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Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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Hatten denn die anderen nicht auch schon
etwas davon mitbekommen?
     
»Wie viele Eintragungen dieser Art gibt es denn?«
    »Naja.
Also ich zähle hier zehn für den ganzen europäischen Komplex. Nicht viele
also.«
      Dann
bogen sie um eine Ecke. Und jetzt wurde Sarah noch etwas zusätzlich klar: Sie
hatte gar nicht wahrgenommen, dass hier überhaupt keine Menschen mehr hausten.
Mieden sie diesen unheimlichen Bereich?
      Als
sie um die Ecke bogen, war das nun allen deutlich klar - die dauerhafte
Geräuschkulisse der Menschenmassen brach einfach ab.  
     
Hier traute sich keine Seele hin!!!
    Und
niemand hatte etwas über diese Bereiche gesagt!!!
      Es
musste erst ein krasser Unterschied von Ruhe zu Lärm entstehen, damit der
Unterschied hörbar wurde.
     
»Hiöööörrrr. Hiööööör«, brüllten die verschiedenen Stimmen jetzt in ihrem Kopf.
Hausten da Hexen, Ungeheuer oder Monster?
    Quatsch,
schalte sich Sarah selber. Du hast zu viele Gruselfilme gesehen! So was gab es
doch nicht.
     
Anscheinend konnten der Professor und Sullivan die Stimmen nicht hören, die
nach ihr riefen. Doch die Stille allgemein verursachte jetzt bei den beiden
Männern Unbehagen. Das konnte sie deutlich sehen.  
     
Der Professor wurde hektischer und schaute sich unbewusst furchtsam um. Auch
Sullivan blickte immer wieder nach hinten, so als befürchte er, dass er hinterrücks
ermordet werden könnte.
    Aber
keiner sagte auch nur ein Wort. Dafür waren die Männer sich in Gegenwart einer
Frau zu eitel.
      Sie
gingen immer weiter.
    »Noch
zehn Meter«, klärte der Professor die Gruppe leicht zitternd mit Angstschweiß
am ganzen Körper auf. Der Gang war eigentlich wie jeder andere: weiße Wände,
weißer Boden. Allerdings keine Türen. Es war ein ganz normaler Bereich. Und
dadurch, dass sich die Menschenmassen hier nicht hertrauten, war alles noch
sauber. Es schien fast, als wären sie die ersten, die nach Tausenden Jahren der
Ruhe diese Stille durchbrachen.
      »Genau
hier«, sagte der Professor und zeigte auf die Karte.
    Der
Punkt, diese Stelle hier, war genau unter der holländischen Stadt Amsterdam.
     
»Aber hier ist doch nichts«, sagte Sarah eher feststellend als fragend. Ihre
Worte hallten unheimlich nach links und rechts weiter. Das war neu.
      Sullivan
und Professor Kuhte schauten sich beinahe verängstigt an. »Sie müssen sich
irren.«
      Jetzt
schaute der Professor sie erst recht entsetzt an. Er? Sich irren? Fräulein, so
nicht.
     
»Nein. Hier ist es!!«
    Die
Stimmen in Sarahs Kopf nahmen an Deutlichkeit zu. Immer stärker und stärker.
     
»Hiöööörrrr. Hiööööör. Hiööhhöörrrr. Hiöööhhöör. Hierher. Hierher«, rief eine
eindeutig weibliche Stimme.
      Sarah
versteifte sich!! Ihr Innerstes sagte, du kennst sie. Du kennst sie. Du kennst
die Stimme. Sie kennt dich.
      Der
letzte gebliebene Rest von Gwendoline.
    Du
kennst sie, flüsterte sie. Sarah blickte auf die Wand zu ihrer rechten Seite.
Die Stimmen kamen von da her.
     
Professor Kuhte und Sullivan konnten nur beobachten, was die Ritterin machte.
Langsam ging sie Schritt für Schritt auf die Wand zu.  
     
»Hierher. Hier sind wir. Hier bin ich.«
    So
stark, dass sie wie ein Magnet magisch von der Wand angezogen wurde. So stark,
dass sie die beiden Männer in solch eine Panik versetzte, dass sie nicht merkend
den Rückzug antraten.
      Ihr
Verstand hatte die Kontrolle verloren.
    Was
war das, was solch eine Anziehung auf Ritter ausstrahlte? Sterbliche Lebewesen
aber so abstieß?
    »Komm
zu uns. Komm zu mir«, zog die Stimme in einer Lautstärke und solch einer Macht,
dass Sarah gar nicht mehr anders konnte.
      Auf
einmal hörte die Ritterin, wie die Karte aus der Hand des Professors auf den
Boden fiel.
      Als
sie sich zu ihren Begleitern umdrehen wollte, sah sie nur noch, wie sie wegrannten.
     
»Gut. Jetzt sind wir alleine«, beruhigte die Stimme.
    »Sag
uns, wer du bist.«
      Sarah
klebte jetzt mit ihrem rechten Ohr an der Wand und lauschte. »Ich bin es. Deine
Waffengefährtin.«
     
»Sag mir meinen Namen und ich sage dir deinen. Das ist der Schlüssel zu unserem
Versteck. Nur wir kennen uns. Ich bin die Wächterin dieses Lagers.«
      Tief
aus ihrem Herzen meldete sich Gwendoline. Und es schien, dass ihr ehemaliges
Ego dabei eine Sehnsucht und eine Leidenschaft entwickelte, die Sarah nicht für
möglich gehalten hätte.
      Zu
ihrem Ehemann zwar schon, aber nicht so.
    Bilder
von Schlachten, Kriegen und Kämpfen tauchten in ihrem Kopf

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