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Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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die Umgebung grauer wurde. Aber nur
für ein kurzes Stück.
     
»Wir hatten mal ein Genie, das meinte, unsere Zukunft würde im Tagebau liegen.
Pah, was für ein Spinner«, rief der Vater zu Sebastian rüber, der mit wehenden
Haaren ebenfalls an den Rand der Plattform gerutscht war.
     
»Aber du siehst ja, was das aus unseren Bergen gemacht hat. Es wurde nach
kurzer Zeit eingestellt. Wir graben nach unseren Erzen jetzt wieder weiter in
die Tiefe«, erklärte er fortführend.
     
»Das war nur Experiment«, hängte der Vater noch hinten dran, so, als müsse er
das ‚Vergehen’ seines Volkes entschuldigen. Und es war wirklich nur ein kurzes
Stück. Doch dann konnte Sebastian am Horizont die ersten Rauchwolken sehen. Es
schien, sie flogen mit der Plattform direkt auf ein paar Vulkane zu. Aber auch
um sie herum geschah etwas. Andere Plattformen wurden sichtbar, die ebenfalls
viele Passagiere beförderten. Alle Flugbahnen schienen ihr Ziel in den
Rauchwolken zu haben.
    Erst
sah Sebastian einen, dann zwei, dann drei… und dann wurden es so viele, dass er
die fliegenden flachen Transporter nicht mehr zählen konnte. Es schien, als
würden sie von den Rauchwolken wie von einem Magneten angezogen werden.
      Sebastian
schaute zu dem Vater und dabei fiel auch sein Blick auf die Kinder.
      Dann
auf die anderen drei Passagiere. In allen Gesichtern war eine Art von Magie,
die von diesem Ort vor ihnen erzeugt wurde. Stolz, Vorfreude, endlich dort zu
sein, und Ehrfurcht waren deutlich spürbar.
     »Dort
sind unsere Öfen, unsere Werften…«, hauchte der Vater. »…und unsere Schmieden.« 
     
    ******

45.
     
     D ie Schmetterlingsfrau verschränkte ihre Arme und zog
ein skeptisches Gesicht auf.
     
»Ich weiß wirklich nicht, ob wir das machen sollen.«
    »Jetzt
sind wir nun mal hier und haben unser Wort gegeben. Und was wissen wir am
besten von unseren Rittern? Dass man sein Wort auch hält.«
     
»Aber das, was wir planen, sollte vielleicht gerade deswegen mit unseren
Rittern abgesprochen werden.«
     
»Wir können es ihnen ja sagen, wenn es wirklich konkret ist. Aber vorher lieber
nicht.«
     
»Weil sie dann ‚Nein’ sagen würden.«
    »Naja,
äähmm, eher, weil sie die Chance darin nicht sehen. Sie sind so vorsichtig.«
     
»Und das mit gutem Grund. Wir, oder ihr, habt schon genug Menschen befreit, die
von den Troopers sonst erschossen worden wären. Und hätten wir nicht den einen
belauscht, dann wüssten wir gar nicht, warum. Aber sie sehen die Exekutionen
als mahnende Erinnerungen daran, dass die Menschen es auf gar keinen Fall erst
versuchen sollen. Wie die paar Typen in Russland und China es versucht haben.
Ihre Strafen sind so hart. Sie sind alle tot. Mehrere tausend!«
     
»Und deswegen müssen wir auch vorsichtig sein.«
    »Nur,
wenn du dich zusammenreißen kannst, und dich wie ein vernünftiger,
verantwortungsbewusster Schmetterling benimmst.«
    »Oh
Mann. Ja. Alleine, dass ich mich gerade so mit dir unterhalte und dich noch
kein einziges Mal ‚Baby’ genannt hab, ist doch Beweis genug, oder nicht?« 
      Sonja
schaute Johnny immer noch skeptisch an. Und es war ja nicht ihre Idee.
      Johnny
verfiel vor Sonja in eine Art Trance und vor seinem inneren Auge lief das
Erlebte noch einmal ab. Der Grund, warum er mit ihr jetzt hier war:
     
    Als
Johnny während des Überfalls auf den kleinen Gefangenentrupp in den Pub
verschwinden wollte, hatte er auf der Straße diesen kleinen Jungen gesehen. Dabei
war irgendwas mit dem Rock-`n’-Roll-Schmetterling passiert. Ob er sich an die Vergangenheit
erinnert hatte, oder was auch immer sein Schmetterlingsherz traf, auf jeden Fall
war diese Welt kein Spiel mehr.
      Kein
wundersames Paradies, in dem es allen gut ging. Wo sich alle Welt benehmen
konnte, wie man wollte. Denn damit stand man dann doch recht alleine da.
      Johnny
hatte sehen müssen, wie dieser kleine Junge in den Mülltonnen wühlte und dabei
echt widerliche Dinge an den Tag förderte. Und dann hatte er dieses eindeutig
mit Maden besudelte, voll stinkende Teil, wobei er nicht erkennen konnte, was
es war, auch noch versucht, in den Mund zu stecken.
      Da
fiel es Johnny wie Schuppen von den Augen.
    Sein
Bier und den schönen Schleier, der diese Welt veränderte, war in dem Moment
vergessen.
      Jack
Johnsons Schmetterling überkam eine Wut, eine Wut auf die Troopers, weil sie
die Einzigen waren, die dafür verantwortlich sein konnten.
     
»Schmeiß den Scheiß sofort weg. Bist du lebensmüde?«,

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