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Schmutzige Haende

Schmutzige Haende

Titel: Schmutzige Haende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giancarlo de Cataldo
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zusammenzuschlagen. Scialoja! So schnell! Yanez, der Idiot, würde wohl gleich die Karten auf den Tisch legen … er wusste zwar nicht alles, aber bestimmt genug, um ihm das Leben schwer zu machen.
    – Chef! Was soll ich tun?
    Augenblick mal. Vielleicht war doch noch nicht alles verloren. Es hing davon ab, wie schnell er reagierte. Scialoja besaß keine Superkräfte. Eine gewisse Spanne gab es. Eine kleine zwar, aber immerhin.
    – Chef!
    – Verschaff mir sechs Stunden, Yanez. Nur sechs Stunden. Ich werde dich in Gold aufwiegen. Sechs Stunden. Danach kannst du machen, was du willst.
    – Ich versuch’s.
    Würde die Gier funktionieren? Auf jeden Fall durfte er keine Minute verlieren.
    Er rief Guercio und gab ihm die Anweisung, das Versteck zu wechseln. Er selbst würde eines für ihn suchen.
    Pino übernahm den Auftrag, die Autos an einen sichereren Ort zu bringen.
    Er selbst reinigte so gut wie möglich das Büro.
    Kurz nach Mitternacht sperrte er mit seinem Schlüssel die Tür zu Michelles Wohnung auf. Ihr aktueller Lover, ein großer, blonder Idiot mit Ohrring und Tattoo, unterbrach mit spöttischem Blick den Geschlechtsverkehr und forderte ihn auf, ins Altersheim zurückzukehren.
    Mit einem Kopfstoß zertrümmerte ihm Stalin die Nase. Den Griff an die Eier lockerte er erst, als der andere winselnd nach seiner Mama rief.
    – Zieh dich an und hau ab.
    Michelle hatte dem Schauspiel gefasst und schweigend beigewohnt.
    Mit einer gewissen Bewunderung für ihren Stil stellte Stalin das Köfferchen, das er aus dem Büro mitgenommen hatte, auf das Laken. Er ließ das Schloss aufschnappen und zeigte dem Mädchen die Hunderttausender-Bündel.
    – Wow!
    – Die sind für dich!
    – Wen soll ich umbringen?
    – Ich brauche deine Wohnung. In einer Woche kannst du wiederkommen.
    – Sehen wir uns wieder?
    – Warum nicht?
    Als er allein war, warf er einen Blick auf die Rolex. Eins. Seit dem Telefongespräch mit Yanez waren weniger als drei Stunden vergangen.
    Ein Beweis für Schnelligkeit und Effizienz. Inzwischen waren es weniger als zwei Tage.
    Er würde es schaffen.
2.
    Eine Gruppe von IRA-Terroristen entführt einen farbigen englischen Soldaten und beschließt ihn umzubringen. Während der Gefangenschaft freundet sich der Soldat mit einem Terroristen an und bittet ihn, er möge das Urteil höchstpersönlich vollstrecken. Der Terrorist, im Grunde ein anständiger Mensch, geht mit ihm in den Wald, wo der Soldat Zeit zu gewinnen versucht, indem er ihm von seiner großen Liebe erzählt. Er zeigt ihm sogar das Foto seiner Verlobten. Der Terrorist, hin- und hergerissen zwischen seiner Pflicht als Revolutionär und dem Mitleid mit dem armen Teufel, lässt sich ablenken, und die Geisel kann fliehen. Aber der Soldat, der offenbar eine Extraration Pech ausgefasst hat, wird von einem Lastwagen überfahren. Von Gewissensbissen übermannt, fährt der Terrorist nach London und nimmt Kontakt zur Witwe auf.
    Senator Argenti rutschte auf dem Stuhl hin und her. Der Film gefiel ihm nicht und er machte auch kein Geheimnis daraus. Beatrice hatte lange gebraucht, ihn zu überreden. Für sie war dieser Film eines der größten Meisterwerke der letzten Jahre. Sie sah ihn bereits zum vierten, wenn nicht gar fünften Mal. Mehrmals hatte sie ihn beschworen, sich das Vergnügen nicht entgehen zu lassen, und er war ihr immer wieder entwischt – der Film war schon ein paar Monate alt, irgendwann würde sie aufgeben – bis die Betreiber des, noch dazu unerhört unbequemen, Pfarrsaals plötzlich beschlossen hatten, den Film wieder aufs Programm zu setzen. Und Argenti hatte nachgegeben.
    Er verstand Beatrice. Sie versuchte ihn aufzurütteln. Ihn aus seiner Niedergeschlagenheit und Resignation zu befreien, die sich seiner in letzter Zeit bemächtigt hatte.
    – Hörst du endlich auf herumzuwetzen?
    Beatrice tat ihr Bestes. Und er bekam immer größere Schuldgefühle, weil sie so fürsorglich und geduldig war. Aber was sollte er machen, wenn er sich über den abgeschmackten, kitschigen Film ärgerte?
    Und außerdem kannte er das Finale! Alle Zeitungen hatten darüber geschrieben. Sie war keine Sie, sondern ein Er. Ein Transsexueller. Und dank dieses Einfalls hatten die cleveren Drehbuchautoren die Kassen gesprengt.
    Als das Handy läutete, war ihm, als würde ein Komet am Himmel erscheinen.
    – Du bist ein Trottel, flüsterte Beatrice, als er wegging, um mit seinem unbekannten Retter in aller Ruhe zu reden.
    Draußen wartete Scialoja auf Senator

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