Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
Vom Netzwerk:
Gerade im Fach Geschichte war es besonders wichtig, direkt von dem
ersten Kontakt mit einem ihrer Seminare so frisch und interessant wie nur irgend
möglich zu wirken. Und das fing halt schon bei der richtigen Papierwahl an. So
hatten die Studenten es doch auch wesentlich einfacher, sich für ein spannendes,
und nicht wie sonst üblich oft behauptet, »totes Fach«, zu interessieren.
      »Der
Klebestreifen wirkt allerdings ein wenig unpassend. Aber er ist ja nur Mittel
zum Zweck«, sagte sich Professorin Nadel. Sie stand ungefähr fünf Zentimeter von
dem Schaukasten entfernt, da sie fast blind war und nur gut 20 Zentimeter weit
scharf gucken konnte. Sie rückte ihre dicke Hornbrille zurecht. Jetzt las sie
noch einmal den Text: »Die Einschreibungen für das Seminar »Lesen mit
Hippokrates - Lesen in der Antiken Welt« können in der kommenden Woche immer
von 10.00 Uhr bis 11.30 Uhr in dem Büro von Professor Kuhte vorgenommen
werden.« Ja, es war ihr gelungen. Ein Meisterwerk, das seinesgleichen suchte.
Irgendwie kam sie dabei richtig in Wallung.   
      Oder
war es einfach nur ihr Magen?
    Professorin
Nadel war ungefähr 1,60 Meter groß und hatte dabei ein Lebendgewicht von knapp
180 Kilogramm. Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Hallo
Ursula«, sagte Professor Kuhte und klopfte ihr auf die Schulter. Dabei hing er
neben den Zettel seiner Kollegin einen weiteren, auf dem in fast nicht
leserlicher Schrift stand: »Das Büro von Professor Kuhte ist in der kommenden
Woche immer nur von 14.00 Uhr bis 14.30 Uhr geöffnet.« Ohne einen Blick auf den
anderen Zettel zu werfen, fragte er seine Kollegin: »Musst du auch zu der
Jahn?«
      Nadel
holte einmal tief Luft und schaute Kuhte gar nicht wirklich an. Er war fast
2,10 Meter groß und sein Gesicht konnte sie nur erkennen, wenn er sich zu ihr
runterbeugte. Sie waren beide »Spezialkräfte«, wie sie sich selber nannten, der
Alten Geschichte.
      »Ja,
aber ich habe keine Ahnung, was sie wirklich von mir will. Nur, dass ich sofort
kommen soll.« Es machte den Eindruck, dass dieser Satz schon fast ihre körperlichen
Kräfte vollständig aufgebraucht hatte.
      »Ich
auch. Habe gerade meinen Urlaub für das nächste Jahr geplant.« »Ah, wo soll es
denn hingehen?«, fragte sie, stellte sich hinter ihn und griff seinen Pullover,
so dass er vorging. Kuhte wartete einen Augenblick, bis sie ihn richtig gepackt
hatte, und ging dann ganz langsam los. Es war eine eingespielte Situation auf
diesem Flur. Er vorweg, der führte, und sie ihm tippelnd folgend.
      »Konstantinopel.
Direkt in der ersten Aprilwoche. Da ist es dann noch nicht ganz so heiß«, sagte
er stolz. Nadel wusste, dass er jetzt zum zehnten Mal in Folge nach Istanbul
reiste, tat aber wie immer so, als wüsste sie das nicht.
      »Dir
ist aber schon klar, dass in der Woche das Semester wieder beginnt?«, fragte
sie ihn. Er überlegte einen Moment. »Mist«, dachte er sich. Er hatte gerade online
gebucht. Es gab kein Zurück mehr.
      »Na,
dann mache ich eben eine Exkursion draus«, sagte Kuhte und beide erreichten das
Büro von Professorin Jahn. Kuhte klopfte kurz an, und dann betraten beide das Büro
von Jahn. Ihre Chefin saß an ihrem Schreibtisch und vor ihr hatte eine hübsche
Studentin mit einem Kapuzenpullover »University of Düsseldorf« Platz genommen.
      »Ah,
da sind sie beide ja. Kommen sie doch bitte rein und setzen sich«, sagte Jahn
und zeigte auf die letzten beiden Stühle in ihrem Büro.
      »Darf
ich ihnen Frau Sarah O'Boile vorstellen. Sie ist von der Bundesregierung«,
erklärte Jahn und zeigte respektvoll auf Sarah. Sarah stand auf und reichte
beiden die Hand. Oweia, das kann ja heiter werden. Jahn hatte ihr die beiden
kompetentesten Mitarbeiter der Universität versprochen. Aber Sarah wusste, dass
das Äußere selten wirklich etwas sagte. Sie wollte sich überraschen lassen.
      »Ich
will die ganze Geschichte mal abkürzen, da mir Frau O'Boile die Dringlichkeit und
die enorme Zeitknappheit verdeutlicht hat. Sie beide, Professorin Nadel und
Professor Kuhte, werden mit Frau O'Boile nach Rom reisen. Dabei werden ihre
Kenntnisse, ihre Erfahrung und ihr Fachwissen enorm gefordert werden. Ich bitte
sie, diese bestmöglich einzusetzen. Abreise ist sofort. Ihre Verpflichtungen
an der Universität werden von ihren Kollegen übernommen. Für die Kosten, die
dabei entstehen, kommt Frau O'Boile auf. Auf dem Düsseldorfer Flughafen wartet
bereits eine Privatmaschine«, sagte Jahn zu den

Weitere Kostenlose Bücher