Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)
die jedem
Attentat und jeder Bodenmine standhalten sollten. Dass diese Fahrzeuge aus der
Menge hervorstachen, erkannten die beiden geübten Kriegeraugen der Panther
sofort. Die Rosensoldaten hatten aufgerüstet!
FeeFee
drehte sich um und wollte gerade etwas sagen, da sah die Panther-Dame, wie Re
wieder mit dem Schwanz eines dieser lästigen Viecher auf seinem Rücken wegschlagen
wollte. Jetzt war FeeFee aber tatsächlich ein wenig überrascht, als sie sah,
was sie da piesackte:
keine
Mücken… sondern fünf bunte Schmetterlinge!!
Sie
hatten kleine Stöckchen in den Händen und untersuchten das Fell der beiden
Panther. Dann legte ein lilafarbener sein Ästchen weg, kniete sich, griff
einmal tief in das Fell von FeeFee und sog den Duft tief ein. Schnell schaute
das Gesichtchen des Schmetterlings auf… und guckte ganz verzückt – verzaubert!
Als
die anderen vier das sahen, ließen sie schnell ihre hölzernen Piekser fallen
und packten ganze Büschel der Pantherhaare.
Mittlerweile
schaute auch Re nach hinten.
Logischerweise
konnte er nur die Schmetterlinge sehen, die auf FeeFees Rücken eine
verzaubernde Duftprobe nahmen. Während vier der fünf Schmetterlinge den Geruch
für selbstverständlich bei solch edlen Tieren hielten, kam einem der Schmetterlinge
die Sache komisch vor. Nicht, dass Panther hier in der Region gar nicht in
freier Wildbahn vorkamen - Tiere hatten das Recht, sich überall aufzuhalten, wo
sie wollten – nein, der Geruch der Katzen hätte viel wilder sein müssen.
Der
Schmetterling kratzte sich am Kopf und flog jetzt nach vorne zu ihren Köpfen. Re
und FeeFee folgten stumm der Flugbahn. Anscheinend hatten die fliegenden
Viecher nicht mitbekommen, dass sie sprechen konnten. Als der Schmetterling vor
FeeFees Kopf angekommen war, begutachtete er das Gesicht der Panther-Prinzessin
skeptisch.
Fliegend
drückte er überlegend seine rechte Faust an seine Wange, während er den dazugehörigen
Ellenbogen in seiner linken Handfläche hielt. Das Köpfchen qualmte fast vor Gedanken:
Dieses Geschöpf war eigentlich zu wunderschön, als dass es hierhin gehörte.
Also,
der Schmetterling hatte ja schon viel gesehen, also wirklich viel, aber so was
noch nicht. Der Mund der Katze schien von einem Künstler entworfen. Die Schnurrbarthaare
voll glänzender Eleganz.
Die
Nase königlich verführerisch. Und erst die Augen. Die Augen waren so
faszinierend, dass der Schmetterling in ihnen die unendlichen Weiten des
Universums entdecken konnte - aber auch schneebedeckte Berge, saftig grüne
Weiden mit Kühen, die es sich in der Wärme der Sonne gut gingen ließen, und
sogar eine kleine Wüste.
Der
Schmetterling hatte das Gefühl, als renne er selber mit dem Panther durch Steppen
und Ebenen, durch frische, erquickende Flüsse. Er sprang mit der Katze auf tropische
Bäume und nervte einen anderen Panther. Dann tobte er mit ihnen und quietschte
vor Freude.
Der
Schmetterling nahm aber auch dieses aufgeregte Gefühl wahr, das den Panther
überkam, als er mit einer Tasche im Maul auf einem Bergpass entlang ging. Er
nahm dieses Urvertrauen wahr, das einen Menschen – der Schmetterling hatte bis
jetzt selbstverständlich nur davon gehört, es aber noch niemals selber verspürt
- überkam, wenn er einen Seelenverwandten traf.
Doch
hier war dieses Gefühl noch gemischt mit diesem einen, wenn sich der eine Seelenpartner
in den anderen verliebte!! Oh ja!!!
Das
würde der kleine Schmetterling sofort unterschreiben. Hier war jemand verliebt.
Hihi. Der Schmetterling kicherte vor Glück. Es war so wundervoll!! Als wäre er
dabei, als wären es seine eigenen Emotionen. Als wenn tausend Feuerwerke gleichzeitig
abgefeuert wurden.
Als
wenn Hummeln, Bienen und Schmetterlinge zusammen in der Gefühlswelt des
Panthers ein Freudenfest veranstalteten, wie bei einer Frühlings-Hochzeit.
»Ja
weiter!! Mehr!! Los!!«, forderte der Schmetterling in Trance… und die Augen
gaben ihm mehr: der Panther näherte sich mit vor Liebe glühendem Herz, Seele und
Verstand einem Jungen (mit einem Schwert als Stütze). Der kleine Schmetterling
war so aufgeregt, dass er gar nicht mitbekommen hatte, dass sich die anderen Schmetterlinge
auch zu ihm hingestellt hatten und mittlerweile mit an diesem Augenkino
teilnahmen. Sie freuten sich so sehr für denjenigen, auf den der Panther gerade
zuging, da er mit solch einer Liebe beschenkt wurde!!
Wusste
derjenige überhaupt, was für
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