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Schmutzige Haende

Schmutzige Haende

Titel: Schmutzige Haende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giancarlo de Cataldo
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gesagt, dich zu haben, nicht dich zu ficken.“
    „Heirate mich“, war ihr entschlüpft, um ihn auf die Probe zu stellen.
    Eine Woche später saßen sie im Flugzeug. Businessclass mit dem Ziel Nadi auf den Fidschi-Inseln, mit Zwischenstopp in Los Angeles, von wo aus sie mit dem Wasserflugzeug ihr Endziel erreichen würden: die Insel Taveuni.
    Dort hatte sie ein Fidschi-Priester in kurzen Hosen getraut.
    Kennen Sie ein Mädchen, das noch nie von einer Trauung in Polynesien geträumt hat?
    Im Flugzeug war ihr aufgefallen, wie sehr Stalin ihrem Vater ähnelte. Dem Maresciallo. Dem unbeugsamen Hüter der Seemannsmoral. Dieselbe militärische Haltung, dieselbe Entschlossenheit, dieselben eiskalten Augen, die unvermutet sehnsüchtig, zärtlich werden konnten. Aber der Maresciallo war zu früh gegangen. Wie ein Held, hatten sie zu ihrer Mutter gesagt, um sie zu trösten. An Deck des Schiffes, während sich die Schiffbrüchigen rundherum an die Tauenden klammerten, die er ihnen heldenhaft entgegenstreckte. Bis ihn eine heimtückische Welle mitgerissen hatte. Aber es hatte keinen Trost gegeben. Bei einem Vater, der zu früh gegangen war, und einer toten Mutter konnte man nicht erwachsen werden.
    Stalin Rossetti hatte sie in dem Augenblick erobert, in dem er ihr einen Namen gegeben hatte.
    Kennen Sie ein Mädchen, das noch nie von einer Hochzeit in Polynesien geträumt hat?
    Sie hatten ihnen Blumenkränze umgehängt und sie unter einen Baldachin gedrängt, auf einen Teppich aus Blumen, auf dem handbemalte Matten lagen.
    Die Eingeborenen rundherum schrien: „Bula!“
    Die Eingeborenen rundherum lachten und sangen.
    Sie wurden dafür bezahlt.
    Es war ihr egal, dass sie dafür bezahlt wurden.
    Der Priester hatte die Formeln mit seinem komischen englischen Akzent vorgelesen.
    Sie hatte ja gesagt. Stalin hatte ja gesagt.
    Sie hatten gesungen und sie in ein Kanu gesetzt, bis sie von der großen roten Scheibe der untergehenden Sonne verschluckt wurden.
    Kennen Sie ein Mädchen, das noch nie von einer Hochzeit und Polynesien geträumt hat?
    Nun, ich habe sie bekommen.
    Alle diese Leute haben für mich gesungen und gelacht. Für die kleine Cinzia. Und einmal in ihrem Leben hatte die kleine Cinzia Lust, wirklich zu weinen.
    Gott segne dich für das, was du mir geschenkt hast, Stalin Rossetti.
    Und Gott verdamme dich für das, zu dem du mich gezwungen hast.
    Mitten in der Nacht waren sie zurückgekehrt.
    Sie hatten Kava mit den Einheimischen getrunken und miteinander geschlafen.
    Die Flitterwochen hatten zwei Wochen gedauert.
    Sie waren am Barrier Reef inmitten von Schwärmen von Papageienfischen geschwommen.
    Stalin hatte mit den Inselbewohnern Rugby gespielt.
    Sie hatten miteinander geschlafen.
    Ein Eingeborener hatte sie fotografiert, ohne dass Stalin es bemerkte. Dieses Foto würde sie eines Tages Scialoja schicken.
    Bei ihrer Abreise sangen die Inselbewohner
Isa Lei
, das Lied des Abschieds.
    Auch dafür wurden sie bezahlt. Und es war wunderbar, dass sie es für sie taten.
    Als sie sich in Rom trennten, hatten sie sich mit einem „Bula“-Kuss verabschiedet.
    „Ich werde oft weg sein. Daran musst du dich gewöhnen. Aber ich werde immer zu dir zurückkehren.“
    Natürlich hatte sie ihm nicht geglaubt. Sie kannte seinen Beruf, Geheimagent oder so etwas Ähnliches. Auch er wusste alles über ihre Vergangenheit. Es war ihm egal, und auch ihr sollte sein Beruf egal sein. Es hatte nur kurz gedauert, aber es war schön gewesen.
    Aber Stalin hatte Wort gehalten. Er war zurückgekehrt. Immer wieder war er zurückgekehrt.
    Eines Tages hatte er schließlich seine wahren Absichten offenbart.
    „Ich möchte, dass du wieder Kontakt mit einem alten Freund aufnimmst.“
    „Nein“, hatte sie instinktiv geantwortet. „Nein. Ich möchte nicht mehr benutzt werden.“
    „Er hat es mit dir getrieben. Er würde es wieder tun, wenn er die Gelegenheit dazu hätte … Auf Verlustkonto gewissermaßen …“
    „Nein!“
    „Schade!“
    Stalin hatte ihr Lied aufgelegt. Er hatte sie in die Arme genommen. Sie hatten eng umschlungen getanzt. Schade, hatte er immer wieder geflüstert, du und ich, wir beide sind wie eine Naturgewalt. Die Zukunft gehört uns … was kümmert dich dieses Arschloch, das nur einen käuflichen Körper in dir gesehen hat … oder schlimmer noch: Eine Informantin! Sag nicht nein, Cinzia, bitte nicht. Oder sag nein, wenn du willst. Es wird nichts zwischen uns ändern. Aber … wie schade! Wie schade!
My wonderful

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