Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
Vom Netzwerk:
fragte sich Natalia verängstigt. Doch schnell übernahm die
Vernunft wieder die Kontrolle. Nein. Das konnte nicht sein.
      Die
Schleifspuren führten im Sand – sie war sich nicht sicher, ob das hier wirklich
Sand war, ihr Körper war so dehydriert, dass ihr Gehirn das verbrannte Umfeld
des Schiffes für eine Wüste hielt - in entgegengesetzte Richtung. Jemand
anderes, oder überlebende Mitglieder der Crew, hatten einen Verletzten weggeschafft,
waren aber nicht stark genug, um ihn selber komplett zu tragen.
      Vielleicht
konnten sie sich ja gegenseitig helfen?
    Natalia
war zwar auch geschwächt, wenn nicht sogar kurz vor dem Ende, aber aus der Not
konnte man ja eine Gemeinschaft erzeugen.   
      Und
viel wichtiger: vielleicht hatten diese Lebewesen auch Wasser? Denn sonst wäre
sie selber eher eine Last als eine Hilfe. Und dann würde man garantiert nicht
mit ihr zusammenarbeiten.
      Hier
bei dem Schiff war nichts Weiteres zu erwarten, was ihr helfen konnte.
    Und
in ein Wrack, das noch leicht brannte, würde sie garantiert nicht einsteigen.
      So
konnte sie nur den Spuren folgen und hoffen, dass die Lebewesen vor ihr, ihr
freundlich gesinnt waren.
      Nachdem
sie nun eine halbe Ewigkeit der Fährte folgte, veränderte sich wieder die Umgebung:
der sandige Untergrund ging ziemlich schnell in festen Boden über und war von
einem satten Grün überzogen. Auch die Berge waren wieder deutlich zu erkennen.
Waren sie in der kleinen Wüste, wie ein Ring in weiter Ferne gewesen, so ragten
sie nun fast nah wieder in die Höhe. Das Weiß des Schnees auf ihren Spitzen gab
ihrem Inneren noch einmal Kraft - es bedeutete Wasser.
      Vielleicht
würde sie ja auch auf einen Fluss oder einen Bach treffen? Mit den Furchen gab
es nun allerdings ein Problem. Waren sie im Sand deutlich sichtbar gewesen, die
blutigen Flecken waren - zum Glück für das Opfer - schon nach einiger Zeit
verschwunden, wurde die Spur jetzt hier nur noch zu einem leichten Abdruck im
platten Gras. Würde es jetzt regnen, so würden diese Hinweise auch verschwinden.
Landschaftlich tauchte jetzt auch noch ein weiteres Problem auf: vor ihr begann
sich ein riesiger Wald aufzubauen, der erst an den Bergen seine Grenze zu haben
schien.
      Sie
war auf ihn einfach zugetrottet und erkannte ihn jetzt erst als ein Problem.
      Natalia
war einfach nur fertig. Was sollte sie machen?
    Weit
und breit war kein einziges Lebewesen zu sehen. Es musste doch vielleicht hier
so etwas wie eine Stadt geben?
      Irgendwas,
damit sie von diesem gottverdammten Planeten herunterkam.
      Sie
gab ihrem Herzen einen Ruck und machte sich auf den Weg in den Wald. Alles ging
wie im Zeitraffer für sie. Kaum hatte sie die ersten Schritte in das Unterholz
gemacht, da erblickten ihre Augen freudig einen Strauch, an dem lila Beeren
wuchsen. Jetzt stellte sich natürlich die Frage, ob sie giftig waren oder
nicht?
      Die
zehn Augenpaare, die sie aus der Luft beobachteten, bemerkte sie nicht.
      Gerade
als sich Natalia dazu entschied, diese Gaben zu probieren, tauchte ein
surrendes, schwirrendes Geräusch auf. Dann ein kleiner Stich an ihrem Hals!
Erschrocken und mit aufgerissenen Augen griff sich die Frau an den Hals. Dann
wieder - noch ein Stich! Mit ihrer rechten Hand packte sie das, was sie
erwischt hatte, zog es raus und noch im Fall sah sie, dass sie von kleinen
Pfeilen getroffen war!!
      Das
Nervengift lähmte ihren Körper innerhalb von Sekunden und sie fiel auf den
Boden.
      »Wer
jetzt meine Führungsqualitäten in Frage stellen will, kann das nun gerne
machen«, pöbelte eine tiefe Stimme rum.
      Dann
ertönten Geräusche, die einen daran erinnerten, wie Mehlsäcke aus einer bestimmten
Höhe auf den Boden plumpsten. Niemand aus der Crox-Gruppe schien ernsthaftes
Interesse zu haben, ihrem Anführer zu widersprechen.
      »Packt
sie, und lasst uns schnell verschwinden. Ich habe keine Lust, dass wir noch
einmal drei Männer verlieren.«
      Schnell
grapschten sich zwei stärkere Crox Natalias Arme und legten sich diese über die
Schulter. Dann schleppten sie die Studentin ab und folgten den anderen durch
den Wald. Der funkelnde Sternenhimmel leuchtete matt durch die Baumkronen.
      Es
dauerte nicht lange, da kamen sie an einem Lager an, an dem eine Verwundete auf
einer Bahre lag: Die verletzte Chronistin aus dem Schiff - Julia Feuerstiel.
      Sie
hatten Verbände um Arme und Beine gewickelt, an denen aus der Seite grünes Moos
rausschaute. Eine Crox-Frau stand von einem Baumstumpf

Weitere Kostenlose Bücher