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Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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Irgendwas hatten sie bei
ihm bewirkt. Und das ziemlich schnell.
    Aber
Johnny machte mit vollem Elan weiter.
      »Deine
Mutter hatte weinend deinen Namen auf den Lippen, als sie sich das Messer an
die Pulsschlagader setzte! Deine Schwester… ach vergiss es! Über deine Familie
ein Wort zu verlieren ist jede Mühe zu viel.«
      Johnny
stockte und schaute ratlos Sonja an. Der Mann hatte angefangen, sich auszuziehen.
    Was
jetzt?
      Erst
entledigte er sich seiner Oberkleidung. Dann zog er sich die Schuhe aus.
      »Ähh.
Was wird denn das?«, wollte Johnny wissen, der langsam Angst um Sonja bekam.
Also, seine Freundin brauchte in seiner Gegenwart keinen anderen nackten Mann
zu sehen. Vor allem keinen Menschen. Das ging gar nicht.
      Doch
ehe der Schmetterlingsmacho Protest einlegen konnte, da hatte der Nila schon
seine Hose ausgezogen und stand splitterfasernackt in dem Raum.
      Sonjas
Blick war in dem Moment von dem Menschen-Gemächt gefangen. Auch Johnny starrte…
fing sich aber sofort wieder. Schnell schaute er zu Sonja rüber, erschrak
sichtlich, indem er aufzuckte, und flog flugs vor die Augen seiner Freundin.
      Dann
brüllte er schon wieder los.
    »Sag
mal, spinnst du?«
      Der
Nila löste sich aus seiner Trance… und sprach zum ersten Mal. »Ihr könnt mit
mir machen, was ihr wollt. Ich bin es nicht mehr wert, Mensch genannt zu
werden.«
    Der
Mann strecke seine Arme aus und drehte die Handflächen nach oben.
      »Hol
die anderen«, flüsterte Johnny misstrauisch Sonja ins Ohr. Hier stimmte was
ganz und gar nicht. Sie nickte und war sofort verschwunden. Johnny drehte sich
wieder zu dem Nila.
      »Ist
bei dir ne Sicherung durchgebrannt?«
    Der
Mann fixierte den Schmetterling. Die Union hatte diesen Mann reingelegt.
Claudius Brutus Drachus hatte ihn reingelegt. Professor Lambrodius Quax vom
Ausbildungsplaneten Strungstar hatte ihn hintergangen. Alle Lehren, alle Worte
– alles war gelogen und erfunden. Ausgedacht, um das Universum zu unterjochen.
Nicht um zu helfen, die Gewalt und die Brutalität, die sie anwendeten, diente
nicht als Härte, um Unbelehrbaren das Gute zu bringen. Nein. Es ging ausschließlich
um die Macht. Um die Macht des Bösen. Um die Macht dieser einzelnen Männer.
Nicht um die Macht der Männer in ihren Positionen als eine Notwendigkeit, damit
die Menge organisiert, verwaltet und verbessert werden konnte. Nicht um das
Allgemeinwohl.
      Und
er hatte dabei mitgemacht.
    Er
hatte geholfen, die Vernichtung von Lebewesen voranzutreiben, damit diese Schergen
des Teufels, und nur sie, herrschen konnten, zu ihrem eigenen Gelüst. Für ihre
Selbstbefriedigung.
      Er
war missbraucht worden.
    Es
gab keine Ideale mehr, keine Zukunft für einen Menschen wie ihn.   
      Jetzt
konnte Johnny schon die Schritte der anderen hören, wie sie sich der weißen
Energieabsperrung nährten. Als Jack und Sarah vor der Arrestzelle ankamen,
schaute der Mann kurz auf, und dann wieder zu einem perplexen Schmetterling.
      »Mein
Name ist Sullivan Blue. Du kannst mich töten, oder über mein Leben verfügen,
wie du beliebst. Ich bin dein. Du Schmetterling eines Ritters.«
     
    ******

25.
     
     A ls sich die Studentin dem Raumschiff näherte, spürte sie
schon auf dem Weg, dass dieses Flugobjekt etwas umgab. Etwas sehr Mächtiges, allerdings
keine Angst, sondern Respekteinflössendes.
      Das
sprudelnde Wasser vor ihren Augen war verschwunden. Dafür konnte sie jetzt den
verunglückten Varporizer genau erkennen.
      Er
war nicht wirklich groß. Er steckte fast in einem 45-Grad-Winkel im Boden.
Seine Spitze hatte sich in den Sand gebohrt und seine beiden pompös wirkenden
Triebwerke zeigten qualmend Richtung Weltall. Auf dem grauen Hintergrund der Schiffshülle,
auf der einige Zeichen in einer fremden Sprache standen, waren schwarze
Brandflecken.     
      Die
Frontscheiben des Cockpits waren zersplittert und auf den Boden gefallen.
Überall stieg noch Rauch heraus und hier und da sprühten Kabel Funken.
      Eines
war aber sicher: Dies war kein Schiff der Kannibalen…und keines der Union.
      Als
Natalia immer näher kam, konnte sie Glasscherben auf dem Boden erkennen. Aber
auch noch etwas anderes: dort war Blut! Viel Blut. Und es führte in einer
zweireihigen Spur, so, als ob das Opfer gezogen worden war, seine Füße waren
dabei auf dem Boden geblieben, von der Unfallstelle wegführend. Ach du meine
Güte! Hatten die Kannibalen den Piloten und die Besatzung gefressen? Waren das die
Opfer an dem Feuer,

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