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Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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Der
Anblick ihrer Füße beunruhigte sie. Immer schon hatte die Körperpflege höchste
Priorität eingenommen. Wenn schon ihre Füße so aussahen, was war dann mit dem
Rest ihres Körpers geschehen?
      Sie
ging mit ihrem Blick die Beine hoch. Ihre Augen wurden immer weiter. Da waren
Narben… frische und ältere Wunden!! Oh Gott!!   
      Natalia
musste schlucken.
    Ihr
wurde schlecht. Ihre Hände fingen an zu zittern, und sie konnte nichts dagegen
machen.
      Das
waren eindeutig Schnitt- und Brandwunden!! Und sie eiterten oder waren
verkrustet! Mit dem Moment, als sie diese krankhaften Gebilde an ihren Beinen
sah, nahm sie auch den Schmerz wahr, den ihre Nerven zum Hirn strahlten.
      »Ööööööh«,
stieß sie aus.
    Sie
hatte das Gefühl, sie könne nicht mehr atmen. Ihre Beine wurden mit einem Mal
schwer, fast taub. Nur noch eine schmerzende Masse, bei der sie nicht mehr
zwischen Fuß, Wade oder Oberschenkel unterscheiden konnte. Nicht mehr zwischen
links und rechts.
      Dann
kam ein dunkelgrüner Rock… oder was auch immer dieser Fetzen sein sollte. Den
hatte sie sich aber nicht angezogen - oder doch?
      Er
war gerissen und schmutzig. Gelegentlich hatte er ein Loch und da, wo ihre
Innenseiten der Oberschenkel waren, hatten die Löcher braune Ränder, die
schwarz endeten!!
      Jetzt
machte ihr Magen nicht mehr mit und sie konnte die aufsteigende Übelkeit nicht
kontrollieren.
      Sie
drehte den Kopf zur Seite und übergab sich.
    Eine
breiige, stinkende Masse sprudelte ihre Speiseröhre hoch und spritzte
unkontrollierbar auf den Boden. Die Erkenntnis traf sie wie der Schlag: man
hatte brennende oder glühende Gegenstände in ihre Oberschenkel gedrückt!! Durch
den Rock!!!
      Der
Schwindel, den der Kreislaufzusammenbruch mitbrachte, führte sie an die Grenze
der Ohnmacht. Natalia nahm noch die graue Bluse wahr, die auf den Rock folgte.
Sie hielt nur noch behelfsmäßig und war viel zu klein. Das Fleisch der oberen
Brusthälften schaute raus. Es war grün, blau, gelb, lila und rot. Sogar ein
Abdruck von Zähnen: man hatte in sie rein gebissen!!!
      Ihr
Hirn sprang Salto mortale. Das war zu viel.
    Mit
einem »Rumps« kippte sie zur Seite und bekam die Landung auf dem fremden
Planeten nicht mit.
      Das
Einzige, was die tiefe Dunkelheit der Ohmacht durchleuchten konnte, war ein
Junge, an dessen Seite ein Schmetterling flog.
      »Du
bist nicht allein.«
     
    ******

8.
     
     » M eine
Herren, darf ich sie um Ruhe bitten«, forderte der Präsident von Universal Search
Inc., Jonathan McMullin, die versammelte Runde vor sich auf. Die wichtigsten
Männer eines der drei größten Unternehmen des bekannten Universums hatten sich
eingefunden, um die Lage des Unternehmens zu erörtern.
      Sie
waren im Firmenhauptquartier Combox auf dem Planeten Hydron III, der
Siearon-Galaxie. Als die 30 in schwarze Smokings gekleideten Männer verstummten
und ihre Blicke an dem runden Tisch auf den Präsidenten richteten, erhob dieser
seine Hand und machte eine Geste zu Kolumn Geggle.
      Kolumn
Geggle war ein gut gebauter Mann Ende 30, dessen gebräunte Haut eindeutig von
aus Wohlstand resultierendem Müßiggang zeugte. Angesichts der Themen, die heute
auf der Tagesordnung standen, strahlte er eine überraschende Ruhe aus.
      »Die
Situation hat sich seit unserer letzten Zusammenkunft bis heute
verschlechtert.“
      Damit
sagte der Abteilungsleiter für Informationen und Datenerhebungen nichts Neues.
Allen anwesenden Männern lagen die Zahlen des letzten Quartals vor. Sie hatten
sie bereits schon länger und somit genug Zeit gehabt, diese durchzugehen.
    Die
Ausdrucke vor ihnen auf dem Tisch waren schon bekannt.
      »Wie
sie selber wahrscheinlich schon analysiert haben, sind unsere militärischen Ausgaben
recht in die Höhe gestiegen… und die Ein- nahmen zurückgegangen.«
      Auch
das war aus den Zahlen ersichtlich.
    »Aktuell
müssen unsere Streitkräfte auf genau 43 Planeten intervenieren, um unsere Förderquoten
aufrechtzuerhalten.«
      Auch
das war nichts Neues. Die Männer blieben gelassen, aber innerlich kochten sie
vor Anspannung. Alle wussten, dass Kolumn Geggle die Bombe gleich zünden würde.
      Denn
das »Warum« ging aus den Papieren nicht hervor.
    Deswegen
waren sie hier. Die anderen Punkte der Tagesordnung waren unwichtig.
      Und
wegen des »Warum« hatten alle eine Vermutung.
    So,
wie sie es aus der Geschichte der Unternehmen, die für die Union abgebaut
hatten, kannten: die Union ließ Gesellschaften

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