Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)
Ein
Mückenstich tat nicht sonderlich weh, aber Tausende brachten den ganzen Körper
zum Erliegen.
Und
hier konnte wieder ein weiteres Mal zugeschlagen werden. Schutzlos liefen die
Androiden nicht ganz zwanzig Meter von ihnen entfernt einfach stupide nach
Norden. Es gab wirklich keinen einzigen Begleitschutz. Alle zehn Minuten
tauchte dann wieder mal ein Krieger- oder Wächterandroide auf, der nicht zu
ihnen gehörte, es allerdings auch sehr eilig hatte. Sie schauten sich noch
nicht einmal um.
Auch
flogen hier im Himmel keine Spionage-Gleiter von Cuberatio. Das machten sie
immer nur an den Orten, wo schon etwas passiert war, und dort, wo sie noch hin
wollten. Doch nicht dort, wo die Roboter sich sicher fühlten.
»Also von einem Roboter hätte ich ja mehr erwartet«, flüsterte Uwe Lars zu.
»Hehe«, grinste Herr Feuerstiel und griff nach hinten an Lukas vorbei. Diesmal
hatte er sein eigenes Schwert dabei. Es war zwar kein richtiges, so wie die der
Ritter… aber immerhin!
Die
anderen dachten das zumindest. Musste ja keiner wissen.
»Hehe«,
entfuhr es Uwe, der seine Machete zückte.
»Was du kannst, kann ich schon lange.«
»Aber
du hast damit bis jetzt nur Butterbrote geschmiert. Ich werde damit einen killen.
Und dann mach ich ne Kerbe rein. So wie die Jungs in den Filmen.«
Lukas
schaute still, aber skeptisch auf die Fläche vor ihnen. Es war ja ganz nett,
dass er jetzt keinen Schluckauf mehr hatte, aber dass er nicht zu Sebastian konnte,
das stimmte ihn schon etwas misstrauisch.
Aber wahrscheinlich hatte er wieder eine Super-Sonder-Spezialmission, auf der Schmetterlinge
einfach wieder einmal nicht erwünscht waren.
Lukas
wusste auch nicht sonderlich, ob die Lichtmurmel über ihm hier nicht ehr störend
war. Nicht unerwünscht, aber vielleicht nicht angebracht. Er fand sie schon
etwas merkwürdig, wenn sie sich fast genauso bewegte wie er.
Flog
er nach vorne, folgte sie ihm. Bewegte er sich zurück, wich sie ebenfalls nach
hinten aus.
Aber
was sollte er sich beschweren, eigentlich war sie ja ganz süß…und solange sie
hier niemanden störte, war es egal. Er war schließlich hier, um in der Familie
zu helfen.
Wenn
er schon nicht Sebastian beistehen konnte, dann wenigstens seinem Vater. Und der
fühlte sich dadurch schon fast wie ein richtiger Ritter, denn jetzt hatte Lars ja
auch ein Schwert UND einen Schmetterling.
Hier
wurde Lukas mit seiner Lichtmurmel gebraucht. Und seine Energien blieben in der
Familie.
Doch
jetzt kam Bewegung in die Gruppe. Schnell setzte er sich bei Lars auf die
Schulter. Während die Männer sich erhoben und einen Fensterplatz im Rathaus
weitergingen, näherte sich Martha immer mehr FeeFee. Die aber hingegen wedelte
aufgeregt mit dem Schwanz.
Unbewusst
hielt das wunderschöne Fell Martha auf Distanz.
Oder
war es vielleicht Absicht?
Neeee.
Niemals.
Aber
wie konnte man den Schwanz einer Wildkatze ruhig stellen, war die aktuelle
Frage.
Hmm… Martha wurde unterbrochen.
»Da
kommen wieder welche«, flüsterte Kai den anderen zu.
Alle
schauten jetzt aus den Fenstern. Das Grau der Straße wurde durch das schnelle
Klackern der Androiden unterbrochen. Vor einer Minute erst waren drei Stück
schnell an ihnen vorbeigezogen. Tausende mussten schon hier lang gekommen sein.
Jetzt zählte Kai vier. Aber die Staubwolken dahinter verrieten, dass da noch
mehr im Anmarsch waren. Allerdings hatte es den Anschein, dass der Abstand groß
genug war.
»Sollen wir?«, fragte Kai und hob das Nightingdale V auf.
Die
anderen Jungs machten dasselbe und lehnten ihre Waffen auf die schulterhohen
Simse. Sie nahmen Ziel. Die Androiden waren noch knapp zwanzig Sekunden
entfernt, bis sie das Rathaus auf gleicher Höhe passierten.
FeeFee
schaute Re an.
Die
Jungen der Erde lernten schnell. Solch eine Chance hatte sich seit einer halbe
Stunde nicht mehr geboten. Würden sie noch eine bessere bekommen?
Re
nickte seiner Schwester zu. Uwe und Lars beobachteten die beiden Kriegerkatzen.
Lukas und seine Lichtmurmel machten es ihnen nach. Die Lan-Dan waren die
Profis, das wussten die beiden Männer.
Lars
und Uwe wollten sich nicht ganz so sehr auf ihr kriegerisches Wissen aus
Hollywood verlassen. Das könnte vielleicht nicht ganz so richtig sein.
Uwe
und Lars nickten ebenfalls. Wenn die beiden Lan-Dan die Situation für sicher
einstuften, dann würde das schon seine Richtigkeit haben.
Okay. Noch fünf
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