Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)
ein Glück er hatte? Dass ihm solch eine
bedingungslose Liebe zuteil wurde?
Gerade
als das Gesicht fast zum Vorschein kommen sollte, stand der lebende Panther vor
ihnen allerdings auf.
»Hilfe!!
Nein!! Stopp!! Sofort wieder runter!!«, schrien die fünf Schmetterlinge und
folgten dem Kopf des Panthers wie einem Magneten.
»Das
ist das Beste, was wir jemals gesehen haben!«
Doch
die Fahrzeugkolonne war schon längst vorbei und die beiden Panther machten sich
aus ihrem Versteck auf.
»Kommt
ihr wieder?«, riefen die Schmetterlinge vor Entsetzen.
»Bitte
kommt wieder!! Wir werden hier auch wieder hinkommen! Morgen! Ja? Wenn wir frei
haben, dann kommen wir wieder.«
Die
Schmetterlinge schauten den Panthern hinterher, bis ihnen klar wurde, was sie
jetzt machen konnten: sie hatten eine der besten Stories des ganzen Universums!
Da konnte kein anderer Schmetterling mithalten. Verschmitzt rieben sich die
Schmetterlinge die Hände, bis dem Lilafarbenen laut einfiel: »Aber ich habe sie
zuerst gesehen!«
Ein
wilder Streit, wer die Exklusivrechte an der Geschichte hatte, entfachte sich
an dem Haus außerhalb von Lank-Latum… bis der Erste sich einfach auflöste.
Erschrocken
dematerialisierten sich die anderen. Schnell hinterher...
******
10.
S chwarze Nebelschwaden überdeckten größtenteils den trostlosen
Planeten. Seine Sonne war schon vor 30.000 Jahren erloschen. Schwefelsäureflüsse
und kalte Steinhügel ragten aus der breiigen Nebelmasse hervor. Er hatte von
niemandem einen Namen bekommen.
Als
sich der Greifarm bewegte, war die Identifikation bereits in das Schild
gestanzt: Penta VI- Omega B 4782654. Mit einem Zischen brachte die Maschine die
Seriennummer an dem Androiden an. Penta VI war ein Dreiläufermodell. Drei mechanische
Beine und drei menschliche Arme an einem humanoiden Oberkörper mit Kopf.
Nr.
1 hätte tief in seine Nebenspeicher gehen müssen, um zu sagen, wie das Design
zustande gekommen war. Aber hierfür war jeder Stromfluss unnütz. Hätte er es
allerdings getan, dann wäre er über die Informationen gestolpert, dass der
Android ursprünglich der Rasse »Mensch« nachempfunden, dieser aber - der
Zweckmäßigkeit halber - mit zwei Gliedmaßen mehr ausgestattet worden war. Er
war eine biomechanische Zusammensetzung. Der Datenfluss erfolgte über Nervenstränge,
die sie aus ihren Züchtungen aus den Biolabs erhielten - auch Nr. 1 nutzte das
Schicksal.
Als
vor knapp 30.000 Jahren das Raumschiff einer Terra-Mission mit Menschen an Bord
auf dem Planeten abgestürzt war, hatten die damaligen einfältigen, plumpen
Maschinen die Überreste der fast 100 Personen zusammengesammelt. Nach einer
ersten Untersuchung hatten sie festgestellt, dass sie Teile des menschlichen
Körpers verwenden konnten. Die physisch-technischen Eigenschaften waren hervorragend.
Ihre Motorik, aber auch die brillante Kombination mit der Reizweitergabe, würde
die Maschinen verbessern. Man konnte Teile der Konstruktion des menschlichen
Körpers adaptieren. 20 Männer und 20 Frauen hatten sie genommen und in kryogenische
Flüssigröhren gelegt. Die Körper hatten sie solange aufrechterhalten, bis sie
die DNS vollständig entschlüsselt hatten und einzelne Körperteile vollständig reproduzieren
konnten. Dann hatten sie mit der Nachzucht begonnen – einzelne Lebewesen
konnten leider nicht gezüchtet werden – und diese mit verschiedenen
mechanischen Verbindungen gekreuzt… in unzähligen Versionen. Ganz im Sinn ihrer
zukünftigen Aufgabengebiete. Menschliche Unterkörper mit Roboterköpfen, oder
auch das häufigere Modell menschlicher Oberköper mit Maschinenbeinen, waren nur
einige der tausend verschiedenen Modelle… Alles war variabel und austauschbar.
Wahrscheinlich war hier auch das menschliche Design für eines der neuesten,
geheimsten Modelle entstanden, das aber fast auf alle Bioteile wieder verzichtete…bis
auf das Aussehen - so, wie die Crew des damaligen Raumschiffes gekleidet war.
Nur gab es keine Stoffe, die Androiden kleideten. Ihr Aussehen war direkt in
die Struktur eingelassen. Alle Formen und Konturen waren in vier verschiedenen
rohen, groben, silbern glänzenden Modellen gleich. Zwei männlichen und zwei
weiblichen. Pro Geschlecht zwei Aussehen, die sich nur in kleineren Details wie
Haarfarbe, einer kleineren Nase oder längeren Ohren unterschieden. Sie waren mit
einer Projektionsflüssigkeit umhüllt, die Bilder kreierte…aber noch mehr konnte,
was nur wenigen zu diesem
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