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Schmuggler reisen unerkannt

Schmuggler reisen unerkannt

Titel: Schmuggler reisen unerkannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Wahrheit stand er bei Saßmann — und der
Blödmann ahnte nicht, daß sein Stoff - ja, er hat ihn doch bei Ferroni in
Mailand bezahlt — unter dem Blech ist. Ferroni? Der ist die Anlaufstelle. Der
Lieferant für halb Europa.“
    Der Kommissar stellte Fragen.
Und allmählich entstand ein noch genaueres Bild der Ereignisse.
    Glockner wies seine Leute an,
hier bei der Feldscheune alles sicherzustellen. Dann ging es zurück zur Stadt —
und zwar zur Saßmann-Werkstatt.
    Dort stand jetzt das Tor offen.
Das Polizei-Fahrzeug mit Glockner, Brendl und einem Uniformierten rollte auf
den Hof, gefolgt von Arnolds Kastenwagen mit der TKKG-Bande.
    „Nanu!“ meinte Klößchen. „Ist
das nicht Klunks grauer VW?“
    Er hatte recht. Der Leihwagen
von Schottens feindlichem Nachbarn parkte vor der Kfz-Halle. In ihr brannte
Licht. Der Schuppen, aus dem Brendl den Mercedes entwendet hatte, war geöffnet.
    „Saßmann hat den Diebstahl
bemerkt und Klunk verständigt“, schlußfolgerte Arnold.
    Alle stiegen aus. Der Regen hatte
nachgelassen. Am Nachthimmel zogen die Wolken westwärts.
    Saßmann und Klunk traten aus
der Kfz-Halle.
    „Leo Saßmann!“ Kommissar
Glockner ging auf ihn zu. „Sie sind verhaftet. Sie werden beschuldigt
mehrfacher Verbrechen des Drogenhandels.“
    Der Werkstatt-Chef verfärbte
sich. „Wer behauptet das?“
    „Ich“, sagte Brendl durch das
geöffnete Fenster des Polizeiwagens. „Spar dir das Theater, Saßmann. Dein Spiel
ist aus. Oder glaubst du, ich gehe noch mal in den Knast, während du hier den
Großkotz spielst? Und damit du’s weißt: Das Heroin vom letzten Jahr befand sich
in Klunks Wagen. Ist ein Witz, was? Übrigens wollte ich noch sagen, Herr
Kommissar: Den Klunk können Sie auch gleich festnehmen.“
    „Mich?“ kläffte Klunk.
    „Weshalb?“ fragte Glockner.
„Sie sagten doch, er wisse nichts von dem Heroin.“
    „Das meine ich auch nicht“,
erwiderte Brendl. „Aber er ist trotzdem ein linker Typ. Sie müssen nämlich
wissen: Ich bin schon seit vorgestern hier im Lande. Aber die ersten beiden
Nächte habe ich im hiesigen Krug-Hotel verbracht. Gestern früh jedoch — in
aller Herrgottsfrühe — bin ich nach Dickelheim rausgefahren, um mit Klunks
Beschattung anzufangen — wegen des Wagens. Was soll ich Ihnen sagen: Sockt doch
der Typ gleich nach dem Frühstück im großen Bogen ums Dorf herum, schleicht
sich ran an einen Bungalow — der dem ALTWIRT-Pächter Dinkelmeier gehört, wie
ich später erfahre — und setzt das schöne Haus total unter Wasser, indem er den
Gartenschlauch ins offne Kellerfenster hängt und dann den Hahn aufdreht. Eine
Gemeinheit, was?“
    „Bravo, Brendl!“ rief Tim.
„Diese Ihre Aussage dient der Gerechtigkeit.“
     
    *
     
    Saßmann und Brendl wurden noch
am selben Abend in das Untersuchungsgefängnis überführt.
    Klunk, der wegen des
Dinkelmeier-Bungalows ein Geständnis ablegte, durfte auf freiem Fuß bleiben.
Natürlich würde seine Straftat ein gerichtliches Nachspiel haben. Aber
Fluchtgefahr bestand bei ihm — Klunk — offenbar nicht.
    „Die Polizei in Mailand wird
verständigt“, erklärte Glockner der TKKG-Bande. „Wegen diesem Ferroni. Ich kann
nur hoffen, daß die Beweise gegen ihn ausreichen.“
    „Fehlt nur noch Hartwig
Platzke“, sagte Tim.
    Was den betraf, hatte Brendl
ausgesagt. Offenbar war Platzke nach Saßmann der Hauptschuldige beim
Heroinhandel. Und befand sich zur Zeit, von Saßmann beauftragt, in Mailand.
    „Wir überwachen seine Wohnung“,
nickte Glockner. „Sobald er zurückkommt, schnappen wir ihn. Seine Freundin Judy
Hollzogen, die bei ihm wohnt, weiß noch nicht, daß Saßmann verhaftet ist. Das
halten wir vorläufig geheim. Wobei man natürlich nie weiß, ob es auch geheim
bleibt.“
    „Wann kommt Platzke zurück?“
fragte Tim.
    „Saßmann hat nichts verraten,
und Judy Hollzogen weiß es angeblich nicht.“ Er lächelte. „Damit müssen wir
leben.“

15. Wann kommt Platzke zurück?
     
    Um die Mittagszeit des nächsten
Tages klingelte bei Judy Hollzogen das Telefon.
    Sie hatte gerade ihre Mahlzeit
beendet, nämlich das Verspeisen von Kraut-Rouladen mit Gurkengemüse. Und
bedauert hatte sie natürlich, daß Hartwig nicht da war, den sie doch so gern
bekochte.
    Jetzt war er wenigstens am
Telefon.
    Seine Stimme klang, als fühlte
er sich begraben unter einem Berg Sorgen.
    „Hallo, Judy! Bist du allein?“
    „Ganz allein. Ich habe gerade
Kraut-Rouladen mit Gurkengemüse...“
    „Du!“ fiel er ihr ins Wort

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