Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)
Anführer akzeptiert. Und dieser Kontakt von dem System der Union
zur Erde stand in New York, dem Sitz der UNO.
Von
dort aus waren die Anführer in ihre Länder geschickt worden, um ihre ehemaligen
Untergebenen zur Akzeptanz dieses neuen Zeitalters zu bewegen.
Sie
hatten ja auch keine andere Wahl.
Jetzt
war es auch irrelevant, dass ausnahmsweise in New York noch kein Fähnchen
steckte. Aber in dem Moment beugte sich der Adjutant so nach vorne, dass er ihm
die Sicht auf die Karte versperrte.
Als
er sich wieder zurückbewegte, da steckte auch in New York eins dieser Dinger,
die er jetzt gar nicht mehr zu schätzen wusste.
Sullivan
Blue knirschte mit den Zähnen.
******
59.
» I ch
sehe überhaupt rein gaaaaaar nichts«, meckerte Jens rum.
Mehr
mit sich als mit seinem Co-Piloten, der meinte, eine Abkürzung zu kennen.
Warum
nahm er einem Schmetterling ab, dass der Weg durch einen Nebel im Universum der
richtige war?
»Glaubst du mir jetzt, oder nicht? Ich bin nicht derjenige, der so schnell zu
seinem Mädchen will«, hatte Wansul noch gesagt.
Doch
langsam war er misstrauisch, ob Wansul überhaupt wollte, dass sie zur Erde
zurückkehrten. Denn er hatte ja hier Zeit genug zum Nachdenken.
Mit
Sarah kamen sie ja auch zu Sonja zurück, und wie sollte er das Verhältnis
zwischen den beiden Schmetterlingen beschreiben… war es gespalten?
Gelegentlich
kam wirklich in ihm das Gefühl auf, Wansul legte alles daran, dass er einen Kontakt
mit Sonja solange wie möglich hinauszögerte, indem er ihn kreuz und quer durch
die Galaxien jagte und dabei keinen Umweg ausließ.
Da
er keine Lust hatte, in diesem Nebel gegen einen Asteroiden zu knallen, hatte
er die Geschwindigkeit etwas gedrosselt. Zum Glück hatte er bei den paar
Crash-Kursen im Flieger »Ein-mal-Eins« auf Sadasch aufgepasst.
Nur
das mit dem Routenbestimmen war nicht ganz so sein Ding. Deswegen überließ er
es auch Wansul, ihm den richtigen Kurs zu sagen.
Jetzt
flog er mal wieder alleine. Generell war der alte Schmetterling etwas ruhig
geworden, wenn er denn überhaupt mal da war.
Dann
kam er, sagte ein paar Kurskorrekturen, Jens flog nämlich nie richtig, wenn es
nach dem Schmetterling ging, obwohl er haargenau die letzten Angaben befolgte,
und schlief unter lautem Schnarchen ein.
Gelegentlich
brabbelte er dabei was von »Feuer«, »Schwert«, »Mario, junger Römer«, »Blaues
Berlin«, »Eigentlich recht schön« und »Pharso…Schwere Aufgabe kommt noch«. Wurde
er dann wach, meinte er ganz frech, er habe jetzt genug hier an Bord gearbeitet
und verduftete.
Jens
war so oder so alleine.
Deswegen
hatte er angefangen, auch Sarah zu nerven, vermutete er.
Denn
wie oft hatte er sie nun in Gedanken kontaktiert und ihr endlose Liebesschwüre
zukommen lassen.
Als
er jedoch merkte, dass zu viele Liebesbekundungen ihre Einzigartigkeit
verloren, wenn er es übertrieb, hatte er angefangen sich Geschichten
auszudenken, in der Hoffnung, dass sie sie hören würde.
Wenn
sie dann mal Zeit hatte und seinen Gedanken zuhörte.
Allerdings
hatte er es auch wieder sein lassen und machte das nur noch ab und zu.
»Hoi!
Bist ja immer noch im Nebel«, hörte er eine kratzige Stimme hinter sich.
»Hoi!« Aha, der Super-Pilot war wieder da. Seit einiger Zeit hatte der Alte
damit angefangen, ihn mit »Hoi« zu begrüßen.
Warum
auch immer.
Aber
irgendwann hatte er auf die Art den Gruß erwidert.
»Ich
hatte dir doch gesagt, dass du eine halbe Stunde geradeaus und dann nach links
abbiegen solltest.«
Jetzt
ließ Jens den Kopf auf die Brust fallen und schloss die Augen.
Vielleicht,
wenn er blind flog, dann machte er das ja besser?
Also
steuerte er das Schiff nach gut Glück mit geschlossenen Augen in eine
Linkskurve und flog per Zufall dann wieder geradeaus.
»He?
Du hast ja verstanden, was ich meinte.«
Das
Lan-Dan-Schiff war schon längst an dem Chaos-Piloten vorbei geflogen.
Zeitweilig
hatten sie sogar Sorge gehabt, er könnte sie rammen, da sein Kurs vollkommen
unberechenbar war. Wäre er dann gegen ihr getarntes Schiff gerast, dann hätte
er garantiert diese unsichtbare Barriere bemerkt.
Früher
hätte in dem Fall dann sogar das Schutzschild aufgeleuchtet und jedem Angreifer
den Umriss und damit die Existenz des Schiffes verraten. Wie sah es wohl aus,
wenn aus dem Nichts ein Schutzschild aufglühte?
Aber
ihre und die Wissenschaftler der Crox hatten gute Arbeit
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