Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)
Nein! Sir!«, freuten sich jetzt alle.
Nur
der Junge nahm die Sache ernst.
Dann
steckte die Jüngste den Daumen in den Mund.
Oh
Mann. Super Einsatz-Truppe, die ihm Mario da organisiert hatte.
»Rucksäcke ab und zeigen!«
Schnell
zogen sie ihre Säcke aus und öffneten sie. Johnny flog zuerst zu den Mädels.
Dann schaute er fliegend rein. Als erstes begrüßten ihn ein Teddybär und ein
Schnuffel-Tuch. Hmm. Nicht gerade professionell.
Aber
darunter kam dann das zum Vorschein, was er ihnen aufgetragen hatte, zu
besorgen: Blaue Glühbirnen.
»Wir sind bereits gefragt worden«, sagte die Kleinste unverblümt.
Johnny
erschrak.
Oh
mein Gott, waren sie entdeckt worden?
Schnell
und hektisch schaute er sich um.
Wenn
Troopers oder auch Nilas hinter ihnen her waren, dann würde das hier in einer
Katastrophe für die Kinder enden. Und das ging unmöglich.
»Wer hat euch gefragt?«
»Na,
die paar Nachbarn, die noch da sind!«, antwortete Mario stellvertretend.
»Und meine Mama«, fügte die Ältere an.
Johnny
kapierte nicht.
Er
hatte ihnen doch eingebläut, dass das eine Geheimmission war.
»Na,
als ich ihnen erzählt hatte, dass wir blaue Glühbirnen klauen gehen, aus dem
Supermarkt, da haben sie uns gefragt, ob wir ihnen nicht auch welche mitbringen
könnten. Sie sagen, wenn Rom blau leuchtet, genauso wie London, Berlin und
München, dann wissen alle, dass wir zusammenhalten, oder so.«
»Ihr habt es ihnen erzählt?«
Und
wieder verdrehte Johnny die Augen.
Im
Eimer. Alles im Eimer.
Nun
war das, was er tat, nicht mehr geheim. Er drehte sich um und schaute
theatralisch nach oben. Und dann wieder zurück.
»Aber das mit dem blauen Licht als Zeichen, das wussten sie schon ohne uns. Ist
also nichts passiert!«, freute sich die 4-Jährige.
Johnny
schaute sie einen Moment lang an und tat, als würde er nachdenken.
Tat
er aber nicht. Er schaute nur so.
»Okay. Aber trotzdem müssen wir jetzt mit der Operation ‚Glühbirnentausch und
Licht anlassen’ beginnen. Und wenn ihr noch andere Kinder trefft, dann lasst
euch von ihnen helfen. Und ihr habt nicht vergessen, wo wir euch das Essen
hinbringen?«
»Sir! Nein! Sir!«, salutierten jetzt die drei und rannten dann los.
Schnell
flog Johnny ein paar Straßen weiter. Er hatte noch nicht ganz sein Ziel
erreicht, da sah er, wie aus beiden Richtungen links und rechts, blaue
Plasmastrahlen hin- und herflogen.
Die
Troopers meinten es mit Rom nicht gut. Hier war die Ausdünnungsquote extrem
hoch.
Er
selber war schon überrascht gewesen, dass er Mario getroffen hatte. Und dabei
hatte er seine Eltern noch. Beide. Und seine kleine Schwester, die allerdings
erst drei und verständlicherweise zu Hause geblieben war. Seine Eltern hatten
ihn zum Nahrungsmittelsuchen auf den Weg geschickt.
Er
war klein, flink und fiel, bis auf seine Schönheit, nicht auf.
Dabei
hatte er die Mädchen getroffen, die wohl Schwestern waren.
Dasselbe
zählte für sie.
Jetzt
sah Johnny, wie Jack über die Kreuzung nach rechts rannte und dabei einen Arm
ausstreckte, so, als wolle er etwas wegdrücken.
Johnny
war von dieser Kreuzung noch zwanzig Meter entfernt. Jack war nicht ganz hinter
den Häusern auf der rechten Seite verschwunden, da passierten schon die anderen
Ritter das Sichtfeld und verschwanden hinter Jack her.
Schüsse
fielen keine mehr.
Als
Johnny um die Ecke geflogen kam, waren dort zwanzig tote Troopers, und eine
Gruppe von rund zweihundert lebenden Römerinnen.
Die
Angst stand ihnen ins Gesicht geschrieben.
Sie
waren wie Vieh zusammengetrieben und ihre Männer, sofern sie welche hatten,
nach Afrika verfrachtet worden.
Sie
hatten einen Tipp bekommen, dass diese durchweg hübschen Frauen für das Amüsement
der Troopers in die Quartiere auf den Schiffen geflogen werden sollten. Und es
hieß, dass diese Troopers dort keine normalen Unions-Soldaten wären, sondern
viel schlimmer, dass sie Menschen von der Erde, die zum Feind übergelaufen
waren.
Aber
allein, dass diese Frauen zu den widerlichsten Dingen gezwungen werden sollten,
ihre Körper herzugeben… Ääääääääh… Johnny wurde wieder übel, wo er darüber
nachdachte, genauso wie Jack, als er davon erfahren hatte.
Jack
kontrollierte derweilen, ob es noch einen nicht ganz toten Trooper gab, den sie
verhören konnten. Sie waren mittlerweile soweit, dass sie sich ein paar
Gefangene holen wollten, um sich über den Stand der Dinge zu
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