schmieden neue Plaene
Ohren.“
Draußen machte Jenny einen Luftsprung. Sie lief sofort zum Gemeinschaftsraum und erzählte, was geschehen war. Alle freuten sich, dass es so glimpflich abgelaufen war.
„Vielleicht wird es jetzt besser“, meinte Doris, die ziemlich unter Mamsells scharfer Zunge zu leiden hatte. „Wenn Mamsell noch vor den Ferien wieder Unterricht gibt, behandelt sie uns hoffentlich netter, und wenn nicht, dann bin ich heilfroh, von Französisch einige Zeit nichts mehr zu hören.“
„Dieses Schuljahrsdrittel ist schnell vergangen!“, stellte Hanni fest. „Die Zeit ist nur so verflogen, jetzt haben wir schon bald Ostern. Aber was ist alles geschehen, beinahe so viel wie im letzten Jahr.“
„Mehr“, sagte Nanni. „Wir hatten letztes Jahr kein Feuer und auch keine Heldin!“
Margret wurde rot. Sie konnte schon sehr gut mit ihren Krücken gehen und ihr Bein verheilte immer besser. Lucie zwinkerte ihr zu.
„Margret wird immer rot, wenn ihr Heldin sagt!“, meinte sie. „Sie besucht mich übrigens während der Ferien. Sie will eine Woche bleiben. Dann werden wir zwar zusammen arbeiten müssen, aber es bleibt bestimmt genug Zeit für andere Dinge.“
„Und anschließend fahre ich zu meinem Vater“, sagte Margret. „Zwillinge, was macht ihr denn in den Ferien?“
Die Ferien lagen wirklich in der Luft. Alle schmiedeten Pläne für Ostern. Das Wichtigste für Elli war natürlich ihre Garderobe.
„Was für ein eitles kleines Ding!“, sagte Hanni und zog Elli im Spaß an den Haaren. „Du darfst einen Teil der Ferien bei uns verbringen und deine schönen neuen Sachen vorführen, aber du darfst nur einmal damit angeben. Danach: kein Wort mehr darüber!“
„In Ordnung, Hanni“, versprach Elli, die schon viel vernünftiger geworden war. „Einmal werde ich ordentlich damit prahlen, dann bin ich das schweigsamste Mädchen der Welt.“
„Du und schweigen!“, rief Nanni, die ihre Cousine jetzt viel besser leiden konnte. „Du würdest glatt ersticken, wenn du nicht alles erzählen könntest!“
Die letzte Schulwoche verging wie im Flug. Mamsell ging es schon viel besser. Jeden Tag durften die Mädchen sie besuchen und sich mit ihr unterhalten. Sie war wieder die alte, lustige Mamsell, die sie früher gewesen war. Sogar einen Arbeitsplan hatte sie aufgestellt, aber davon wollten die Mädchen nichts hören! Jetzt waren erst mal Ferien!
Lucie hatte in den letzten Wochen hart gearbeitet, um sich auf die Prüfung vorzubereiten. Sie hatte gute Nachrichten von ihrem Vater bekommen und das steigerte ihren Eifer noch mehr. Frau Theobald und die anderen Lehrerinnen hatten ihr einen Stundenplan für die Ferien ausgearbeitet. Sie lobten ihre Fortschritte. Lucie lachte schon wieder wie früher.
Die Zwillinge waren sehr zufrieden mit sich. Diesmal hatten sie sehr gute Noten erhalten. Doris und Elli waren wie immer die Schlechtesten, aber sie ärgerten sich nicht darüber.
„Irgendjemand muss ja der Letzte sein“, sagte Doris zu Elli, „und ich finde es eigentlich sehr nobel von uns, dass wir so etwas auf uns nehmen!“
„Das ist zwar nicht die richtige Einstellung“, meinte Hanni, „aber was soll’s? Immerhin kann keine uns so zum Lachen bringen wie du! Also bleib ruhig weiter, wie du bist!“
Die letzten Tage kamen. Wie jedes Mal waren alle ganz durcheinander vor Aufregung. Es wurde geschrien und gelacht und manchmal beschwerte sich Frau Roberts im Spaß:
„Katrin, ist es nötig, dass du so brüllst? Suse, meinst du, es sieht anmutig aus, wenn du dich beim Packen so auf dem Boden herumrollst? Hanni! Hanni! Hör endlich auf, Jenny zu puffen. Wenn ihr so weitermacht, werde ich euch eine gehörige Strafarbeit mit in die Ferien geben!“
Ein Gekicher war die Antwort. Jetzt konnte keine Drohung sie mehr schrecken!
„Wir sehen uns ja bald wieder!“, sagte Hanni. „Vergiss nicht uns zu schreiben, Jenny. Sei brav, Doris! Oh, Nanni, zieh mich doch nicht so, ich komme ja schon! Wir sind alle im ersten Wagen! Auf Wiedersehen! Bis nach Ostern!“
Ja, bis nach Ostern!
Das hoffen wir auch alle, sie nach Ostern wiederzusehen.
Impressum
Hanni und Nanni Band 2
Hanni und Nanni schmieden neue Pläne
© 2011 (1965) SchneiderBuch
verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH
Gertrudenstr. 30–36, 50667 Köln
Alle Rechte vorbehalten
Enid Blyton ® Text and images copyright
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Illustrationen: Nikolaus Moras
ISBN 978-3-505-12977-3
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