Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)
Feuerwerksgeschichten! Hier wurden die Schmetterlinge ziemlich unruhig. Denn sie wussten von sich selber nur allzu gut, dass es klitzekleine Ungenauigkeiten beim Ausschmücken einer Geschichte geben konnte. Dass gewisse Dinge wesentlich kälter gegessen wurden als gekocht. Aber das Verwunderliche daran: Wansul schien sich immer schneller und immer öfter einzumischen. Es gab mittlerweile nicht mehr einen Abend, an dem nicht zwei oder drei Geschichten die Runde an ihren Lagerfeuern machten. Chancer und Sourcer hatten jüngst ihren neuen Freund Zazzel getroffen. Er hielt sich selber für einen Ritter. Niemand hatte ihn korrigiert, so war es viel lustiger. Aber als Chancer und Sourcer des Nachts die Mädchen davon überzeugen wollten, dass sie zu den wichtigsten Schmetterlingen im Universum gehörten, sie zogen schließlich mit Lukas um die Ecken, – was dieser auch gerne bestätigte – da brachte sich Zazzel am Lagerfeuer in Position… und schwärmte von Erdbeerinha. Das Getränk, das Schmetterlingsmädchen schöner und Jungs härter machte als alles andere im Universum. Und seine Ritterin hätte es auch gerettet. Dann erzählte er die volle Geschichte… und die Schmetterlingsmädels lagen ihm zu Füßen. Respektvoll konnten Chancer und Sourcer ihm nur gratulieren. Der Lan-Dan-Planet war am Ende durch ihn gerettet worden. Sie befanden zwar, dass die Geschichte etwas wirr war, daran sollte er, so jung wie er war, noch üben – aber das Ergebnis sprach eindeutig dafür: Schmetterlinge waren die Krönung der Evolution, ohne sie wären die Lebewesen auf allen Planeten hoffnungslos verloren gewesen. Kaum war Zazzel verschwunden, hatte auch Lukas von der Geschichte über den dritten Mund erfahren, pflichtete dem Lob anerkennend bei, gab sich aber selber misstrauisch. Denn Zazzel hatte da was von einem Crox erzählt, der auf dem Lan-Dan-Planeten war. Das konnte nicht stimmen.
Chancer und Sourcer war dies nicht aufgefallen, aber Lukas schon.
Wie er über diverse Quellen erfahren hatte, und vor allem durch seine Freundin Fiona Haudrauf, so konnte dies gar nicht sein. Denn Crox und Lan-Dan gingen sich bis auf die Produktion ultrageheimer Raumschiffe aus dem Weg. Und ob sie überhaupt noch nach den jüngsten Ereignissen zusammenarbeiteten, das wusste er eigentlich auch nicht. Denn die Crox hatten den Lan-Dan früher die Schiffe hergestellt. Heute produzierten sie für die Ritter und alle anderen Aufständischen. Ganz selten, das wusste Lukas nur zu gut, schauten ganz wenige Abordnungen der Lan-Dan auf Tranctania vorbei. Die Crox selber waren niemals auf den Lan-Dan-Planeten gereist. Und das würde auch immer so bleiben!
Würde das wirklich immer so bleiben?
»Es gibt Dinge, die ändern sich«, hatte Wansul der Weise einmal zu Lukas gesagt.
Und das war ja die Sache, die Lukas nur allzu gerne ausblendete – denn sie würde in aller Konsequenz bedeuten, dass die Möglichkeit bestand, dass er, der wichtigste Freund, seinen Sebastian verlieren konnte… an die Liebe!
So wie es bei Chester passiert war!
So wie Lars und Sarah immer zusammen blieben, und Sonja und Darfo sehen mussten, wo sie blieben.
Aber die Sache war halt da. Besser: Sie war halt da!
FeeFee!
Unheimlich.
Und wie sie zu ihm stand, das hatte Wansul ja schon vor langer Zeit verraten. Und Sebastian? Lukas wusste es nicht so genau. Das war nämlich das Ding. Er hatte sich gesagt, je weniger er mit Sebastian über die Liebe sprach, desto weniger brachte er sie ihm ins Bewusstsein. Aber er hatte nur allzu oft gesehen, wie die Gedanken seines besten Freundes in weite Fernen rückten, die ihm unheimlich waren. Das alles war nur Wansul schuld!
Lukas wusste, dass nicht alles gut war, was der alte Schmetterling anstellte. Und misstrauisch stimmte ihn da auch ein Satz, den Zazzel nur so beiläufig am Lagerfeuer erzählt hatte. Er war sich sicher, er wusste gar nicht mehr genau, dass er das gesagt hatte.
»Der von Wansul alarmierte Crox, der als Stellvertreter für Sebastian retten musste, was gerettet werden musste.«
Moment, schoss es Lukas nun durch den Kopf. Wenn hier jemand für Sebastian ein Stellvertreter war, dann doch wohl er. Waren die Dinge, wie sie gelaufen waren, doch von Sebastian und FeeFee heimlich bestimmt worden. Stand alles, was sie gemacht hatten, in irgendeiner Verbindung zueinander? Der letzte Angriff auf den Forschungskubus von Nr. 1 auch? Die Entdeckung der Energiequelle, bei der so viel Wasser sprudelte? Hatte
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