haben will, eine Story, dann gib ihm eine, aber eine
falsche. Wir haben da noch eine kleine Rechnung offen«, fügte Sarah letztlich
an.
Uwe
Leidenvoll nickte. Er wusste, dass die anderen jeden Moment hier auftauchen
würden. So langsam waren sie nun auch wieder nicht.
Er
war einfach nur schneller. Doch das hatte ihm heute nicht unbedingt einen
Vorteil verschafft.
»Und
Herr Leidenvoll, ich vertraue ihnen jetzt«, sagte Sarah.
Sein
Magen verkrampfte sich - das saß. Vertrauen spielte in seinem Job eine wichtige
Rolle, vielleicht eine mit der wichtigsten. Allerdings war er selber der
misstrauischste Mensch, den es wohl auf der Erde gab. Aber jetzt konnte er gar
nicht mehr anders, als mit diesen Leuten zusammenzuarbeiten. Sie vertrauten
ihm.
Diese
Frau, die seine Gedanken kontrollieren konnte, vertraute ihm. Er hatte noch so
viele Fragen, aber er wusste, dass er die Antworten noch bekommen würde. Was steckte
noch alles hinter dieser Geschichte?
Er
würde es herausbekommen, aber er würde damit sehr sensibel umgehen.
Herr
und Frau Feuerstiel saßen immer noch da und wussten nicht ganz genau, was sie
jetzt machen sollten. Sarah wandte sich ihnen zu und sagte: »Ich muss jetzt
weiter. Ich habe da noch einen Termin. Ich melde mich dann wieder. Aber sie
haben ja auch meine Handynummer, nur für den Fall der Fälle«, erklärte Sarah und
guckte bei diesen Worten Leidenvoll an, der ein wenig zusammenzuckte und
unschuldig dreinblickte.
»Ja,
wir hören voneinander«, kam es aus Herrn Feuerstiel raus. Sarah drehte sich um,
ging zur Tür und verließ das Haus. Sie stieg in ihren A6 und machte sich auf
nach Düsseldorf. Eine Professorin der Alten Geschichte der Universität wartete
schon auf sie.
Sarah
bemerkte nicht den Wagen an der Ecke. Unterhalb des geöffneten Seitenfensters
lagen mindestens fünf runtergebrannte Zigaretten.
Der
Mann in dem Wagen zündete ebenfalls seinen Motor und folgte ihr.
»Sarah?
Können wir uns nicht auch einen Kompuhter anschaffen? Ich meine nur, für so
zwischendurch. Wie jetzt zum Beispiel. Ich könnte jetzt mit dem Kompuhter wundervoll
arbeiten«, sagte Sonja, während sie beide im Auto saßen und zur Universität Düsseldorf
fuhren.
»Hahaha,
was willst du denn mit einem Computer?«, fragte Sarah lachend.
»Na,
ich könnte zum Beispiel Julia helfen. Sie hat da so was, das nennt sie
»chatten«. Da war so ein kleines Symbol unten in der Ecke, das blinkte immer.
Sie sagte, das wären ihre Freundinnen, die sich mit ihr unterhalten wollen.
Julia hats aber nicht gemacht, weil die Sache mit den Briefen beantworten viel
wichtiger war. Und ich bin ja auch eine Freundin von Julia«, sagte Sonja
erwartungsvoll.
»Irgendwie
habe ich den Eindruck, du wirst ein wenig jünger, wenn du mit Julia zusammen
gewesen bist. Kann das sein?«, fragte Sarah, während sie die
Kardinal-Frings-Brücke über den Rhein nach Düsseldorf fuhren. Sonja hatte es
sich auf dem Beifahrersitz bequem gemacht und philosophierte schon eine Zeit
lang rum. Dabei hatte sie immer ihre Gedankengänge unterbrochen und die vorbeirauschende
Umgebung staunend kommentiert. Sarah hatte schon gemerkt, dass sie auf etwas
Bestimmtes hinaus wollte, musste sich aber auf das Fahren konzentrieren.
»Wieso
jünger? Ich bin sogar ein wenig älter als du!«, konterte Sonja fast
eingeschnappt.
»Na,
du hast mit mir ja anscheinend schon in einigen Schlachten gekämpft, und jetzt
redest du wie ein kleines Mädchen«, sagte Sarah amüsiert. Sie wusste, das saß.
»Hör
mal. Nur weil ich für die Dinge
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