Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)
waren nicht alle seine Untertanen unter seiner Kontrolle.
Und etwas anderes schien auch nicht mehr unter Kontrolle zu sein. Hinter dem Krieger, der sich vor Lord Fevil befand, kam ein weiterer Soldat hektisch hereingerannt.
»Waaaas?«, raunte Lord Fevil diesem schon entgegen.
Eine Schreckensnachricht reichte ihm schon.
»Mylord, mein Herr, es… draußen… vor der Stadt…«, stotterte der Soldat, traute sich anscheinend nicht weiterzusprechen – aus Angst vor der Wut des Mannes.
»Was?? Seid ihr verblödet? Dann seid ihr in meinen Reihen falsch«, zischte er erneut.
»Der Alarm… die Clans… sie… sie… sie… nicht nur auf dem Planeten. Sir,« raffte er all seinen Mut zusammen. Auch er wusste, was Lord Fevil nun vorhatte.
»Sir, der Alarm hat die Lan-Dan zu ihren Waffen gerufen, und es scheint nicht, dass sich dort draußen eine einzige Armee unter eurem Kommando zusammengezogen hat… mein Herr, dort draußen stehen sich… mehrere Armeen der einzelnen Clans… gegenüber … und sie sind kurz davor, um dieses Haus, um den Königspalast, und um die Herrschaft über die großen Städte, die Ländereien, einen Kampf, eine Schlacht zu entfachen!«
Das saß. Sichtbar für die beiden Männer veränderte sich der dominante Gesichtsausdruck in Lord Fevils Gesicht. Seine Hände fingen an, zu zittern, sein behindertes Auge tränte. Dies passierte immer, wenn er unter enormer Anspannung stand und versuchte, diese zu unterdrücken. Dann zuckte auch sein lahmes Bein.
»Macht, was ihr machen müsst – und macht dies mit meiner vollsten Erlaubnis«, hauchte er aus.
Lord Fevil wusste nicht, was er sonst anderes sagen sollte – er musste FeeFee sofort befruchten. Würde sie ihm Nachfolger schenken, dann war er alles .
»Und sorgt dafür, dass sie das Video der Vermählung sehen!«, befahl Lord Fevil, drehte sich um, und rannte auf das Schlafgemach zu.
Während die eine Wache einen anderen Weg aus diesem mehrtürigen Raum wählte, um die Videobotschaft unter das Volk zu bringen, eilte der erste Soldat zurück, um zu Dantilla zu gelangen und von dort aus mit seinen Männern die Mörder zu suchen. Er wunderte sich ein wenig, als nach dem Geräusch eines Schusses die Hand eines Lan-Dans in die halbgeöffnete Türe fiel und dort bewegungslos liegenblieb.
Hatten die anderen Wachen Dantilla näher herangeschafft?
Eine Frage, deren Antwort er nicht mehr wirklich mitbekam.
Bevor der Schmerz seinen Bauch erreichte, sah er gerade noch ein Schwert, das wie von Geisterhand geführt, auf Bauchhöhe auftauchte.
Durch seine Bewegungsgeschwindigkeit und der des Schwertes dauerte es unter einer Sekunde, bis es sich einmal durch ihn durchgebohrt hatte und aus seinem Rücken wieder herausschaute.
Den Schmetterling, der vorsichtig um den Türrahmen blickte, sah er noch – dann erlosch sein Lebenslicht.
Das Schwert zog sich von alleine wieder aus dem toten Körper, erst jetzt nahm Zazzel das Geräusch dabei wahr. Ein leichtes Zittern überkam ihn.
»Zreckelich«, schüttelte er sich.
Ein molliges Schütteln lief auch dem Lan-Dan über den Körper, der an den Wachen vorbei das Schlafgemach betrat. Mit einem Taschentuch wischte er sich die Feuchtigkeit von dem tränenden Auge. Mit keinem Blick nahm er den gelblichen Abdruck auf dem Weiß wahr. Das war schon immer so gewesen und gehörte zu seinem überlebensfähigen, kränklichen Wesen. Viel mehr brachte ihn das in Wallung, was er nun sah: FeeFee lag, noch deutlich unter Einfluss der Droge, auf dem Bett – und sie räkelte sich bei seinem Anblick.
»Wollen wir es nicht auf die richtige, auf die natürliche Art und Weise, wie es das Wasser für uns vorgesehen hat, machen, unsere gemeinsame Linie begründen?«, sagte Lord Fevil nun, den der Anblick der Prinzessin den Druck, der auf ihm lastete, vergessen ließ.
Mit verliebten Augen beantwortete FeeFee diese Idee. Langsam und verführerisch verwandelte sie sich in die hübscheste Pantherdame, die das Universum gesehen hatte.
»Kommt, mein Liebster, mein Gemahl«, schnurrte sie und winkte ihn mit ihren Pfoten herbei. Nichts war von der Killerin, der perfekten Kriegerin, zu sehen.
Hier waren sie alleine.
Sie konnten vergessen, was draußen war…
…Und außerhalb dieses Gemaches, gar dieses Palastes, war die Welt in Aufruhr. Obwohl die Clans sich bewaffnet hatten, sie sich zusammenrotteten, um das Alte wieder herzustellen oder das Neue zu verteidigen, waren die meisten
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