schmieden neue Plaene
erkannte. „Hanni! Wollt ihr drei denn nicht kommen?“, flüsterte Winni.
„Natürlich! Ich wecke die anderen.“ Hanni warf die Bettdecke zurück, schlüpfte in die Hausschuhe und zog ihren Morgenrock an. Dann weckte sie Nanni und Jenny. Kurz darauf schlichen die drei Mädchen ins Musikzimmer hinüber.
„Was war denn mit euch los?“, fragte Tessie erstaunt. „Es ist schon Viertel nach zwölf.“
„Es war meine Schuld“, sagte Jenny und starrte verlegen auf den Boden. „Ich hatte versprochen, sie zu wecken, und ich hab‘s verschlafen. Ich muss schon sagen, ihr habt wirklich herrliche Sachen zum Essen.“
Sofort machten sich die Mädchen über all die Leckerbissen her. Dabei wurde viel gelacht und gealbert.
„Oh Ruth, du hast den Pfirsichsaft über meine Füße geschüttet“, prustete Jenny los.
„Leck ihn doch ab“, sagte Ruth. „Wetten, dass du das nicht kannst!“
Jenny, die sehr gelenkig war, versuchte sofort, den Saft von den Zehen zu lecken. Dabei verlor sie das Gleichgewicht und fiel vom Klavierstuhl.
„Jenny! Du sitzt auf den Würstchen!“, zischte Tessie verzweifelt. „Steh endlich auf. Oh, die armen Würstchen, alle platt wie Pfannkuchen!“
Die Mädchen konnten sich kaum noch halten vor Lachen. Tessie versuchte die kleinen Würstchen wieder in ihre ursprüngliche Form zurückzubiegen.
„Wann braten wir sie endlich?“, fragte Nanni, die für ihr Leben gern Würstchen aß.
„Zum Schluss“, sagte Tessie. „Das heißt, wenn Jenny uns noch etwas übrig lässt.“
Die Limonadenflaschen wurden aufgemacht. Dabei gab es jedes Mal einen lauten Knall.
„Wenn bloß niemand diese Knallerei hört!“, meinte Ruth.
„Sei unbesorgt“, beruhigte sie Tessie. „Es schlafen doch alle. Selbst in unserem Schlafsaal hat niemand etwas gemerkt.“
Aber Tessie irrte sich. Es stand nämlich schon jemand vor der Tür und schielte durchs Schlüsselloch.
Tessie reichte die Schachtel Pralinen herum. „Heute Nachmittag haben wir die falsche Schlange Erika erwischt, als sie sich selbst bediente“, sagte sie laut. „Ist das nicht die Höhe?“
„Oh, sie macht immer solche Sachen“, rief Hanni. „Man kann ihr nicht trauen.“
Erika stiegen die Tränen in die Augen. Die Mädchen hatten ihr zwar oft genug schon alles Mögliche ins Gesicht gesagt, aber es war weit schlimmer, wenn sie es hinter ihrem Rücken taten. Langsam stieg die Wut in ihr hoch.
Ich werde ihnen einen gehörigen Schrecken einjagen!, schwor sie sich. Und dann hole ich Frau Jenks.
Erika klopfte leise an die Tür und sprang schnell wie der Blitz in einen Schrank.
Die Mädchen bekamen einen ungeheuren Schreck. Sie hörten sofort auf zu sprechen und Tessie stellte mit zitternder Hand die Pralinenschachtel auf den Boden. Mit weit aufgerissenen Augen blickten sie sich an.
„Wer war das?“, flüsterte Tessie.
„Ein Klopfen an der T-t-tür“, stotterte Winni.
Dann trat Totenstille ein. Alle starrten zur Tür und warteten. Aber nichts passierte.
Erika hielt sich eine ganze Weile im Schrank versteckt. Als sie nichts hörte, kroch sie wieder heraus und klopfte noch einmal, diesmal aber kräftiger. Dann sprang sie wieder in ihren Schrank zurück und rieb sich vor Schadenfreude die Hände.
Jetzt wurde es den Mädchen angst und bange.
„Da muss jemand draußen sein“, sagte Tessie kreidebleich. Tapfer ging sie zur Tür und öffnete sie. Niemand war da! Tessie knipste ihre Taschenlampe an. Der Flur war leer. Sie schloss die Tür und ging zurück auf ihren Platz. „Es ist niemand da“, stellte sie fest.
„Unsinn“, erwiderte Jenny. „Türen klopfen nicht von allein! Jemand hat sich einen Spaß erlaubt.“
„Sollen wir ins Bett gehen und die Würstchen nicht braten?“, fragte Tessie.
„Was, die Würstchen nicht braten? Darauf habe ich mich schon den ganzen Abend gefreut!“, rief Nanni entrüstet.
„Halt den Mund! Willst du die ganze Schule aufwecken?“ Hanni gab ihr einen Stoß in die Rippen. „Du kannst die Würstchen ruhig braten, Tessie. Wahrscheinlich war es nur der Wind!“
Die Würstchen wurden also in die Pfanne gelegt und bald brutzelten sie auf dem Kocher.
Erika war inzwischen aus dem Schrank geklettert. Der köstliche Geruch stieg ihr in die Nase und machte sie hungrig. Sie überlegte, was sie als Nächstes tun sollte. Plötzlich hörte sie ein Geräusch und blitzschnell war sie im Schrank verschwunden. Was konnte das nur gewesen sein?
Dann wusste sie Bescheid. Mamsell war in ihrem Arbeitszimmer. Sie
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