Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)
bleiben, Ja. Genau
so. Immer einen Fuß vor den anderen…und dann schön weitergehen. Nicht
stehenbleiben. Damit das allen hier klar ist«, kommandierte er jetzt hinter den
anderen her, immer mal hier hin und dann mal dorthin fliegend. Wie ein Schäferhund,
der seine Herde antrieb. Das war jetzt sein Job.
Gerade als die Gruppe den Wald wieder betreten hatte – der Eingang war
glücklicherweise nur zehn Meter hinter der Baumgrenze – ließ sich FeeFee mit Re
etwas zurückfallen. Sie konnten sowieso nicht alle gleichzeitig die Stufen
herunter.
Sie
schauten beide noch einmal auf die Ebene zurück.
Der
Komplex, oder das, was davon noch übrig war, glühte und schmolz immer noch vor
sich hin. Hier und da brach etwas zusammen, was bei der Detonation stehen
geblieben war.
Re
und FeeFee schauten genüsslich durch das ehemalige Gebäude durch: ein guter Job.
Im
Hintergrund hörten ihre feinen Ohren - die wie ein Wunder keine Schädigung wie
die der Menschen abbekommen hatten - wie ihre Leibgardisten leise die Treppe
runter tapsten. Jetzt waren sie beide dran.
Sie
schenkten dem Tal noch einen letzten Blick.
Die
vier Pfosten des ehemaligen Gefängnisses standen noch. Die Überreste der
einstigen Stadt Moyobambo schlummerten immer noch da, so, als warteten sie
darauf, dass Menschen kamen, um sie wieder aufzubauen.
Dann
schenkten die beiden Panther dem Beginn des Regenwaldes auf der anderen Seite,
dem südlichsten Teil ihre Aufmerksamkeit. Und nur dank ihrer guten Pantheraugen
konnten sie da etwas sehen, das da aus dem Dickicht kam, und das Menschenaugen
niemals wahrgenommen hätten. So vage, dass sie selber nicht wussten, ob das
nicht nur eine Sinnestäuschung durch die Gase, die wegen dem brennenden Klumpen
da unten in die Luft stiegen oder ob das real war. Denn wenn sie es nicht
besser wüssten, dann wären diese Konturen in Form von unsichtbaren Menschen,
die mit ihrer Umgebung zu verschwimmen schienen, und die da gerade aus dem Wald
kamen… wahr.
Re
und FeeFee schüttelten den Kopf. Nein!
Da
kam nichts wie ein lautloser Tod aus dem Wald!
Das
war der Stress, den sie gerade durchgemacht hatten.
Sie
drehten sich um und verschwanden nach unten zu den Rittern.
Was
sie nicht sahen, war eine ganze Chamäleon-Armee, die da gerade aus dem Wald
kam…auf dem Weg in den Norden.
Und was sie auch nicht sahen, war der alte Schmetterling, der die ganze Zeit
auf einer Liane hockte.
Er
hatte verdammt viel anstellen müssen, um eine ganze Armee von
Chamäleon-Kriegern nur ein paar Minuten zu verlangsamen.
Sein
Job wurde ihm langsam zu hart…
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41.
W äre der Androide in der Lage, Wut und Zorn zu entwickeln,
dann wäre das jetzt gerade wahrscheinlich der beste Zeitpunkt für diese Empfindungen
gewesen.
Aber
er war es nicht.
Er
war nur ein Androide, eine Maschine.
Penta
VI- Omega B 4782654 erhielt gerade die neuesten Informationen von der Erde.
Eigentlich war er gerade schon im Begriff gewesen, wieder herunterzuklettern, aber
die eingehenden Daten hinderten ihn jetzt daran.
Penta
VI machte auf einer Höhe von zehn Metern halt und drehte um. Menschen, die
seinen Job machten, wären bei dem Inhalt der Nachrichten explodiert. Denn kaum hatte
er die roten Zahlen auf der schwarzen Tafel nach oben korrigieren können,
durfte er sie jetzt wieder senken. Sogar soweit, dass ein Mathematiker keine
Kurskorrektur nach oben mehr prophezeien würde.
Gerade
wollte er einen Arm heben, da platzte eine Leitung, eine Androidenader: rotes
Blut spritzte in einem kleinen festen Strahl in die Luft. Sofort setzte seine
Hydraulik aus und das Gliedmaß hing schlaff nach unten. Ruckzuck ging ein
interner Alarm los. Durch das ausströmende Blut konnten Folgeschäden entstehen.
Zwei
Rep-Drohnen kamen durch die Gänge geschossen. Kaum hatten sie Penta VI
erreicht, da lötete die eine Drohne behelfsmäßig die Ader und die andere
klinkte sich mit einem Kabel in seinem Motorik-Element ein, damit sie ihn
sicher manuell zu Boden führen konnte. Unten angekommen, kam eine kleine
Plattform angefahren, die mit zehn Achsen ausgestattet war. Die Rep-Drohnen
geleiteten ihn auf den Abschleppdienst und fuhren dann gemeinsam mit Penta VI
durch die Gänge von Nr. 1.
Das
Ziel war die Werkstatt, in der die entsprechenden Teile ausgetauscht werden
konnten. Ihr Analyse-Programm hatte mittlerweile ermittelt, wie der Fehler
hatte auftreten können.
Das
Ergebnis brachte sie mehr oder weniger
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