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Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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Zeitpunkt bekannt war. Im Normalzustand jedoch
bildete die Projektionsflüssigkeit an den Füßen braune Kampfstiefel ab, die in
graue Uniformhosen übergingen. Dann folgte ein schwarzer Gürtel mit einer
übertriebenen Manschette. Daran war ein graues Hemd angeschlossen, das rote
Nähte hatte. Die Ärmelenden hatten einen roten Abschnitt. Das Gesicht war
schlank und in feinen Zügen angelegt - wie aus einem Werbeprospekt.   
      Die
Augen waren allerdings unnatürlich rot, die eine tödliche Kälte ausstrahlten. So
projizierte der eigentlich metallisch aussehende Androide ein Bild eines
Menschen auf seinen Körper. Der Vorteil dieser Projektionstechnik war… dass sie
auch wie ein Chamäleon das Aussehen ihrer Umgebung annehmen konnten. Sie
konnten mit ihrer Umgebung verschmelzen und eins werden.
      Die
Natur bediente sich halt auch der Vielfalt. Und das hatte schon seinen Grund.
Nr. 1 hatte bereits errechnet, dass die Natur durchgehend bemüht war, das Beste
zu erschaffen. Gefühllos hatte Nr.1 diese Intelligenz der Natur akzeptiert und
berechnet, dass seine Maschinen angepasst werden mussten.
      Nr.
1 wollte natürlich sein, um mit dieser Kombination im Universum unangefochten
der Herrscher zu werden.
      Die
normale Variante 427 aus dem Modulationsprotokoll »Mensch als Krieger« lief in
den Produktionshallen gerade prophylaktisch an… Denn diese Krieger waren das Teuerste,
was Nr. 1 herstellen konnte.   
      Und
bis jetzt waren sie geheim. Durch den Einsatz gegen Menschen auf der Erde und
immer weiter auftauchenden Menschenplaneten im Universum wurden diese früher
oder später nun gebraucht. Die Produktionspläne waren schon 20.000 Jahre alt. Für
fast jeden Feind hatte Nr. 1 den entsprechenden Androidensoldaten geschaffen. Freund-Feind-Kennung
wurde erschwert. Ein simpler, rationaler Grund. Einige lagen noch als fertige
Produktionspläne in der Schublade. Sie waren nur noch nicht produziert, da dies
erst geschah, wenn ein kriegerischer Kontakt planbar war und nicht mehr ausgeschlossen
werden konnte. Lagerkosten.
    Penta
VI hingegen war nicht für den Kampf auf einem fernen Planeten, sondern als
Bestandteil von Nr. 1 entwickelt worden. Er ersetzte lediglich einen kürzlich
ausgefallenen Androiden. Denn der Hauptcomputer hatte erkannt, dass jedes
weitere »Kind« Prozessoren hatte, die nie ganz ausgelastet waren.
      So
lag die Überlegung nahe, dass diese ungenutzten Rechnerkapazitäten einfach mit
in den großen Denkprozess eingegliedert werden konnten.
      Jeder
Androide war Teil der Rechenleistung des Hauptcomputers geworden.
      Nr.
1 war vom Aussehen ein imposanter schwarzer Würfel, der wie ein massiver Stein
in den Himmel ragte. Von der Ferne betrachtet wirkte er wie eine Einheit, näherte
man sich aber diesem kilometerlangen, breiten und hohen schwarzen Gebilde, dann
konnte man feststellen, dass er von vielen Gängen und Schächten durchzogen war.
In der Mitte gab es richtige Räume und Hallen. Denn solch eine übergroße Rechenmaschine
entwickelte Hitze. Sehr viel Hitze.
      Durch
die Gänge und Schächte konnte eine Luftzirkulation stattfinden, die Nr. 1 vor
dem Durchschmoren bewahrte, und der größte Computer des Universums wäre nicht
die beste Rechenmaschine aller Zeiten gewesen, hätte er diese freien Gänge
nicht so konzipiert, dass seine Arbeitsdrohnen ihn damit auch leicht und
mühelos warten und reparieren konnten.
      Aber
auch die kleineren Hallen hatten zwangsläufig, um nicht ungenutzt zu sein, eine
Aufgabe bekommen.
      Nr.
1 war sich nicht sicher gewesen, wie und wann das erste Mal ein Android solche
Eigenschaften gezeigt hatte, aber es musste irgendwann gewesen sein, nachdem er
biologische Teilchen mit seinen Maschinen verbunden hatte. Denn es hatte nicht
lange gedauert, da hatten seine biomechanischen Androiden eine Art von Bewusstsein
gezeigt. Auffällig oft versuchten seine Maschinen seitdem, sich möglichst nicht
alleine irgendwo aufzuhalten. Und dadurch, dass ihre Prozessoren mit ihm
verbunden waren, empfand Nr. 1 genauso. Er genoss ein Gruppengefühl, er genoss
es, wenn sie in ihm waren und sich in seinen Hallen versammelten.
      Eine
dieser Hallen war für die Berechnungen und Ausführungen ihrer Gesellschaft »Cuberatio«
verantwortlich. Hier war das Arbeitsgebiet von Penta VI - Omega B 4782654.
    Als
der neu geschaffene Androide seinen Schlüsselreiz erhielt, verließ er erst schwerfällig
das Produktionsgebäude. Doch mit jedem Schritt verteilten sich die
Flüssigkeiten

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