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Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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Geburt in Ordnung, konnten sie diese beiden Exemplare ebenfalls auf die Farm schicken. Bei ihnen gab es nichts mehr zu entdecken. Aus reiner Vorsicht hielten sie sich aber immer noch ein paar Exemplare der Sorte hier. Das war bei ihnen nun vorbei. In ihre Zellen konnten dann diejenigen ziehen, die auf der vorletzten Stufe waren. Hier hatten sie zum Glück noch drei Männchen und drei Weibchen. Sie schienen nach nur zehn Tagen Schwangerschaft den Geburtszeitpunkt erreicht zu haben. Es waren immer ein paar Männchen mehr hier. Aber dass sie nun eins verloren hatten, naja, sagte sich Elbono, das wollten sie mal als einen Betriebsunfall verbuchen. Ihr Projekt geriet dadurch ja nicht in Gefahr. Hinter diesen Zellen mit Glasscheiben folgten dann die Zellen der neuesten Generation. Die ersten beiden waren leer, was Dr. Sandokan Elbono beim Anblick der sauber aufgeräumten Räume ein wenig missmutig stimmte.
     Doch dann kam die Zelle mit seinem Weibchen.
     Als er vor ihrer Scheibe ankam, widmete er sich erstmal dem Monitor, der gegenüber der Scheibe in der Wand eingelassen war.
     Dr. Sandokan Elbono meldete, dass er hier war. Das mussten sie alle machen, wenn sie bei diesen Exemplaren waren. Sofort drehte er sich danach um, betrachtete es… und staunte nicht schlecht.
     Vor ihrem Bauch war eine Beule von der Größe einer Wassermelone! So schnell?
     Elbono musste schlucken.
     Vielleicht hatten sie Glück und ihre Gene setzten sich bei den Nachkommen mehr durch als die des schwächeren Männchens?
     Und dass es schwächer war, das hatte es ja bewiesen.
     Der weiße Raum, mit seinen weißen Fliesen, wirkte im Moment so unschuldig. Sie lehnte sitzend an der Wand und schien fast melancholisch ihren Bauch zu streicheln. War sie zuvor so aufnahmefähig, wirkte es jetzt so, als würde sie seine Gegenwart diesmal überhaupt nicht spüren. Hoffentlich war sie durch die Befruchtung nicht erkrankt!?
     Ein Schrecken lief ihm den Rücken runter. Auf gar keinen Fall, hämmerte es in seinem Kopf. Sein Verstand hingegen schien durch diese Träge, die sie zutage legte, nun auf Hochtouren zu laufen. Aber Elbono wurde sofort beruhigt.
     Summte sie dort ein Lied?
     Ein Kinderlied, fragte er sich.
     Er schüttelte sich. Kann gar nicht sein, mahnte sich Elbono. Wäre nun jemand hier, mit ihm, dann würde er ihn fragen. Er war aber alleine. Ganz alleine. Die anderen Forscher nutzen diese Zeit immer, um ihre Pause zu machen.
     Das war Routine – genauso wie er in dieser Routine immer nach seinen Exemplaren schaute. Dabei wollte er alleine sein.
     Es war schon ein wenig so, dass er diese Momente mit ihnen genoss.
     Sie waren der Schlüssel zu ihrem, zu seinem Erfolg – und die Tore hatten sie bereits geöffnet. Was Dr. Sandokan Elbono aber nun wirklich verblüffte, war die Tatsache, dass es wirklich den Anschein hatte, dass sie etwas summte!
     Das Weibchen schaute ihn zwar nicht an, aber ihre Lippen bewegten sich.
     Elbono schüttelte wieder den Kopf.
     Das bildest du dir nur ein! Nein, schimpfte er sich sofort,… aber eine andere Stimme in ihm sagte: Das bildest du dir NICHT ein!
     Du hörst sie wirklich!
     Er hörte sie wirklich?
     Dr. Sandokan Elbono drehte sich um, um an dem Monitor an der Wand hinter ihm die Lautsprecher aus dieser Zelle hochzudrehen. Mit ein paar Handgriffen war das erledigt. Als er sich wieder wendete, schreckte er entsetzt zurück.
     
     Das Weibchen stand direkt vor der Scheibe, so, als wäre sie dort schon die ganze Zeit gewesen und schaute ihn mit funkelnden Augen, von Angesicht zu Angesicht an…
     
     …Das Nächste, an das er sich erinnern konnte, war der Moment, in dem er selber die Augen wieder öffnete.
    Zwei Sanitäter waren bei ihm. Der eine hielt seine Beine nach oben, der andere untersuchte Dr. Sandokan Elbono.
     Sie hatten ihn hier so gefunden. Wie lange er dort gelegen hatte, konnte niemand so genau sagen – allerdings nicht länger als eine halbe Stunde. Die Pause war dann vorbei gewesen und die Verantwortlichen hatten ihn entdeckt. Eigentlich hätte das Überwachungssystem bei so einer Situation anspringen müssen. Aber da nichts passiert, niemand zu Schaden gekommen war, und nichts zerstört wurde, war es aus geblieben. Und da Dr. Sandokan Elbono noch lebte, und wie sich herausstellte, eine einfache Kreislaufschwäche gehabt zu haben schien, war der Alarm nicht angesprungen.
     »Sir, wie lange haben sie ohne zu schlafen in den letzten Tagen gearbeitet?«, wollte der

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