Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)
auf.
Sie kannte sie schon, aber nun sah sie sie aus einem anderen Blickwinkel, aus
einem viel beweglicheren.
Der
Teilnehmer dieser Kämpfe war blutüberströmt. Es schien, als schnitt er sich
selber in das Fleisch des Feindes…und zog aus dem Blut des Gegners seine
Energien. Mit jedem Hieb wuchs seine Kraft.
Dann
lief Sarah wie von Geisterhand der Name über die Lippen: »Du bist Suao. Meine
treue Gefährtin…mein Schwert!«
»Und du bist Gwendoline, Ritterin der Blauen Rose, Dornträgerin von Asmor,
Gemahlin des Xamorphus.«
Sofort
erfüllte ein Zischen die Luft. Sarah schreckte zurück. Winzige Funken sprühten
aus dem kleinen Abschnitt, an dem sie gestanden hatte. Dann lief wie glühendes
Magnesium eine orange-silberne Flamme an der Wand entlang. Wie bei einer
glühenden Lunte. Da, wo sie bereits entlang gebrannt war, verfärbte sich die
Wand nicht in schwarz, sondern in ein wunderschönes, glänzendes Silberblau und
strahlte. Knistern und Knattern. Bewegte sich dabei die Mechanik eines alten
Schlosses?
Der
glühende Punkt lief immer noch und es dauerte nicht lange, da erkannte Sarah,
dass sich mit den silber-blauen Linien ein Bild auf der Wand abzeichnete…eines,
das sie schon sehr gut kannte…es war eine in feinster Präzision gearbeitete
blaue Rose, fast zwei Meter hoch und genauso breit. Dann machten sich die
Umrisse einer Tür deutlich. Nur noch einen Moment und die dicke waworanische
Wand öffnete sich, fast wie von Magie geführt.
»Komm rein! Komm rein. Kriegerin der Rose«, befahl die Stimme nun.
Langsam
ging Sarah auf den geöffneten Türschlitz zu. Drinnen herrschte Dunkelheit, aber
der Puls des einkehrenden Lebens erfüllte Geist, Herz und Seele. Ansteckende
Freude. Am Ende des Raums leuchtete ein lilafarbenes Licht matt senkrecht von
oben nach unten.
Und
wenn Sarahs Augen sie nicht täuschten, dann glitzerte auf dem Boden etwas.
Dort, wo das Licht des Ganges drauf fiel. Sie trat einen weiteren Schritt nach
vorne. Nur ein kleinerer Gang war sichtbar, der nicht funkelte und glänzte.
Sarah ging weiter auf das lila Licht am Ende zu. Nach ihrem ersten Tritt in den
Raum merkte sie, dass der Boden leicht aufflackerte…sie hinterließ
blauleuchtende Fußabdrücke, die wieder verblassten…bis sie kurz vor der
Lichtquelle stand.
»Nimm mich in deine Hände und lass uns die Rückkehr feiern, indem wir unseren
Feinden keine Gnade zukommen lassen«, sagte Suao, das Schwert von Sarah O’Boile
alias Gwendoline, Ritterin der Blauen Rose.
Sie
griff sich ihre Klinge.
In
dem Augenblick spürte sie, wie die Energien in ihr wallten, weißes Licht
erfüllte sanft den Raum.
»Hier sind wir, warten und hüten. Wir sind nur ein Teil der Schwerter der
Ritter der Blauen Rose“, sagte Suao feurig erregt.
Überall
um Suao herum hingen oder standen in kunstvollen Ständern die Schwerter der
Ritter der Blauen Rose von der Erde.
In
der Mitte ihrer Klingen flackerten rote Lichtimpulse wie Herzen. Sie pochten
auf die Wiedervereinigung mit ihren Kampfgefährten.
Und…sie
waren umgeben von einem glitzernden Berg voller Diamanten.
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49.
» W ir
haben alle Maurer und Ingenieure, die wir in der Schnelle auftreiben konnten,
hierher bestellt. Sie sind bereit und warten darauf, dass wir anfangen können“,
sagte General-Ritter Jack Johnson.
Die
Männer waren in dem Kommandostand am Modelflugplatz eingekehrt. Die Heerscharen
standen ungeduldig in ihren weißen Uniformen und warteten auf das Angriffsignal.
In den anderen Städten am Rhein waren sie ebenfalls fertig.
Hier
in Meerbusch sollte der Startschuss fallen.
Überall
würde die Armee der Rosenritter versuchen, über den Rhein das Territorium von
Universal Search zu stürmen. Die Verbindung zur unterirdischen
Kommandozentrale, in die jetzt Sarah eingekehrt war, stand. Sie hatte den
Professor zu Jack und Jens geschickt. Die beiden wollten die Stellung halten,
während ein paar der echten Ritter die unterirdischen Gänge durchstöberten und
alle geheimen Lager ausfindig machten, um den Rest der Schwerter in Freiheit zu
führen. Samantha Rosenkranz, eine Telepathin wie Sarah, hatte beiden schon zukommen
lassen, dass sie die Schwerter von Jens und Jack im Gepäck hatte und auf dem
Weg zu ihnen war.
Die beiden Generäle hatten noch keine Vorstellung, wie sehr ihre Schwerter den
Angriff verändern konnten.
Außerdem bewegten sie gerade das letzte Puzzleteil, wie die Armeen den
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