Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)
Während
die Kinder auf ihn einredeten, erfuhr er so manch einen Berufswunsch. Nicht
alle wollten wie ihre Eltern Metallogen werden. Es war natürlich toll, dass sie
die Tradition ihrer Ur-ur-ur- und noch viel weiteren Väter fortsetzten, aber
dieser Beruf stammte aus einer Zeit, in der es generell nicht viele Jobs hier
auf dem Planeten gab. Da der Planet vollkommen von Erzadern durchzogen war,
hatten fast alle in Bergwerken gearbeitet - über Jahrhunderte.
Es
war damals der tollste Job gewesen.
Natürlich
gab es noch die weiterverarbeitenden Männer und Frauen, deren Tätigkeit aber
hinter den Jobs an den vielen heißen Feuern und mit dem ganzen Gehämmer
eingeordnet wurde. Aus Sicht der Kinder war das viel zu hart. Sie waren froh,
dass das jetzt Maschinen übernahmen, die sie entwickelt hatten. Allgemein hatte
sich aus der Notwendigkeit, Maschinen zu bauen, um die Menschen zu entlasten,
ein ganzer Berufszweig von Erfindern herausgebildet. Und daraus wiederum waren
die Forscher entstanden.
Irgendwann,
das wussten die Kinder nicht mehr, waren auch solche Sachen wie Elektrizität
und so ein Zeug dazugekommen, und im Laufe der Zeit waren dadurch auch wieder
weitere Wissenschaftsbereiche entstanden.
Es
musste wohl so rund 700 Jahre her sein, dass sie ihr erstes Raumschiff gebaut
hatten.
Als
sie damit ihren Planeten zum ersten Mal verlassen hatten, waren sie sofort auf
die Lan-Dan gestoßen. Ihre Planeten lagen direkt nebeneinander. Die Lan-Dan
waren aber ein eher zurückgezogenes Volk. Sie hatten die Crox skeptisch
beobachtet, wie sie mit ihrem fliegenden »Metallklumpen« durch die Gegend
gurkten. Aber gerade dieses erste monströse Geschöpf voll mit Metall hatte ihre
Aufmerksamkeit geweckt.
Da
es die Crox anscheinend geschafft hatten, weiß der Geier wie, sämtliche
physikalischen Gesetze auszuschalten und dieses enorm schwere, ja, für jeden
Naturwissenschaftler viel zu schwere Ding, in den Weltraum zu bewegen, hatten
die Lan-Dan entschieden, zu ihnen Kontakt aufzunehmen.
Schnell
erkannte das Kriegervolk, dass hier ein schier unbegrenztes Vorkommen der
verschiedensten Metalle lagerte. Deswegen brauchte es nicht lange, bis
Wissenschaftler der Lan-Dan und der Crox zusammenarbeiteten. Dadurch vereinten
sie zwei verschiedene Entwicklungsformen und waren jetzt mit ihrem
technologischen Stand dort, wo sie heute waren.
Als
Gegenleistung für das Metall, die Arbeiten in den Werften und den
wissenschaftlichen Einsatz, versorgten die Lan-Dan die Crox mit allem, was ihr
kleines Herz begehrte.
Zur
Freude beider Seiten lebten ihre Völker aber lieber unter sich. Und das
behielten sie, bis auf die Besuche der Wissenschaftler, auch bei.
Generell
galt die Vorliebe für Einsamkeit auch für das ganze Universum. Sie hatten gar
keine Lust, andere Planeten zu erforschen.
Zuhause
war es am schönsten, da waren sich alle einig.
Ein
paar Jünglinge, natürlich, hatten den weiten Weg in andere Galaxien angetreten.
Wäre
da nicht ein klitzekleines Problem: Sie hatten Heimweh. Sowohl Crox als auch
Lan-Dan.
Natürlich
hatte diese Sache auch einen enormen Einfluss darauf, dass der Großteil der
Crox hier blieb.
Sie
liebten ihre Berge, den Schnee im Winter, den Sommer in den Tälern. Und sie
liebten ihre Großfamilien. Nirgends fand man sich so geborgen und sicher wie in
seinen Familien, da waren sich alle einig.
Trotzdem
bauten sie mit voller Leidenschaft Schiffe. Eigentlich war jede Neuentwicklung
ein Kunstwerk, das dem ganzen Universum zeigte, zu was das Volk der Crox in der
Lage war.
Deswegen
wollten auch einige der Kinder Testpiloten oder auch Triebwerksingenieure
werden.
»Nichts geht über die richtige Geschwindigkeit«, strahlte ihn ein Mädchen an.
Allerdings wechselten die Kinder ihre Berufswünsche wie Frauen ihre Kleidung an
einem Tag.
Sebastian
fand, dass hier alles nicht wirklich zusammenpasste. Dieser ausgehöhlte Berg -
mittlerweile hatte er auch rausbekommen, dass es hier Tausende auf dem Planeten
gab, die jeweils gut eine Million von den Crox beherbergten - und die ganzen
spartanischen Einrichtungsgegenstände vermittelten einem den Eindruck, sie
wären die absoluten Hinterwäldler.
Dass
das aber überhaupt nicht stimmte, wurde Sebastian direkt wieder danach bewusst.
Es war der reinste Planet der Gegensätze.
Nach
einiger Zeit hatten sie den letzten Stand passiert und gingen wieder auf einen
Stolleneingang zu. War das Grün der Wiese direkt bei den Ständen
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