Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)
Plan.
Sie
wollten sich mehrfach absichern.
Jetzt
hieß es aber, hier unten nicht mehr im Weg stehen. Schnell eilten sie an die
Oberfläche. Hier wartete schon die Ordonanz. Jack und Johnny hatten sich jetzt
abgewöhnt, jeden hier zu grüßen. Doch als sie gerade vor dem Jeep angekommen
waren, da hörten sie das ankommende und dann eifrig abbremsende Geräusch von
schweren Motoren. Sie schauten wieder die Allee zu den Schienen hoch, vorbei an
Haus Meer…und grinsten.
»Yeah. Baby. Hat das doch was gebracht«, lächelte Johnny und paffte einen
großen Zug an seiner Zigarre.
Eine
Gruppe von valduranischen Icetanks!!!
Jack
und Johnny hatten damals den Schlüssel besorgt. Noch vor der Invasion des
russischen Erdteils hatten sie Duplikate des Hauptschlüssels anfertigen lassen und
an die Verteidigungsarmee von Asien verteilt. Wie es die zwanzig Panzer
allerdings hierher geschafft hatten, das wussten nur die Fahrer. Doch auf
einmal ertönte ein Warnsignal!
Um
sie herum wurde alles panisch!
Die
General-Ritter wussten auch warum, das Geräusch in der Luft verriet es ihnen:
Universal Search hatte wieder eine Streubombe abgeschossen.
Alles
um sie herum sprang in Deckung…doch nur für einen Moment. Der Sound verriet
ebenfalls, dass es ein weiter Schuss war… nicht auf Meerbusch… und wie alle in
dem Augenblick hofften: der Letzte, den Universal Search noch abfeuern konnte.
******
50.
M artha hockte hinter dem Rücken von Kai…und lauerte auf
ihre nächste Chance.
Seit
zwei Tagen stand sie nun auf Schnupper-Entzug! Das war der blanke Wahnsinn!!!
Die
zur Hälfte weggebrochene, weißgelbliche Mauer des Hauses hier bot Schutz. Die
braunen Deckenpaneele standen noch, ein paar Latten boten Sichtschutz zum
blauen Himmel, aber die zweite Etage fehlte ganz.
Kai
war einer von fünf Jungs, die bei diesem Einsatz mitmachten. FeeFee und Re
waren neben Uwe Leidenvoll und Lars Feuerstiel zusammen mit Lukas und seiner
verliebten Lichtmurmel, die einzigen beiden Erwachsenen, die hier dabei waren.
Diese Aktion in Santa Ana in El Salvador sollte etwas ruhiger zugehen, als die
letzten davor.
Das
hatten die beiden Lan-Dan den Kindern und vor allem den beiden älteren Menschen
versprechen müssen.
»Eigentlich ist das keine Entscheidung, die der Angreifer bestimmt«, hatte
FeeFee erklärt.
»Die Heftigkeit eines Angriffes richtet sich immer danach, wie stark der Gegner
bereit ist, sich zu verteidigen.«
Und
mit einem Augenzwinkern fügte sie hinzu: »Verlieren wird er so oder so.«
Die
Lan-Dan versuchte neuerdings, mit Scherzen die Situation etwas aufzulockern.
Doch niemandem, außer anscheinend ihrem Bruder, entging, dass sie damit irgendwas
vertuschen wollte. So auffällig und aufgekratzt hatten sie weder die Kinder
noch die beiden Männer vorher gesehen.
Jens
grinste Uwe zu.
Klar,
wussten die beiden, warum sie so drauf war. Hehe.
Aber
jetzt und hier wollten sie lieber keinen Satz drauflegen.
Sie
waren mitten in der zweitgrößten Stadt von El Salvador aus einem Eingang
gestiegen. Auch hier hatte Cuberatio nichts mehr von der Schönheit übrig
gelassen. Entweder lagen die Trümmer der Häuser noch herum, oder sie waren
bereits weggetragen worden. Sie hockten hier in der Ruine des Alcadia
Municipal, des Rathauses. Zwei Säulen des Eingangsvorsatzes standen zur Hälfte
noch, der gelbliche Farbton war nur noch schwach zu erkennen. Lediglich ein einziges
Gebäude hatte den außerirdischen Ansturm überlebt - wie ein Wunder. Die Catedral
de Santa Ana im gotischen Stil ragte noch hoch mit den beiden Nord-Südtürmen.
Es schien, als wäre das erst 1906 begonnene und 1959 fertiggestellte Bauwerk
viel zu jung, als dass es hätte vernichtet werden dürfen. Aber ob das der Grund
der Androiden gewesen war, schien schier unwahrscheinlich.
Es
hatte eher den Anschein, dass die Zombie-Roboter noch keine Gelegenheit gehabt
hatten, sich dieses Gebäude vorzunehmen. Denn die Gruppe aus Menschen,
Schmetterlingen und Panthern wusste, dass sie eine Invasion auf Nordamerika
gestartet hatten... und deswegen waren sie hier.
Warum
auch immer, Cuberatio setzte alles daran, die ganz normalen Arbeiter-Androiden
so schnell wie möglich nach Norden zu schaffen und verzichtete dabei sogar auf
jeglichen Begleitschutz!
Wie
bescheuert war das denn, hatten sich alle gefragt und waren sofort damit
einverstanden gewesen, einen weiteren Anschlag auf das Großunternehmen zu
verüben.
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