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Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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aber
kein Geräusch machen«.   
      Johnny
und Sonja wiesen der Gruppe den Weg, indem sie vorflogen. Die Älteren hätten
den Eingang wahrscheinlich auch noch alleine gefunden, aber die Jüngeren wären
hoffnungslos verloren gewesen.   
      Sie
sprangen über Äste, wateten durch Flüsse. Auf dem Hinweg war ihnen das nicht so
dramatisch bewusst gewesen. Sie hatten sich voll auf ihr Ziel konzentriert.
      Jetzt
merkten sie aber, wie gefährlich der Amazonas war.
    In
tieferen Bächen hielten die Älteren in der Mitte an, so dass sich die Kleineren
an ihnen festhalten konnten. Leicht neigte sich der festere Boden und ging in
Schlamm über, bis er das dreckige Wasser erreichte.
      Und
da geschah es: Das Knacken und Brechen hinter ihnen verriet, dass die
Krieger-Androiden ihre Spur aufgenommen hatten. Panik setzte in allen ein.
Erschrocken bemühten sich alle um Tempo.   
      »Schneller!
Schneller!!«, feuerte Johnny den Trupp an.
    Jetzt
konnte auch gesprochen werden.
      »Los.
Los«, befahl Sonja, die militärische Disziplin wahrend. Dann löste sie sich in
Luft auf. Fünf Sekunden später war sie wieder da. Die Androiden waren nur noch
zwanzig Meter hinter ihnen.
      »Schneller!
Schneller! Sie sind ganz nahe«, trommelte Sonja den Rhythmus.
      Keuchend
und schwitzend überwand die Gruppe ihre Hindernisse. Wunden, die sie sich dabei
zuzogen, bei denen sie unter normalen Umständen geweint hätten, waren zur
Nebensache geworden. Die Kinder konnten spüren, wie ihnen der sichere Tod auf
den Fersen war.   
      Dann
kam die Blitzidee.
    »Rafael!
Du übernimmst das Kommando!«
      Der
älteste Junge nickte, während er jetzt Steffi so gut es ging in den Arm nahm.
      »Sonja!
Eine Fackel!«
    Den
Ton kannte sie. Das mochte die Schmetterlingsfrau. Sie waren in Aktion.
Gedrillt schoss Sonja im Sturzflug zu der Kleinen im Arm, wühlte in den
wippenden Bewegungen der Flucht an ihrer Hose, und zog stöhnend, aber sicher
eine Magnesiumfackel heraus. Dann kam schon Johnny. Mit vereinten Kräften packten
die beiden Schmetterlinge das Leuchtmittel. Noch im Flug, genau auf die Verfolger
zu, riss Johnny die Lasche ab, und die blaue Flamme stob aus der Spitze hervor.
      Kurz
vor den Krieger-Androiden machten die Kinderretter einen Knick in der Flugbahn.
Wie Magneten nahmen die schrecklichen Maschinen das neue Ziel an… und folgten
Johnny und Sonja.
      Sein
Plan ging auf. Er war ein wirklicher Schatz.
    Das
Retten der Kinder, ohne Rücksicht auf das eigene Leben, verzauberte Sonja endgültig.
Dieser kleine Macho hatte ein Herz aus Gold!
      Nachdem
die Verfolger so weit weggeführt worden waren, dass die Kinder in Sicherheit
sein mussten, ließen die fliegenden Helden die Fackel fallen, schauten sich
kurz und bestimmend an, und lösten sich in Luft auf.
      Die
Kinder waren gerettet und die Mission gelungen.
     
    Das
war der Grund, warum Sonja ihm für seine Heldentat eine Massage geben wollte.
      Und
wenn Johnny sich jetzt immer noch von dem Schock eines echten Kusses erholte,
dann musste er sich eingestehen, dass Sonja eigentlich gar keinen Grund hatte,
ihn vor den anderen vorzuführen.
      Es
sei denn, sie hätte einen durch und durch bösen Charakter.
    Aber
dass das nicht so wahr, das konnte sogar so ein leicht plumper Schmetterling
wie Johnny erkennen.
      Eines
hatte er in diesen Gedanken allerdings ganz vergessen: Als er sich wieder
bewegen wollte, merkte er, dass er gar nicht konnte – die Schokolade war hart
geworden.
      »Hüüülfe!«,
kam es noch unter der Kruste hervor. Aber sowohl Jack als auch Evelynn hatten
das Schokoladenmuseum schon längst verlassen…
     
    ******

15.
     
     » D u
bist nicht allein«, schallte es immer und immer wieder im Kopf der Studentin
umher. Mit einem Brummen als Hintergrundgeräusch wachte Natalia wieder auf und
merkte, wie ihr jemand links und rechts unter die Arme griff. Ihre Füße hingen
schlaff herunter, und wenn das hier ein sandiger Untergrund gewesen wäre, dann
hätte sie eine Spur hinter sich hergezogen. Aber der Boden bestand aus grünem
Gras.   
      »Eigentlich
sah dieses Miststück viel leichter aus«, kommentierte eine Stimme zu ihrer
rechten Seite die Prozedur. Sie konnte die schweren Kampfstiefel an beiden
Seiten erkennen, deren Besitzer sich anscheinend mit ihr abmühten.
      »Wasser«,
stöhnte sie. »Bitte.«
    Aber
keiner der Männer in den roten Uniformen machte nur den Ansatz, ihr zu helfen.
      »Wasser,
bitte, sonst sterbe ich«, versuchte sie, zu

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