schmieden neue Plaene
Arm und stieß sie aus dem Musikzimmer. „Du ... du wagst es, so frech zu sein?“, schrie sie. „Geht! Ihr solltet eigentlich alle versohlt werden! Verschwindet, bevor ich damit anfange!“
Die Mädchen hatten nun doch Angst, dass Mamsell ihre Drohung wahr machen könnte. Sie liefen in ihre Schlafsäle und kletterten zitternd in ihre Betten. Was für ein trauriges Ende für so ein fröhliches Fest!
Mamsell löschte das Licht. „Diese Gören!“, sagte sie und zog die Schnur der Heizsonne aus dem Stecker.
Am nächsten Morgen führte sie die erstaunte Direktorin zum Musikzimmer, um ihr die Überreste des Festes zu zeigen. Frau Theobald betrachtete sich die Limonadeflaschen, die Bratpfanne mit dem kalten Fett und den restlichen Bratwürsten und die Krümel auf dem Boden.
„Die Mädchen sollen in der Pause zu mir kommen!“, sagte die Direktorin. „Natürlich kann so etwas nicht erlaubt werden, Mamsell, aber irgendwann veranstalten die meisten Schülerinnen einmal ein Mitternachtsfest! Seien Sie nicht zu streng!“
Mamsell hielt die Mädchen an, als sie der Reihe nach aus dem Speisesaal gingen. „Du, Jenny – und Winni und Ruth und ihr beide ... ihr sechs sollt in der Pause zu Frau Theobald kommen.“
In der Pause trafen sich die sechs Mädchen vor der Tür der Direktorin. Sie waren alle aufgeregt, sogar Hanni, die gewöhnlich sehr forsch war. Tessie klopfte an.
„Herein“, sagte Frau Theobald mit ihrer klaren Stimme.
Zaghaft gingen sie hinein. Sie fühlten sich sehr elend.
Die Direktorin sah sich die Schülerinnen der Reihe nach an.
Dann begann sie zu sprechen. Sie erklärte ihnen, dass man unmöglich gut arbeiten könne, wenn man nur die halbe Nacht schliefe. Die Vorschriften seien dazu da, dass man sie einhielte.
„Versteht mich richtig“, sagte Frau Theobald, „ihr habt gegen die Schulregeln verstoßen und wart Mamsell gegenüber reichlich frech. Trotzdem betrachte ich das Ganze nur als dummen Unfug. Natürlich müsst ihr dafür bestraft werden. Ihr dürft zwei Wochen lang nicht in die Stadt gehen. Das heißt: keine Spaziergänge, keine Einkäufe machen und keine Besuche im Café oder im Kino.“
Eine Weile blieb es still. Das war eine schreckliche Strafe. Die Mädchen gingen so gern in die Stadt. Zwei Wochen waren eine sehr, sehr lange Zeit.
Aber niemand wagte zu protestieren. Alle wussten, dass Frau Theobald vollkommen recht hatte.
„Ich bin froh, dass es vorbei ist“, sagte Hanni, als sie wieder draußen im Flur standen. „Und ich finde es anständig von Frau Theobald, dass sie unser Verhalten als dummen Scherz aufgefasst hat.“
„Ja“, meinte Nanni nachdenklich. „Aber etwas ist noch nicht geklärt. Das Gemeine an der ganzen Sache, das Klopfen an Mamsells Zimmertür! Wir müssen herausfinden, wer es war, und dann ... Diejenige kann was erleben!“
Eine schwere Zeit für Erika
Erika war voll Schadenfreude, als sie hörte, dass die sechs Mädchen mit einer zweiwöchigen Ausgangssperre bestraft worden waren. Natürlich wagte sie nicht, viel zu sagen, weil sie Angst hatte, sich zu verraten. Die Mädchen wollten unbedingt die Verräterin herausfinden. Am gleichen Abend noch trafen sie sich und besprachen die Sache.
„Sie soll nicht ungeschoren davonkommen“, erklärte Tessie entschlossen. „Kinder, war ich platt, als Mamsell von dem Klopfen an der Tür sprach! Es muss dieselbe Person gewesen sein, die auch bei uns geklopft hat. Bestimmt wollte sie uns einen Schreck einjagen und das Fest verderben. Es tut mir furchtbar leid, dass ich euch alle eingeladen habe. Es ist meine Schuld!“
„Im Gegenteil, es war sehr nett von dir, für uns ein Fest zu veranstalten“, sagte Hanni. „Deswegen brauchst du dich nicht zu entschuldigen! Niemand hätte je davon erfahren, wenn nicht dieser gemeine Spielverderber gekommen wäre.“
„Hanni“, meinte Tessie plötzlich, „könnte es nicht deine Cousine gewesen sein? Du weißt doch, wie sie alles herausposaunt. Du hast ihr doch nichts gesagt?“
Hanni wurde rot. „Nicht ein Wort“, erwiderte sie. „Und außerdem musst du bedenken, Tessie: Du magst Elli nicht besonders – ich übrigens auch nicht -, aber sie ist ganz bestimmt keine falsche Schlange. Elli kann zwar nicht den Mund halten, aber sie würde uns nie an Mamsell verraten.“
„Na schön“, gab sich Tessie zufrieden. „Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wer es war, und ich weiß auch nicht, wie wir das herausfinden können. Alle in unserem Schlafsaal haben
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