Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

erkannten die
Leute, wer auf diese Wagen wartete.   
      Schnell
bildete sich eine Gasse…und der Feuerwehrtrupp konnte durch.
      Sie
hielten so nahe am Eingang wie möglich. Mit einem militärisch steifen Nicken
bedankten sich die Männer, sprangen ab und luden Pumpen und Schläuche aus. Dann
rannten sie zu der Treppe des Eingangs und verschwanden in dem unterirdischen
System. Der Mini-Generalstab rannte hinterher. War ihre Ware vielleicht schon unten?  
      Johnny
wippte durch die schnellen Bewegungen auf Jacks Schulter und sah selber aus wie
der Fahrer eines Geländewagens auf einer Hügelpiste.
      Als
die Gruppe unten ankam, konnten sie die Gruppe Feuerwehrleute noch sehen, in
deren Bugwasser sie sich durch die Menschenmassen bewegten. Und der Weg war
klar: es ging Richtung Rhein.
      Kaum
näherten sie sich ihrem Zielgebiet, da ebbte die Menge von Menschen ab. Hier
hatten sie eine Sperrzone eingerichtet – niemand außer ihnen durfte weiter. Das
war überlebenswichtig.
      Dann
stoppte der Trupp Feuerwehrmänner, lud die Gerätschaften ab und rannte wieder
nach hinten. Die Männer nickten wieder, und der Stolz, der in ihren Augen
schimmerte, war unverkennbar. Die Jungs leisteten ihren Beitrag zur Rettung der
Erde. Ab hier übernahm Lutz das Kommando. Er war hier bereits unterwegs gewesen
und hatte die Pläne entworfen. An einer Kreuzung blieb er stehen. In derselben Richtung
führte der weiße Gang noch ein Stück weiter und kam erneut bei einer Kreuzung
an. Das konnten alle sehen.
     
»Hier sind wir direkt unter dem Rhein«, erklärte der Ingenieur und zeigte mit
dem Finger nach oben. Als sie sich zur Seite umdrehten, konnten sie Maurer
sehen, die bereits angefangen hatten, die Gänge mit mehreren hintereinander
liegenden weißen Backsteinwänden zu verschließen. Bei diesem Teilstück waren
sie schon fast fertig.
     
»Wir haben hier eine massive Wand. Hier sind sogar Stahlplatten mit eingebaut
worden.«
      Als
sie genauer hinsahen, konnten sie erkennen, dass sie nur den letzten Teil der
hochgezogenen Barriere sahen.
     
»Das ist fast zwanzig Meter lang«, freute sich Lutz.
    »Das
hält locker stand.«
      Dasselbe
passierte an drei weiteren Stellen.
    »Aber
die Dinger sind ja noch gar nicht da? Wenn die Mauern zu sind, passen die doch
gar nicht mehr hier rein?«, wunderte sich Jens.
     
»Das finde ich eigentlich auch komisch. Sie sollten schon längst hier sein«, fragte
sich der Ingenieur selber, der aber eher auf die Verzögerung reagierte, als dass
er sich Sorgen machte, hier würde nichts mehr rein passen.
      Und
als wären sie genau zum richtigen Zeitpunkt hier erschienen, flackerte ein
kleines gelbes Licht kurz vor der neuen Mauer auf. Dann erhitzte sich die
Umgebungsluft. Das gelbe Licht wurde immer größer und größer… und mit einem Mal
waren sie da: riesige Industriepumpen.
     
»Aaaah«, freute sich Lutz. Jack, Johnny und Jens grinsten.
    Der
Professor war schon ein verrückter Kauz. Das war seine Idee. Die Generäle
konnten nicht erkennen, ob an dem anderen zugemauerten Ende des Ganges die
Pumpen ebenfalls angekommen waren, gingen aber einfach davon aus. Aus dem
Nichts schienen jetzt die Techniker angerannt zu kommen und beanspruchten Lutz
jetzt so sehr, dass sich die beiden Männer und der Schmetterling richtig
nutzlos fühlten. Hier konnten sie nichts beisteuern.
     
»Okay. Sie geben uns das Zeichen, wenn sie fertig sind?«, fragte Jack. Lutz,
der mithalf, die Pumpen, die bis unter die Decke reichten, zu installieren,
schaute aus der Hocke nach oben und lächelte.
     
»Keine Sorge, wir sind recht fix. Dann kann es losgehen. Vertrauen sie mir.«
    Flugs
drehte er sich wieder um und machte weiter, als ob die Männer gar nicht da
wären.
     
»Das sind ganz schön fette Biester«, stellte Johnny trocken fest und schaute
die Maschinen begeistert an - richtige Männerteile.
    Jack
und Jens drehten sich um. Die beiden verließen den zugemauerten Tunnel durch
den letzten freien Zugang. Gerade als sie kurz vor dem belebten Teil ankamen,
bauschte sich die Menge wieder auf. Wieder die Feuerwehrleute?
      Nein.
Die Schläuche waren bereits verlegt, an die kleineren Pumpen in den Gängen angeschlossen
und boten bereits jetzt die letzte Sicherheit – damit im Notfall nicht ihr
ganzes System volllief.
      Hier
kamen Ritter auf sie zu. Immer zwei Mann trugen schwere Kisten. Als sie an
ihnen vorbeigingen, konnten sie die Aufschrift der Holzboxen lesen: TNT.
      Gut,
das gehörte halt zum