Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)
schließlich etwas Harmloses sein.
Neben
dem Planeten der Crox hatten sie noch einen anderen, bewohnten ausgemacht, aber
dieses Volk hatte etwas Unheimliches. Sie hatten auf keinen Versuch der
Kontaktaufnahme reagiert.
Und
wenn sie die Crox nach diesen Lebewesen fragten, dann wurde es auf einmal
schnell stumm im Raum. Niemand wollte etwas darüber sagen.
So,
als läge ein Fluch darüber.
Als
würde etwas Schlimmes passieren, wenn sie ihren Namen aussprechen würden.
Naja,
sie mussten ja nicht mit ihnen zusammenarbeiten. Zumindest wussten sie aber,
dass sie nicht mit der Union kooperierten.
»Bist
du dann soweit?«, wollte Chester wissen.
Sebastian
schaute Pharso an. Keine Zeit mehr für die Haudraufs? Mist. Das musste er unbedingt
nachholen!
Darüber,
wo Chester und er nun hin wollten, wusste nur Pharso Bescheid.
Sebastian
griff sich den schlafenden Sismael, hing ihn sich über den Rücken und folgte
Chester um die Ecke. Sie wollten noch in das Privatquartier von Schmoon Lawa gehen
und sich wieder umziehen. Zum einen konnten sie ja schlecht dauerhaft in
Festkleidung umherlaufen, zum anderen zwickten und zwackten diese edlen Stoffe
an ihren Körpern.
Die
beiden bildeten sich das zwar nur ein, aber darin waren sie sich einig.
Als
sie zurück in den magischen Raum mit den Flammenzungen an den Wänden kamen,
hatte Cassandra den beiden Männern schon ihre Uniformen rausgesucht und hingelegt.
Es waren diese eng anliegenden, die wie Neoprenanzüge aussahen… allerdings ganz
in schwarz.
Nur
auf der Brust glühte eine zarte blaue Rose.
Dazu
hatte sie ihnen jeweils einen Waffengürtel hingelegt. Zwei Venga-Phaser, sie
waren unauffälliger, hatten sie was von einer Taschenlampe, lagen bereit. Dazu
hatte die Barskiefrau noch diverses Spezialwerkzeug in die vielen kleinen
Taschen gepackt, die an den Gürteln mit angebracht waren. Die beiden Ritter
hatten schnell ihr Äußeres gewechselt und machten sich über Nebenwege zu einem
der vielen Flugdecks, die um das Verwaltungsgebäude existierten. Nur eine Handvoll
Männer arbeitete hier, und es hatte fast den Anschein, dass sich niemand
sonderlich für sie interessierte. Ein mittelgroßer Starlight VII –Transporter
wartete. Er hatte zwei Plasmakanonen am Bug und eine am Heck. 70 Mann
Besatzung.
Als
Sebastian und Chester den Eingang erklommen, konnten sie schon nach einigen Schritten
sehen, dass direkt an Bord die Na’Ean-Krieger Spalier standen.
Sebastian
nahm die Zeremonie ab, dann verbeugten sich alle, rannten die Treppe hinunter
und bauten sich vor dem Schiff zum Abschied auf.
Sebastian
hatte befohlen, dass sie ihn auf dieser Reise nicht begleiteten. Er würde auf
seine Leibgarde genauso verzichten, wie später auf dieses Schiff, das er mit
Chester nun betrat.
Der
Plan sah vor, dass sie sich jetzt, dank Wansul, in der Holk-Ga- laxie mit ihrem
Kontakt trafen. Nur ein anderer Treffpunkt, kein sonderliches Problem.
Dort
würde Sebastian das Schiff wechseln, und sogar Chester zurücklassen. Das waren
die Bedingungen. Sie wollten sich mit Schmoon Lawa alleine treffen. Ganz
alleine. Ab da würde alles in Sebastians Hand liegen. Und bei dem, um was es
ging, hatte das freie Universum gar keine andere Wahl, als diese Forderungen zu
erfüllen…im Vergleich zu dem, was sie dafür bekommen konnten. Nachdem sich die
Luke geschlossen hatte, dauerte es nicht lange und sie flogen los.
Sebastian
Feuerstiel konnte diesen Krieg vielleicht verkürzen, und Millionen von Menschen
das Leben retten - wenn der Plan gelang…
******
24.
B ei dieser Sondermission in Moskau war die Anwesenheit
von Johnny und Sonja erforderlich. Sichtlich für ihre beiden Ritter, Jack und
Sarah, waren die beiden noch in voller Turtellaune. Doch jedes Mal, wenn sie in
ihrer Privatsphäre – so nannten sie eigentlich den ganzen Tag – gestört wurden,
dabei befanden sie sich eigentlich durchgehend in der Öffentlichkeit, markierte
Johnny wieder den starken Macho, aber Sonja, ganz im Gegenteil zu ihrem Naturel,
gab sich als verletzliche, zarte Schmetterlingsfrau, geradezu schüchtern. Für
beide stand fest: ein Schmetterlingsmann hatte sich um seine Schmetterlingsfrau
zu kümmern, musste sie beschützen. Was allen Anwesenden am meisten auf die
Nerven ging, war, dass sie sich konsequent nicht mehr mit ihren Namen
ansprachen, sondern sich immer nur noch »Schatz« nannten.
Am
Anfang war das ja noch recht nett gewesen, doch jetzt ging es
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