Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)
Unvorstellbar
eigentlich!
Bei
dieser Dimension, über die sie hier sprachen: eine Zeit, in der der Einfluss
der Union zurückgehen würde!! Sie sprachen hier über eine Neugestaltung des
Universums!! Über eine Zeitenwende!!
»Auch
wenn die Sterne für uns günstig stehen, dann birgt unser Vor- haben immer noch
ein enorm großes Risiko mit sich. Aber es ist eine Chance«, orakelte der
Unbekannte.
»Wir
wären bereit, alles, und ich meine damit wirklich alles, zu geben«, sagte
Präsident Jonathan McMullin und fühlte sich zu seiner eigenen Überraschung dabei
gar nicht unwohl.
Verzweiflung
und Hilflosigkeit waren untertriebene Begriffe für die Situation, in der sie
gerade steckten.
Eher…die
Worte des obersten Gesellschafters kamen beinahe einem Flehen gleich.
»Zeigt
ihm den Beweis«, bat Kolumn jetzt den Unbekannten.
»Schaut
zu eurer linken Seite.«
Als
die Männer sich umdrehten, stand dort ein Tisch, auf dem eine seidenblaue Decke
lag. Ihre Seiten zierten königlich goldene Stickereien, die wie Dornenzweige
aussahen. In der Mitte ruhte ein Gegenstand, den sie erst erkennen konnten, nachdem
sie näher herangetreten waren.
Als
der Präsident mit eigenen Augen sah, wovon sein Geheimdienstchef berichtet
hatte, kam er aus dem Staunen nicht mehr heraus… Vorsichtig griff er nach
vorne.
Dort
lag die persönliche Klinge des Vorsitzenden der Union!!
Der
Lieblingsdolch des größten Mörders der Geschichte! Elfenbeingriff mit
Schlangeklinge.
Jeder,
aber wirklich jeder, kannte sie!
Und
dank seiner Position hatte der Präsident diesen Dolch schon selber an der Hüfte
des obersten Nilas hängen sehen.
Der
Mann, der geschützter war als irgendein anderer im Universum! Und dieser
Unbekannte war so nahe an Claudius Brutus Drachus gekommen, dass er ihn
bestehlen konnte!
Erschrocken
ließ der Präsident die Klinge fallen. Schnell drehte er sich wieder um. Er
konnte nicht erkennen, ob der Unbekannte jetzt noch da war oder nicht.
»Hört
ihr mich?«
Aber
es kam keine Antwort. Der Präsident schaute seinen Geheimdienstchef an. Der
zuckte lediglich mit den Schultern.
Als
dieser den Fremden kennengelernt hatte, war dieser immer wieder aufgetaucht und
verschwunden - so, wie er es wollte.
Und
auch hier gab es eigentlich nur eine einzige Türe, durch die der Geheimraum
verlassen und betreten werden konnte.
Kolumn
Geggle wunderte sich nicht. Den Fremden schienen Mauern nicht einsperren zu
können.
Jetzt
wurde der Präsident ein wenig hektisch. Er musste ihm unbedingt ihre, seine
Entscheidung sagen, bevor alles zu spät war.
»Wenn
ihr noch da seid, dann hört mein JA!!!«, rief Jonathan McMullin, während er
sich verwundert umherdrehend umschaute. Der Mann durfte nicht weg sein!
Nicht…
bevor er ihre Entscheidung hörte. Es kam aber keine Antwort. Panik stieg in ihm
auf. Ihr Retter sollte sie hören. Schnell rief er wieder: »Ja, wir wollen. Hört
unser JA!!«
Er
bekam keine Antwort…
******
9.
D ie beiden Panther rannten um die Kurve, über einen grauen
Verkehrshügel auf die fast geradeaus laufende Straße. Hinter ihnen lag jetzt
Lank-Latum, der Stadtteil von Meerbusch, vor dem sie gelandet waren. Rechts und
links waren Felder, deren Braun von einem leichten Grün überlagert wurde. Zu
lange hatten die Bauern nicht mehr die Äcker bestellt.
Auf
der rechten Seite lief noch ein kleiner Radfahrweg, der durch einen kleinen
Grünstreifen von der Hauptstraße getrennt war.
»Lass
uns das schnell machen. Wenn wir die Analyse abgeschlossen haben, können wir
uns auf den Heimweg begeben und alles andere einleiten«, hechelte Re seiner
Schwester, Prinzessin FeeFee, zu. Noch im Laufen schüttelte sie den Kopf. Sie
wusste, dass dieser Satz einfach nur eine Ablenkung sein sollte. Denn sie
hatten die Probe dem Bösinghovener See, so nannten die Leute hier dieses Gewässer,
bereits vor einigen Tagen entnommen.
Obwohl
königlicher Herkunft waren die beiden auch nur Lan-Dan: Sie hatten die Probe
einfach in eine Feldflasche gefüllt und sie zu den anderen gestellt… ohne sie
zu beschriften. Das war Res Aufgabe gewesen. Und er hatte es verschlampt!
Zumindest
war die Probe verschwunden.
Ob
sie sogar einer getrunken hatte, konnte nicht mehr gesagt werden.
Generell
hatten sie durch kleinere Pannen gut eine Woche Zeit verloren. Sie hätten schon
längst fertig sein können. Von überall hatten sie Wasser geholt und es in
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