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Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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gerade eine komische breiige, ja geradezu widerliche Masse gezeigt.
     »Sind dies die sterblichen Überreste von Oberst Franklin?«, fragte die Stimme eines Moderators. Die Kamera zoomte näher heran. Einige der Gäste, die sich die Bilder anschauten, rümpften bereits die Nasen. Sie standen zu dicht daran. Die Geruchsfunktion der Monitore war anscheinend bei diesen Dämpfen nicht gemildert worden, so dass einige sofort mit der Übelkeit zu kämpfen hatten. Bestialisch musste der Gestank sein, der dort durch den Vid-Screen übertragen wurde. Das grün-gelbe Gemisch schien direkt aus der Hölle zu kommen. Nun wusste Elbono, dass er bereits da war.
     »Das ist bereits der vierte Tote innerhalb von 36 Stunden«, hörte Dr. Sandokan Elbono noch, als er von den Bildern weggerissen wurde.
     »Sir?«, fragte der Nila neben ihm.
     Elbono schaute ihn nichtssagend an.
     »Wenn sie mir bitte weiter folgen würden!«
     Der Nila führte ihn vorbei an Ständen, bei deren hoher Anzahl er überhaupt nicht wusste, was sie dort alles verkauften. Bei solchen, an denen kostenlose Speisen und Getränke auf die Passagiere warteten, war das Gedränge groß. Elbono musste lächeln. Gier war überall gleich präsent – er wusste, dass er hier richtig war.
     Kaum hatten sie das Portal verlassen und die Nila-Wachen passiert, da wartete schon ein Sextenta auf sie. Das sechsrädrige Gefährt war eine Art Großraumlimousine. Sie hatten sie nur für ihn hierherbestellt. Als die ersten Damen, die mit an der Einsteigezone warteten, sahen, dass dieser Wagen ganz allein für den Mann in dem feinen Anzug war, warfen sie ihm sofort lüsterne Blicke zu. Und nicht nur eine tat dies ungeniert, neben ihrem Mann stehend.
     Ein Mann empörte sich. Elbono löste allein mit seiner Gegenwart einen Streit aus. Ein anderer Mann freute sich gar, dass seine Frau auf diese besondere Person stand.
     Der Nila schloss von außen die Türe, klopfte auf das Dach des Wagens und er fuhr los.
     Es dauerte lediglich zehn Minuten, da befanden sie sich schon rund 500 Kilometer weiter. Der Wagen stoppte und ein hinteres Seitenfen-ster fuhr herunter.
     »Guten Abend, Sir«, blickte eine Nila-Wache in roter Galauniform hinein. »Dürfte ich bitte ihre Karte sehen?«
     Ohne ein Wort zu sagen, griff Dr. Sandokan Elbono in die Innentasche seines Jacketts und zog das Einladungsschreiben heraus. Als die Wache dies las, wurde sie mit einem Mal blass im Gesicht, dann verwandelte sich der Gesichtsausdruck in reinen Stolz.
     Die Karte trug eine persönliche Unterschrift von Claudius Brutus Drachus! Dieser Mann war einzigartig!
     Die Nila-Wache schob hier am äußersten Ring des riesigen Areals der Residenz seinen Dienst – Claudius Brutus Drachus hatte er noch nie gesehen… und würde es auch nicht, mit aller Wahrscheinlichkeit. Die Wache hatte zehn Jahre studiert, sich danach zehn Jahre bei den Troopers als Verbindungsoffizier zu den Nilas bewährt und war außerordentlich kampferfahren. Aber dass er jemals den Vorsitzenden der Union persönlich sehen würde, das war so gut wie ausgeschlossen.
     »Es ist mir eine große Ehre«, salutierte er sofort, hob die Hand zum militärischen Gruß und schlug dabei die Hacken zusammen.
     Der Wagen wurde durchgewunken. Es dauerte lediglich weitere fünf Minuten, da erreichte er sein Ziel.
     Ein weiterer Nila-Offizier öffnete in seiner roten Galauniform die Tür. Dr. Sandokan Elbono schaute ihn kaum an. Sie waren irgendwo – wo genau, das konnte der Wissenschaftler nicht sagen. Er würde hier von alleine nicht wieder rausfinden – aber das war egal. Der Standort, der Platz, auf dem er sich befand, lag unmittelbar in der Nähe eines weiten Eingangs. Hier herrschte absolute Ruhe. Es war verwunderlich, dass es hier »Stille« gab.
     Elbonos Ausstiegpunkt war eine Rasenfläche. In der Mitte stand ein Kunstwerk. Es interessierte ihn nicht. Die Grünfläche war so groß wie zwei Fußballfelder. Der Rasen war von einer Mauer umgeben. Besser: Es waren die angrenzenden Palastgebäude mit ihren kunstvollen Verzierungen. In diesen Marmorkomplex schien einfach ein kleiner Park in Form dieser Grünfläche eingelassen worden zu sein. An allen vier Seiten waren riesige Portale eingelassen, die den Zugang zu diesem Bereich der Residenz gewährten.
     Dr. Sandokan Elbono wurde klar, dass es sich hierbei noch nicht um den Sitz von Claudius Brutus Drachus handelte.
     Vielleicht würde er ihn auch nicht bei sich empfangen, vielleicht einfach nur

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