Schmutzige Haende
mit der Vorderseite zum Palazzo del Vicariato und etwas in Richtung der Basilika gewandt.
Die gerichtsmedizinischen Untersuchungen ergaben auch in diesem Fall, dass der Sprengstoff aus den Bestandteilen Egdn, Ng, Dnt, Petn und T4 60 bestand.
Das Gewicht wurde diesmal auf 120 kg Sprengstoff geschätzt, wobei die Schätzung diesmal nicht so genau ist wie in den anderen Fällen.
Zweifellos ist es nur einem Zusammentreffen glücklicher Umstände zu verdanken, dass es nur zu Sachschaden kam und keine Todesopfer zu beklagen sind.
ROM, VIA DEL VELABRO, 28. JULI 1993, 00.08 UHR
Am 28. 7. 93 um null Uhr acht kam es in Rom in der Via del Velabro zum letzten Sprengstoffanschlag dieses Jahres. Die Explosion hinterließ auf dem Straßenpflaster einen leicht ovalen Krater mit einem maximalen Durchmesser von 280 cm, einem Mindestdurchmesser von 230 cm und einer Tiefe von 110,63 cm.
Schwere Schäden gab es wie immer in unmittelbarer Nähe. Vor allem war die Chiesa del Velabro von den Auswirkungen der Explosion betroffen. Der straßenseitige Portikus und das Portal stürzten ein, von der Fassade bröckelte Verputz ab, einige Innenwände wurden herausgerissen, Teile der Dachbinder und der Hängedecke in der Sakristei fielen zu Boden; zahlreiche Fensterrahmen wurden aus der Einfassung gesprengt.
Neben der Kirche befindet sich ein Institut (Casa Kolbe), in dem drei Angehörige des Ordens der Padri Crociferi wohnten. Infolge der Druckwelle und der Splitter wurde die Fassade des Gebäudes zerstört; die Fensterläden und die Fensterrahmen wurden aus den Angeln gerissen, außerdem die Türen zwischen dem Gang und der Sakristei und die Fenster zum Garten; es kam zum teilweisen Einsturz von Zwischenwänden und Decken.
Schwere Schäden erlitten auch das Gebäude am Ende der Via del Velabro (Nr. 4) und das Gebäude gegenüber (Nr. 5); beide erlitten Schäden am Dach (das teilweise einstürzte) und an den Fensterrahmen.
Gegenüber der Kirche befindet sich ein Parkhaus der Stadtgemeinde Rom. Einmal abgesehen von den Beschädigungen der äußeren Fensterläden entstanden an den Decken große Risse; in den oberen Stockwerken brachen die Decken teilweise ein.
Zerstört oder beschädigt wurden die Möbel und die Einrichtungsgegenstände der Kirche und zahlreicher Wohnungen.
Ungefähr 15 in der Zone geparkte Autos erlitten mehr oder weniger schwere Schäden an der Karosserie, an den Scheinwerfern und den Fensterscheiben. Schließlich wurden auch einige Ordensmitglieder der Casa Kolbe und einige Bewohner des Viertels verletzt, jedoch nur leicht.
Auch in diesem Fall wurde ein hoch explosiver Sprengstoff verwendet, der im Innenraum eines Fiat Uno deponiert war.
2.
Drei, vier und fünf! Sechs, wenn man auch den „Bubenstreich“ in der Via dei Sabini dazuzählte, der völlig zu Recht in der Buchführung aufschien.
Stalin hatte einen kleinen Beitrag zur Nacht der Tausend Lichter geleistet: Er hatte Yanez den Auftrag gegeben, die Telefonzentrale des Ministerratspräsidiums lahmzulegen. Eine großartige Pointe, die Angelino sehr wohl zu schätzen wusste.
– Aber den Dorftrotteln im Süden brauchst du nichts davon zu erzählen. Sie würden die feine Ironie nicht verstehen, hatte Stalin gesagt.
Angelino hatte zugestimmt. Er hatte mit keiner Wimper gezuckt, als der andere die alten Bosse der Cosa Nostra als „Dorftrotteln im Süden“ bezeichnete. Langsam, aber sicher distanzierte er sich von ihrer Mentalität oder besser gesagt ihrer Kultur. Stalin Rossetti verspürte denselben Stolz wie damals, als es ihm zu Zeiten der Catena gelungen war, aus einem aufrechten Idealisten ein echtes Arschloch zu machen. Die Freude des Rekrutierens. Die Freude des Demiurgen.
In Sizilien scharrten sie mit den Füßen. Fünf
colpetti
, fünf kleine Schläge, und noch immer war nichts geschehen.
Fünf kleine Schläge, und die, die jetzt vortreten hätten müssen, ließen sich nicht blicken.
– Also werden wir noch einen kleinen Schlag durchführen!, sagte Stalin lachend.
– Noch einen? Noch ein Blutbad?
Stalin beschloss, dass es an der Zeit war, die Karten auf den Tisch zu legen. Stalin erklärte dem Mafioso, dass ihm ein ganz anderes „Bad“ vorschwebte. Ein Bad, ja … ein intelligentes Bad. Intelligent wie die Hightech-Raketen, die sein Freund Billy sich rühmte zu Zeiten des Golfkrieges in großen Mengen an die Bush-Regierung verkauft zu haben. Selektive Raketen für selektive Ziele. In diesem Fall, vertraute ihm Stalin an, müssen wir den Ausdruck
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