Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)
beiden, die gar nicht
überrascht wirkten. Sie waren die »Spezialkräfte«, auch wenn sie beide sich nur
so nannten und sie eigentlich auch niemals davon gehört hatten, dass es an
irgendeiner Hochschule überhaupt so etwas wie eine geschichtliche Einsatztruppe
gab. Gut, sie beide spielten zu Hause zusammen Rollenspiele, und Wirklichkeit
und Fantasterei kamen des Öfteren dabei mal durcheinander, aber sie waren halt
die »Spezialkräfte«. Deswegen hatten sie beide in ihren Büros immer eine gepackte
Reisetasche stehen. Immer für den Fall der Fälle.
»Was
wird denn unsere Aufgabe sein?«, fragte Nadel. Jahn blickte zu Sarah, die
gerade Sonja hinter der Fensterscheibe des Büros mit grimmigem Blick eine Biene
jagen sah. Sarah schaut die beiden mit einem Lächeln an und sagte: »Wir müssen
zu der Bibliothek des Vatikan. Wir müssen etwas suchen - etwas sehr Altes.«
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20.
» K leines!
Du hast den geilsten Arsch, den ich jemals gesehen habe. Du solltest dich
glücklich schätzen!«, pöbelte der Schmetterling die junge Schmetterlingsfrau
an. Stephanus stieg Zigarrenrauch in die Nase, während er die Geschichte von
Sonja, dem Schmetterling von Gwendoline alias Sarah, notierte.
»Hier drin ist Rauchen verboten! Nur ein Funke und meine Chroniken könnten
Feuer fangen. Tausende von Jahren Arbeit könnten zunichte gemacht werden. Ist
dir das klar?«, sagte Stephanus ganz ruhig ohne einen Blick nach oben zu
werfen. Er wusste ja, wer der Störenfried war. Der Schmetterling wurde ganz rot
und trat sofort seine Zigarre aus. Eine Rüge von Stephanus war schon eine
ernste Sache. Wenn das in der Schmetterlingswelt bekannt würde, dann würden sie
über ihn tratschen und sich über ihn lustig machen.
Auch dabei konnten sich die Geschichten steigern und sein Ruf wäre im Eimer.
Außerdem konnte Stephanus, wenn es ganz schlimm kam, Garth her zitieren und im
allerschlimmsten Fall konnten sie ihn dann von seinem Ritter abziehen. »Ach du
meine Güte!«, dachte er und musste schlucken. Dann wäre er arbeitslos! Ohne
Ritter! Den Fall hatte es aber doch noch nie gegeben! Zumindest gab es keinen
alleinstehenden Schmetterling. Oder? Nein! »Und warum nicht?«, fragte er sich
sofort. Entweder, es hat diesen Fall wirklich noch nie gegeben oder...? Ein
Schmetterling, der keinen Ritter mehr hatte, musste sterben und sein Name würde
einfach verhallen und niemand würde sich an ihn, den coolsten Rock 'n Roller
erinnern. Ach du meine Güte!!
Sonja war mit ihren Ausführungen fertig, schaute den unverschämten
Schmetterling an, sagte »Niete« und verschwand. Der Schmetterling schaute ihr
hinterher, es kribbelte ihn. Er versuchte, sich zu beherrschen, aber es ging
beim besten Willen nicht anders. Er konnte einfach nicht. »Geiler Arsch!«.
»Also werden wir uns hier unten jetzt beherrschen?«, fragte ihn Stephanus.
»Ja, Sir!«, sagte der Schmetterling ganz verlegen, schaute auf den Boden und
fing mit seinem Bericht an.
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21.
D er Kreuzer Friedensvogel tauchte vor dem Lutu-Transporter
wie aus dem Nichts auf und verharrte nicht weit entfernt. Pharso,
Sebastian
und Jens wollten gerade von der Brücke gehen, als sie einen kleineren Transporter
entdeckten, der zweifelsfrei von einem weiteren Kreuzer der Union verfolgt
wurde. Pharso erkannte schnell, dass der Transporter seine Geschwindigkeit nur
verlangsamt hatte, da er einen neuen Kurs fliegen wollte, und dass das
kurz vor Hyperraumspeed nicht kurzfristig und schnell ging. In dem Moment, als
er einen Bogen einschlagen wollte, eröffneten der Friedensvogel und der andere
Kreuzer das Feuer. Grün schimmerte das Schutzschild des kleinen Transporters,
doch alle an Bord wussten, dass ein Schiff in der Größe nur maximal zwei vollen
Treffern standhalten würde. Der Pilot des Transporters wich dem Feuer auch noch
sehr ungeschickt aus, so dass sogar Jens und Sebastian schnell verstanden, dass
es kein Entkommen gab. Die beiden Ritter der Blauen Rose gingen näher an die
Scheibe.
Sie
konnten genau den ersten Volltreffer an dem unbeholfenen Schiff ausmachen. Der
Kapitän des Lutu-Transporters stellte sich zu ihnen und konnte die Szene nur
beobachten. Er war in dieser Situation machtlos. Er kannte zwar die Gründe für
diesen Kampf nicht, doch würde es alleine die Ehre verlangen, dass sie sich auf
die Seite des Unterlegenen bei diesem eindeutig unfairen Kampf stellen.
»Was
passiert da gerade?«, wollte Sebastian wissen, der als
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