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Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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weiße Farbe - doch überall klebten rote Blutflecken.
      Der
Raum hatte keine Überwachungskamera, so dass sie nie genau würden sagen können,
wie es zu dem Unfall hatte kommen können.  
      Doch
eines schien sicher: Buddy Holly musste während des Verhörs die Gelegenheit
gehabt haben, in den Besitz eines Phasers zu kommen.
      Zu
schnell für die ersten beiden Opfer, zu langsam für den dritten, der den
Nila-Offizier zur Strecke gebracht hatte, dabei aber selber noch tödlich
getroffen worden war.
      Sarah,
Jens und Jack konnten nichts anderes machen, als die Reinigung des Raumes
anzuordnen. Der andere Gefangene hatte davon nichts mitbekommen. Sie hätten den
Tod von Buddy Holly als Hinrichtung darstellen können, um dem anderen
Nila-Offizier Angst einzujagen - aber das brauchten sie gar nicht.
      Anscheinend
war er sich mit Johnny und Sonja so nahe gekommen, dass sie einen Zugang zu ihm
hatten gewinnen können. Und es dauerte nicht lange, bis die Ritter begriffen,
dass vor ihnen ein gebrochener Mann stand: das System, die Union, hatte den
Mensch verraten...
      Ihn
benutzt. Ihm falsche Tatsachen vorgespielt, bis er zu der Erkenntnis gelangt
war, dass er nicht für eine Weiterentwicklung des Universums sorgte, sondern
dass er der Wegbereiter für Unterdrückung und Knechtschaft war.
      Er
verbesserte nicht das Leben auf Planeten, sondern er verschlechterte es.
     
In ihm existierte allerdings spürbar immer noch die Überzeugung, dass Menschen
und Lebewesen mit Gewalt zu ihrem Glück gezwungen werden konnten.
      Die
Union hatte seine Einstellung dafür genutzt.
    Dass
nur wenige, allen voran Claudius Brutus Drachus, sich dadurch bereicherten,
hatte er nicht für möglich gehalten.
      Er
war als junger Mensch verführt worden. Seine Ideale, mit seinem Innersten
verwachsen, waren mit Füßen getreten worden. Innerhalb der Nilas hatte er sich
zwar auch behaupten müssen, das ging nur mit List, Tücke und äußerster Vorsicht,
aber er war kein Massenmörder.
      So,
wie es Buddy Holly war. Drogensüchtig, korrupt, verlogen… falsch. Buddys Seele,
sein Geist, waren schwarz.
      Irgendwann
hatte er mitbekommen, wie er junge Mädchen verkaufte. Buddy hatte Spaß daran,
über andere Menschen zu bestimmen, sie zu quälen, um ihnen damit seine
Überlegenheit zu zeigen. Er hatte aus purer Freude Frauen vergewaltigt und
ihnen Wertlosigkeit vorgeworfen… nachdem er mit ihnen fertig war.
      Männer,
sie waren nicht unbedingt die Lebenspartner der Frauen, hatte er gezwungen, ihn
bei dem ehrlosen Akt zu beobachten. Wenn einer seinen Kopf wegdrehte, während
er über eine Frau herfiel, vielleicht sogar über Mutter und Tochter, dann hatte
er die anderen genötigt, ihre Blicke auf ihn zu werfen, indem er den Weggucker
einfach erschoss.
      Und
für diese Art hatte er von Lordprotektor Kangan Shrump auch noch Belobigungen
bekommen.
     
»Für den Respekt, die Autorität, die sie uns unter den Erdenmenschen
verschaffen«, hieß es in dem Schreiben. Buddy Holly personifizierte die Union -
mit all ihrer Abartigkeit.
      Das
genaue Gegenteil war die Ritterschaft, die ihn gefangen genommen hatte -
nachdem sein Herz schon gestorben war.
    Aber
dieser Schmetterling war so sanft und so warm, ja… naiv. Johnnys
Vorstellungskraft ging gar nicht so weit, dass er sich hätte vorstellen können,
was die Union so machte.
     
Der Schmetterling war so rein, so wundervoll.
    Und
dabei erkannte er, dass der kleine Racker eigentlich genau das war, was das
Universum beschützen musste.
     
Sein Horizont war durch seine Moral, seine Ehre so beschränkt, dass er fast seine
eigenen Ideale widerspiegelte… und das galt es zu beschützen.
     
»Wie heißt du?«, hatte der kleine Kerl gefragt.
    »Sullivan
Blue.«
     
»Das gefällt mir«, war seine schlichte Antwort.
    »Ich
bin Johnny.«
     
»Was wollt ihr jetzt mit mir machen?«
    »Weiß
nicht. Was schlägst du denn vor?«
      Der
Nila zuckte mit den Achseln.
    Mich
zu bestrafen, ja, da hättet ihr alles Recht zu , dachte sich Sullivan Blue.
     
»Ich glaub, der ist nicht mehr ganz dicht«, versuchte Johnny, Sonja zuzuflüstern,
war dabei aber so laut, dass Sullivan das mitbekam.
     
»Hast du für die Union Menschen von der Erde getötet?«, wollte Sonja jetzt
wissen.
      Der
Nila schüttelte den Kopf.
    »Nein.
Das haben andere gemacht.«
     
»Du lügst. Paah. Alle Nilas lügen«, frotzelte Johnny.
    Sonja
war sich allerdings nicht sicher. Sie hatte schon öfter Verhöre mit Sarah

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