Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)
uneingeschränkten Schutz.
Wenigstens so lange, bis sie ihm das Kind ausgetragen hatten.
Aber
er war geil – das kam zu der Macht hinzu. Nach der ersten Runde hatte er die
zweite Gespielin fortgeschickt, er wollte sie alleine genießen – welch eine
Ehre.
Sie
hatte alles aus ihrem Körper herausgeholt, um ihm ihre Dankbarkeit zu zeigen.
Und für sie war es wie ein Feuerwerk gewesen. Natürlich war ihr klar, dass die
Drogen, die in ihren beiden Blutbahnen liefen, einen großen Teil zu dieser
Gefühlsexplosion beigetragen hatten. Bei dem Gedanken musste sie beinahe
schlucken, verbarg dies aber geschickt. Sie war eine disziplinierte
Schauspielerin. Männer führte man an der Nase herum. Das war so und das würde
auch immer so sein. Aber in ihrem Verstand hämmerte die Angst, sie müsste vielleicht
auf gerade eben diese realitätsvernebelnden Mittelchen verzichten. Wenn sie
wirklich schwanger werden sollte, dann musste es ein gesundes Kind werden.
Oh
Gott, wenn die in ihrem Körper gebunkerten Drogen auf das Kind einwirkten?
Oh
Gott, sie wollte so schnell es ging einen Arzt aufsuchen, der sie dann von dem
Balsam wenigstens für einige Zeit befreite – so schmerzlich das auch war.
Sollte sie nämlich ein kränkliches Kind gebären, dann wäre das das Todesurteil
für sie beide.
Ein
Claudius Brutus Drachus brachte nur das Beste vom Besten zustande.
Sie
drehte sich zur Seite und schaute zu, wie er sich einen weiteren Drink gönnte.
Verzückt schaute er sie an.
Die
Bedenken verbannte sie sofort, das war für sie eine der leichtesten Übungen.
Sie musste den Moment nutzen. Bald wäre sie für immer uninteressant für ihn. Er
hatte nie öfter als zwei Mal Sex mit ein- und derselben Adelsfrau. In den
meisten Fällen nur ein Mal.
Er
war ein Superstar. Ihr gesellschaftliches Ansehen – nur unter den Frauen –
würde einen Schub erlangen. Es gab sie millionenfach. Und damit konkurrierten
die wenigen Ausgewählten aus den Nila-Kreisen mit der Masse seiner Zuchtstuten,
die er sich besorgte.
Nichtssagend
reichte er ihr den Becher rüber. Sie leckte sich mit ihrer Zunge verführerisch
die Lippen. Sie wollte ihn geil halten, da betrat eine Dienerin den Raum, die
eine beinahe durchsichtige Tunika trug, und eilte mit einem Zettelchen in der
Hand auf ihn zu. Die Geliebte beugte sich genau in dem Moment dominant über
seine Brust und nahm den Becher aus seiner Hand. Als die Dienerin an seiner
Seite stand, übergab sie wegschauend das Schriftstück. Genau in dem Augenblick
schlürfte die nackte Adelige laut aus dem Becher und zog für eine Millisekunde
den Blick der Frau auf sich. Claudius Brutus Drachus schaute bereits auf den
Zettel und sah nicht, wie die Liebhaberin genau in dem Moment ihren linken
Oberschenkel zur Seite bewegte und ihr verführerisch behaartes Dreieck
freilegte, so dass die Dienerin genau sehen konnte, wie zwischen den immer noch
angeschwollenen Schamlippen der Saft herauslief. Erschrocken zuckte sie zusammen
und verließ fluchtartig den Raum.
Diese
beiden kranken Körper konnte kein nüchterner Mensch lange anschauen. Der Ausschlag,
die Einstiche, die Verfärbungen. Süßlicher Mandelduft von Eiter mischte sich
mit ihren Sexausdünstungen, die einem sofort den Magen umdrehten. Ihre Körper
verfaulten sichtbar. Schritt für Schritt entfernte sie sich von dem Ekel. Aber
sie wusste, dass sich die hohen Herrschaften bald wieder zu einem Doc-Androiden
begeben würden und ihre Leiber wieder herrichten ließen. So würden sie
wahrscheinlich wieder das werden, was sie in ihren benebelten Köpfen immer
waren: jung und attraktiv. Angezogen war dies nicht sichtbar und sie konnten
mit Kleidung schon den Eindruck erwecken, dass dort drunter der reine Leib von
Zwanzigjährigen steckte.
Wenn
sich Drachus aus reiner Geilheit einmal für sie entscheiden sollte, dann würde
sie sich entweder danach umbringen oder ebenfalls ihr Leben im Rausch
verbringen.
Diese
Schande war für die menschliche Psyche nicht ertragbar.
Die
beiden schönsten Körper des Universums spürten allerdings schon, wie der Trunk
ihnen erneut frische Kräfte verlieh. Claudius fühlte, dass sie wieder heißer
wurde, doch erst musste er die Nachricht lesen – und sofort lief ihm ein
Lächeln über die Lippen. Die nackte Sexgespielin an seiner Seite war Hondura
Liondark, die Frau seines besten Generals. Einige der Männer, denen er bis vor
kurzem noch am meisten vertraut hatte, hatten ihn belogen. Das war ihm klar
geworden.
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