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Schmuddelkinder - Lenz sechster Fall

Titel: Schmuddelkinder - Lenz sechster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P Gibert
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SozPäd-Schlampe und hab ihr
die Knarre unter die Nase gehalten.«
    Jutta Bade zog genüsslich
an ihrer Zigarette. »Da wurde sie ruckartig still. Aber leider hat sie versucht
abzuhauen, das war nicht gut. Ich habe sie im Schlafzimmer erwischt,
ausgezogen, gefesselt und geknebelt, und danach ein bisschen an ihr
rumgepiekst. Nichts Schlimmes, eigentlich, aber sie hat geflennt wie ein Baby
und mich mit ihren großen Kulleraugen angesehen.« Sie gab einen abwertenden
Laut von sich. »Oh Mann, und dann noch diese Brille!«
    Lenz konnte sich gut an
das riesige, altmodische Gestell erinnern. »Wie ging es weiter? Als wir sie
gefunden haben, lag Frau Liebusch in der Badewanne.«
    »Das stimmt, da habe ich
sie auch liegen gelassen. Sie hat noch einmal versucht, abzuhauen. Das hätte
ich ihr gar nicht zugetraut. Diesmal wollte sie ins Bad flitzen, aber ich habe
sie schon in der Tür eingeholt gehabt und in die Badewanne geschubst. Dort habe
ich dann Schluss gemacht mit ihr.«
    Der Kommissar schloss für
einen Moment die Augen. »Sie meinen, Sie haben der Frau das Rückgrat
gebrochen.«
    »Ganz genau. Das Ding
heißt irgendwas mit prominent oder so, aber ich kann mir diesen verdammten
Namen einfach nicht merken. Den habe ich ihr eingeschlagen.«
    Lenz schluckte. »Womit?«
    »Ich hatte einen
Maurerfäustel mitgenommen. Als sie in der Badewanne lag, habe ich beruhigend
auf sie eingeredet und ihr erklärt, dass ich gleich wieder weg wäre und sie
eigentlich gar nichts mehr zu befürchten hat von mir, wenn ich ihr die Haare
abschneiden dürfte. Ich will dir nur die Haare abschneiden, du Schlampe,
habe ich ihr gesagt. Das hat sie mir
geglaubt und sich freiwillig umgedreht. Ein bisschen hat sie rumgezickt, als
ich nach der Stelle getastet habe, auf die ich draufhauen wollte, aber nicht
schlimm. Und dann ging alles ganz schnell.«
    »Sie haben draufgehauen,
wie Sie es ausdrücken?«
    »Ja.«
    »Was ist danach
passiert?«
    »Sie ist zusammengesackt
und hat ein bisschen rumgezuckt, das war alles. Es war genau so, wie Roman es
mir beschrieben hatte.«
    »Woher wusste Ihr Bruder
so genau, was passieren würde?«
    »Das weiß ich nicht. Er
wusste es einfach.«
    »War es seine Idee, die
Opfer auf diese Art zu töten?«
    Sie schüttelte den Kopf.
»Nein. Wir wollten, dass sie einen ganz besonderen Tod sterben. Wir wollten,
dass sie in den letzten Minuten ihres beschissenen Lebens das ganze Leid
erdulden müssen, das unsere Mutter in den vielen Jahren ihres Lebens ihretwegen
ertragen musste.«
    »Wie lange hat Frau
Liebusch nach dem Schlag noch gelebt?«
    »Ein paar Minuten. Drei,
vielleicht vier.«
    »Hat sie nicht
geschrien?«
    »Mit dem Ding im Mund?
Nein. Außerdem kann man mit einem eingeschlagenen Halswirbel nicht so toll
schreien, glaube ich.«
    »Und Sie hatten nicht
eine Sekunde Mitleid mit der armen Frau?«
    »Hatte dieses Miststück
Mitleid mit meiner Mutter, als sie die damals ins offene Messer hat laufen
lassen?«
    »Das beantwortet nicht
meine Frage.«
    »Nein. Es war so ähnlich
wie an der Fleischtheke. Reicht das als Antwort?« Sie hatte leicht die Stimme
erhoben.
    »Durchaus«, entgegnete
der Kommissar leise und blätterte wieder in der Akte vor sich auf dem Tisch.
»Danach sind Sie nach Hause gefahren?«
    »Ja.«
    »Und haben sich in Ihrer
Wohnung mit Roman Krug getroffen?«
    Die Frau nickte.
    »Ich deute das einfach
mal als Ja«, stellte Lenz lakonisch fest.
    »Und weiter?«
    »Wir haben gefeiert. Mit
richtigem Champagner. Wir haben gefeiert, dass die beiden Menschen, die unserer
Mutter dieses irre Leid angetan hatten, tot waren.«
    »Irgendwann ist Herr Krug
dann gegangen?«
    »Ja, natürlich. Manchmal
kam ja mein Mann während der Nachtschicht nach Hause, und der sollte Roman
nicht sehen.«
    »Dann hat mein Kollege
bei Ihnen geklingelt?«
    »Ja.«
    »Hatten Sie die
Geschichte, die Sie ihm aufgetischt haben, vorher abgesprochen?«
    »Jedes einzelne Wort, ja.
Wir wollten ganz sicher sein, für den Fall, dass was schiefgehen sollte. Und es
hat ja dann auch geklappt.«
    »Das stimmt«, räumte der
Polizist zerknirscht ein. »Und danach hatten Sie keine Angst mehr, erwischt zu
werden?«
    Sie winkte ab. »Wir
wussten, dass wir über kurz oder lang erwischt würden. Das war einfach klar.
Wir sind nun mal keine Profikiller oder so.«
    »Immerhin haben Sie
überaus kaltblütig drei Menschen ermordet.«
    »Ja, drei Menschen haben
wir ermordet«, sinnierte die Frau

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