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Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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Judith und
brüllten: »Kommt!!! Kommt schnell mit.« Pharso schaute zu den beiden Rittern
und wusste nicht sofort, was er machen sollte. Der Kapitän hingegen stürmte ruckzuck
los. Ein Trümmerteil hätte sein Schiff ja auch getroffen haben können. Als
Pharso den losstürmenden Kapitän sah, nahm er sich ein Herz und ließ die beiden
Ritter auf der Brücke zurück.
      Als
sie in den Gang einbogen, der zur Brücke führte, kam ihnen ein schnaufender
Bander entgegen.
      »Schnell,
kommt mit. Ihr werdet nicht glauben, was hier gerade passiert ist«. Garth,
Oskar und Judith führten die ihnen Folgenden zu jenem bekannten Frachtraum.
Garth musste etwas husten, als sie den Raum betraten und wedelte dabei mit
seinem grünen Schwanz. Es lag ein wenig Rauch in der Luft. Pharso und der
Kapitän staunten nicht schlecht: Vor ihnen standen zwei Barskiefamilien und
zwei Banderfrauen. Die Männer hatten ihre Arme um ihre Frauen gelegt und die
Kinder klammerten sich an die Beine. Sie alle sagten keinen Ton.
      Alle
waren sprachlos, nur Pharso strahlte über das ganze Gesicht.
     
    ******

22.
     
     » I ch
habe schon mal was von ihnen gelesen«, sagte Herr Feuerstiel und tat so, als
würde ihn die Antwort nicht interessieren. Die Situation für die drei
erwachsenen Menschen war etwas komisch.
      »Kann
gut sein. Ich schreibe schon länger für unser Blatt«, sagte Leidenvoll und tat
ebenfalls, als würde er etwas ausweichen. Uwe Leidenvoll von der Rheinischen Zeit
stand im Wohnzimmer der Familie Feuerstiel in Strümp. Aber irgendwie wusste
keiner genau, was er jetzt sagen sollte. Bei beiden Männern wirkte die Situation
irgendwie gespielt. Nur Frau Feuerstiel wusste gerade wirklich nichts damit
anzufangen. Sarah war verschwunden und hatte diesen eigentlich fremden Mann im
Haus der Feuerstiels zurückgelassen. Julia saß derweilen oben im Computerzimmer
und beantwortete fleißig E-Mails. Sie war so konzentriert, ein Flugzeug
hätte neben dem Haus runterstürzen können, sie hätte es nicht mitbekommen.
    »Tja,
und was machen wir jetzt?«, fragte Leidenvoll. »Ihre Kollegen lassen sich aber
Zeit. Wie kommt es, dass Sie so schnell waren?«, fragte Herr Feuerstiel
unbeholfen.
      »Ich
weiß nicht. Ist alles eine Einstellungssache«, antwortete Leidenvoll.
      »Darf
ich Ihnen vielleicht einen Kaffee anbieten?«, fragte Frau Feuerstiel, die dem
fremden Mann eigentlich nicht sonderlich traute. Aber sie kannte ihn ja gar
nicht richtig, und wenn sie sich nicht täuschte, wohnte er in Bösinghoven. Frau
Feuerstiel war sich nicht sicher, ob sie nicht seine Frau kannte. Auch bei fast
60.000 Einwohnern in Meerbusch hatte es den Anschein, dass sich alle Frauen
doch irgendwie kannten. Je länger man in Meerbusch wohnte, desto höher war die
Wahrscheinlichkeit, dass sich die Meerbuscher Frauen bei zumindest einem
gemeinsamen Kaffeenachmittag getroffen hatten. Herr und Frau Feuerstiel waren
jetzt seit 16 Jahren verheiratet und waren beide in Meerbusch aufgewachsen.
Herr Feuerstiel war Nierster und sie war Lankerin. Meerbusch war eine Stadt aus
Gemeinden. Frau Feuerstiel musterte Uwe Leidenvoll sehr auffällig. Sie schätzte
ungefähr sein Alter und dabei fiel ihr auf, dass er ungefähr gleich alt wie ihr
Mann sein musste. Leidenvoll. Der Name sagte ihr irgendwas. Es hatte aber
nichts mit der Zeitung zu tun. Da war irgendwas anderes, was entfernt in ihrem
Hinterkopf klingelte. Frau Feuerstiel holte eine Tasse Kaffee und stellte sie
auf den Wohnzimmertisch.
      »Sagen
sie, sind sie aus Osterath?«, wollte sie wissen. Herr Feuerstiel und Uwe
Leidenvoll guckten sich versteckt kurz an und dann sagte Leidenvoll zu ihr: »Ja,
meine Frau Barbara und ich, wir wohnen mit unseren vier Kindern in Osterath«,
sagte er.
      »Seine
Stimme, die kennst du doch«, klingelte es bei Mama Feuerstiel. In dem Moment
rief Julia von oben herunter: »Mama, Papa, kommt mal schnell hoch!«
      Herr
und Frau Feuerstiel schauten sich an, und Uwe Leidenvoll setzte die Kaffeetasse
ab, von der er gerade einen Schluck genippt hatte. Herr Feuerstiel zuckte mit
den Schultern und ging voran, um nach oben zu gehen. Uwe folgte ihm. Hinter Uwe
ging Frau Feuerstiel.   
      Während
sie die Treppe hochgingen, beobachtete sie die wackelnden Hüften von
Leidenvoll. »Diesen Watschel-Entengang kennst du doch?!«, sagte sie sich
wieder. Alles an Leidenvoll kam ihr so bekannt vor…nur der Name passte nicht.
Als die drei das Zimmer erreicht hatten, saß Julia kerzengerade auf

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