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Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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arbeiteten gut. Überall schwirrten sie herum, und zeigten den
Menschen der Erde, dass es auch eine andere Möglichkeit gab, als in den Minen
und bei den Bauprojekten der Union als Arbeiter unterzukommen.
      Er
wusste, dass sein Job auf Freiwilligkeit der jeweiligen Personen beruhte. Und
das war sein Vorteil.
      Diese
Menschen hatten erkannt, dass die Union gut mit denen umging, die hinter ihr
standen. Sie sorgte für sie.
      Seine
Männer aus Düsseldorf arbeiteten dabei am aktivsten. Er hatte den Eindruck,
dass sie sich, so schnell es ging, Lorbeeren verdienen wollten.
      Sie
reichten ihm so viele Einsatzbefehle ein, die er unterschreiben musste, um ihr
Vorgehen zu bestätigen und ihnen damit offiziell die Genehmigung zu erteilen,
dass er zusammen mit den anderen Papieren, die ihm vorlagen, nur noch signierte
und nicht mehr nachschaute.
      Sie
brachten Bewegung unter die Menschen. Das war gut. Und dabei konzentrierten sie
sich nicht nur auf Deutschland, sondern auf ganz Europa.
      Als
letztes hatte er den Abtransport von Frauen in Rom bestätigt. Hier hatte er
allerdings kurz auf die Beschreibung des Einsatzes geachtet. Es waren die
Frauen von Männern, die in russischen Bergwerken eingesetzt worden waren. Doch
die Moral der Arbeiter in Russland drohte zu fallen, sie war schon nicht gut, die
Dinge brauchten ja ihre Zeit, und so wollten sie die Familien wieder
zusammenführen. Es handelte sich um rund 200 Römerinnen.
    Ein
wenig war er schon stolz.
      Von
anderen Planeten, die er bisher gesehen hatte, kannte er nicht so ein Band
zwischen Familien. Sie arbeiteten genauso gut weiter, wenn sie getrennt wurden.
Doch hier auf der Erde schien das anders zu sein, und seine Einheit hatte
dementsprechend reagiert.
      Missstand
erkannt, Problem benannt, Konzept entworfen und vorgestellt, Genehmigung geholt
und gehandelt.
      So
hatte er sich das vorgestellt.
    Ohne
diese Hilfe hätten die männlichen Arbeiter nicht alles aus sich rausgeholt,
weil sie immer mit ihren Gedanken woanders gewesen wären.
      Eine
Liste über ihre Verlegungen führten sie allerdings nicht. Es reichte, wenn die
Abbaugesellschaften nachher welche anlegen würden, da sie ja über Jahre hier
blieben.
      Er
würde den Planeten ja auch verlassen, vielleicht sogar noch mit dem
Lordprotektor und dem Expeditionskorps. Aber die Nachvollziehbarkeit stand für
ihn nicht auf dem Plan.
      Wer
aufschrieb, dass sich die Zahl der Menschen, die in dem Bergwerk arbeiteten,
erhöhte, war ihm egal.
      Auch
brauchte er das nicht ankündigen. Im Prinzip wusste eigentlich niemand außer
ihm, dass solche willkürlichen Transporte durch seine Einheit stattfanden. Das
hatte natürlich den Vorteil, dass nicht ein anderes Kommando seine Zeit damit
verschwenden musste, diese Dinge zu prüfen. Er verschwendete ja seine Zeit auch
nicht damit, zu überprüfen, ob die Frauen jetzt dort angekommen waren oder
nicht.
      Sie
hatten einen gewissen Stand erreicht, den er optimieren konnte. Ihm war schon
ein wenig klar, dass sich der Lordprotektor dadurch eine kleine Belohnung
versprach, wenn die Gesellschafter sahen, dass er ihnen den Planeten unter sehr
guten Umständen, gut funktionierend, übergab.
      Diesen
Zusammenhang brauchte er aber seinen Männern nicht zu erklären. Es reichte,
wenn die Menschen der Erde für sie arbeiteten – und das gut.
      Für
ihn selber sprang dabei kein Bonus in materieller Form durch die Gesellschaften
raus. Das war ihm klar. Aber die Beförderung von der Ordonanz zum Kommandeur,
Organisator dieser Einheit, war Dank genug.
     
Ihm war bewusst, dass er sich dabei auf ein Niveau herunterlassen musste, das
nicht seinem Nila-Stand entsprach. Er hatte nicht umsonst diesem elitären Club
beitreten dürfen, die Aufnahmeprüfungen zur Universität Strungstar bestanden
und dann auch das Studium abgeschlossen.
      Dass
sich unter seiner Einheit niemand befand - mochte er sich auch noch so sehr
anstrengen - der es bis nach Strungstar schaffen konnte, fand er ein wenig
traurig.
      Wie
wäre es gewesen, wenn er sein erstes Belobigungsschreiben, seine erste
Empfehlung in seinem Leben geschrieben hätte, die es einem jungen Mann
vielleicht erlauben konnte, auch auf Strungstar zu studieren? Vielleicht sogar
auch bei Professor Lambrodius Quax?
      Zuerst
hatte er gedacht, dass dieser junge Mann, sein Spitzname war »Buddy Holly«, den
der Rekrutierungsoffizier aus Düsseldorf gefunden hatte, dafür tauglich wäre.
Aber irgendwas in dem jungen Mann war da,

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