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Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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vom Boden erhoben.
      Lukas
wusste, dass Wansul immer mal hier und mal da war, aber was er genau machte,
das würde er wohl nie erfahren. Lukas hatte mal von anderen Schmetterlingen die
Geschichte gehört, dass Wansul der allererste Schmetterling gewesen sei, den es
je gegeben hatte, doch war dies nur eine Geschichte von Schmetterlingen, und er
wusste nur zu gut, was das bedeuten konnte. Laut dieser Geschichte hatte der
alte Schmetterling mehr als einmal seine Flügel im Spiel gehabt, als die
Geschichten der Schmetterlinge geschrieben wurden. Große und kleine Ereignisse
hatten durch sein Zutun eine andere Wendung erfahren, als sie ursprünglich
hätten ablaufen sollen. Aber wie gesagt, es waren nur Geschichten von
Schmetterlingen.
      Doch
Lukas wollte Wansul ein wenig im Auge behalten.
    Als
sich Sebastian und Jens wieder auf der Brücke orientiert hatten, kam der
Kapitän gerade zur Türe rein, als einer der Kadetten ein einkommendes
Komm-Signal meldete. Der Kapitän stellte sich wieder auf seine vorherige Sprecherposition
und machte sich wieder für die Face-to-Face-Kommunikation bereit. Auf dem Komm-Screen
konnte er erneut das Gesicht des Nila-Kommandanten Kol Sorak erkennen.   
      »Warum
sind sie noch nicht weitergeflogen? Sie sind sich im Klaren, dass sie
gerade eine Strafaktion der Union betrachtet haben und wir natürlich wollen,
dass sie gerne davon anderen berichten, damit sich unsere Maßnahmen
herumsprechen?!«
      Diese
Frage und diese ungewöhnliche Aufforderung verwirrten den Kapitän. Es war eine
Nila-Taktik, die an den Hochschulen der Elite-Mörder der Union gelehrt wurde.
      »Wir
wollten gerade mit dem Weiterflug beginnen, doch dann erschien dieser
kleine Transporter. Wir wollten uns einfach ruhig verhalten und ihnen nicht in
die Quere kommen. Ich hoffe, wir haben ihnen keine Unannehmlichkeiten bereitet!?«,
sagte der Kapitän.   
      »Nein,
ganz und gar nicht. Wie schon bereits erwähnt, hätte die Union überhaupt nichts
dagegen, wenn sie von dieser kleinen Geschichte anderen berichten. Verstehen sie
uns richtig. Es liegt im Allgemeinwohl, wenn bekannt wird, dass sich die Nilas
um die Sicherheit innerhalb der Union kümmern und somit garantieren, dass unser
System auch weiterhin stabil und sicher ist. Verstehen Sie jetzt unser Anliegen?«,
fragte Kol Sorak.
      Dem
Kapitän des Lutu-Transporters gefiel dieses Anliegen ganz und gar nicht.
Sein Schiff sollte zu einem Propagandamittel werden.   
      »Meine
Mitarbeiter bearbeiten gerade das aufgezeichnete Schlachtgeschehen, um es den
intergalaktischen Nachrichtenagenturen zu übermitteln. Und dabei wäre es sehr
gut, wenn wir einige Aussagen von Bord ihres Schiffes bekämen, die der ganzen
Sache dienlich wären. Wären sie dazu bereit?«, fragte Kol Sorak.
      Jetzt
dämmerte es dem Kapitän, was Kol Sorak vorhatte. Er wollte ein paar
Crewmitglieder interviewen, die vor laufender Kamera aussagten, wie schrecklich
und furchtbar die ganze Tragödie war.   
      Dass
die Union gezwungen war, diese Maßnahme zu vollziehen, und dass seine Männer nur
jedem davon abraten konnten, sich einer erneuten Rebellion anzuschließen. Was
sollte er jetzt machen? Bei der Fracht, die er an Bord hatte!
      Die
Nilas würden sich die Gelegenheit, sein Schiff zu durchsuchen, nicht entgehen
lassen, wenn sie sich einmal an Bord befanden. Und das bei seiner Ladung! Aber was
sollte er machen? Würde er ablehnen, würde sein Transporter auf eine Liste
gesetzt werden, auf die er wahrscheinlich nicht wirklich kommen wollte.
      Oder
vielleicht war Kol Sorak ja auch so skrupellos und vernichtete sein Schiff hier
und jetzt - gleich auf der Stelle.
      Der
Kapitän öffnete den Mund nur zögernd, als er sagte: »Natürlich sind wir gerne
dazu bereit, der Union einen Dienst zu erweisen, der nicht nur unsere, sondern
auch allen anderen, Sicherheit garantiert.   Bitte! Kommen sie doch zu uns an
Bord! Lassen sie uns aber ein wenig Zeit, damit wir sie nicht unvorbereitet
empfangen«
      »Oh,
lassen sie sich Zeit. Jetzt rennt uns nichts mehr so schnell davon. Aber
bitte nicht zu lange. Die Grenzen und unser Gebiet lassen sich nicht
unbeobachtet bewachen!«, sagte Kol Sorak.
     
    ******

25.
     
     A ls Cassandra und Wansul die komplette Treppe hinab
gestiegen waren, fiel Cassandra ein Stein vom Herzen: Sie hatte überlebt. Zumindest
bis jetzt. Sie standen nicht weit weg von dem ersten Generator, der aber locker
eine Höhe von 20 oder 30 Metern hatte.   
     

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