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Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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war von ihrem älteren Bruder
bereits besetzt worden – und Re war nur die Reserve.
     Anders
verhielt es sich bei FeeFee. Sie war ein Weibchen… und die bestimmte
Nachfolgerin ihrer Mutter. Auch jetzt noch musste sich die Prinzessin ein wenig
schütteln, als sie in diesem großen Vorraum standen. Der Boden war mit frischem
Lanta-Holz ausgelegt. Jeder Gast sollte sich mit seinen Krallen wohlfühlen.
Kleine Zimmerbrunnen zeigten jedem Besucher, dass das Wasser in diesen Räumlichkeiten
eine große Rolle spielte. Ein schwerer Schreibtisch der Vorzimmerdame stand
genau so, dass jeder Ankömmling ihn im Blick hatte. Zu beiden Seiten standen
zahlreiche Bücher in Regalen. Kleine Bilder von Panthern aus ihrer Familie
hingen an den Wänden. Jeder, aber auch jeder sollte wissen, dass die Familie
schon seit eh und je besonders mit dem Wasser verbunden war – und damit auch
das Wohl aller Lan-Dan. Das Wasser hatte sie geschaffen, das Wasser hatte ihrer
Familie ihren Stand ermöglicht. Sie waren in all den Jahrtausenden gute und gerechte
Regenten gewesen.
     FeeFee
ging voran. Zwei Türen, eine zur linken und eine zur rechten, gingen von hier
ab. Hinter der linken folgten die Arbeits- und Besprechungsräume ihrer Mutter.
Rund 20 Angestellte hatte sie. Die meisten Gäste und Besucher wurden in diese
Richtung abgeleitet. Nach rechts ging es zu ihrem persönlichen Büro. FeeFee
öffnete die Türe und schlüpfte hinein. Doch so imposant dieser Raum mit all
seinen Kratzbäumen, seinen Sitzecken, Gemälden und klerikalen Statuen auch
wirkte, beide wussten, dass ihre Mutter hier seltener war. FeeFee ging direkt
auf das große Bild an der Hinterwand zu, das vom Boden nach oben bestimmt drei
Meter groß war. Es zeigte einen Ozean bei Sonnenaufgang. Vorne ragte ein
Pantherkopf aus dem Wasser. Er erhob sich und machte sich daran, das Land, das
vor ihm lag, zu erobern.
     FeeFee
suchte mit ihrer rechten Pfote den Rahmen ab… und fand, was sie suchte: ein versteckt
eingelassener Knopf.
     Nachdem
sie ihn berührt hatte, öffnete sich sofort eine Geheimtüre. Das Bild sprang
einen Spalt breit nach vorne, so dass sich ein aufrechter Lan-Dan mit seiner
schmalen Figur gerade so durchquetschen konnte. Re und FeeFee pressten ihre
Körper hindurch. Dann drückte Feefee wieder den Knopf, und die Türe schloss
sich hinter ihnen. Doch der Raum, in dem sie sich nun befanden, war leer.
Nichts, aber auch gar nichts, war hier mehr drinnen. Beinahe trostlos wirkten
die Steinmauern. Abdrücke von Regalen, die an den Wänden zu sehen waren, zeugten
davon, dass sie weggeschafft worden sein mussten.
     Re
blickte FeeFee fragend an. Er selber war hier noch nie gewesen. Er wusste zwar,
dass es diesen Raum gab, aber hineingetraut hatte er sich nicht. Ihre Mutter
hatte nur FeeFee hierhin mitgenommen. Die zeigte sich aber alles andere als
beunruhigt. Re traute sich nichts zu sagen, hob aber fragend die Schultern.
Jemand anderes hingegen hatte damit keine Schwierigkeiten. »Daz izt aber kein
netter Raum, um znuckelig hier drin zu leben«, schaute sich Zazzel äußerst interessiert
mit einer Erdbeere in der Hand um.
     Von
jetzt auf gleich hatte er sich neben den beiden Lan-Dan materialisiert.
     »Verdammt!«,
fluchte FeeFee und hob ihren Zeigefinger an den Mund. Erschrocken schaute
Zazzel drein, hob eine Hand an das Mündchen und hörte zu, wie seine und FeeFees
Worte in dem Raum nachhallten.
     »Ich
bin muckzeligmäuzchenztill!!«, versprach er sofort und steckte sich
demonstrativ die komplette Erdbeere mit einem Mal in den Mund – seht her, ich
kann gar nicht mehr sprechen, mein Mund ist voll!
     Re
schaute FeeFee an, FeeFee Re. Wie zum Geier kam der hierher? Besser: Was wollte
er hier?
     Dass
Schmetterlinge dazu in der Lage waren, das wussten sie ja bereits von der Erde.
Oft genug hatten sie gesehen, wie Sonja oder Johnny sich einfach in Luft
aufgelöst hatten, um sich dann an anderen Stellen wieder zu materialisieren.
Aber…sie wussten auch, dass Schmetterlinge ihre eigenen Köpfe hatten. Und was
er da vorhin abgezogen hatte, naja…
     Aber
eines war klar: Sie waren dadurch unbehelligt hier hereingekommen.
     Zazzel
hatte ihnen geholfen, auch wenn es nicht sein Auftrag gewesen war.
     Nun
war er hier, und daran ließ sich zunächst nichts ändern. Und sie hatten
Wichtigeres zu tun, als einen plappernden Schmetterling wegzuschicken. Wahrscheinlich
besser, als sich mit einem plappernden Schmetterling… anzulegen.
     Re
wusste nur nicht, was sie hier

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