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Schnee an der Riviera

Schnee an der Riviera

Titel: Schnee an der Riviera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosa Cerrato
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nachdem sie es ein paar Mal gedreht und gewendet hatte.
    Verflixt und zugenäht, das also hatte Franci unter dem Pullover verborgen. Sein Handy. Die Aussagen von Monica und der Galli stimmten in diesem Punkt überein. Und nun hatte es Mau. Was zum Teufel hatte das zu bedeuten?
    »Franci muss es Mau gegeben haben, an diesem vermaledeiten Vormittag. Und natürlich ist das anschließend niemandem aufgefallen. Wer achtet schon auf ein Handy? Die Jugendlichen haben ja alle eins. Als die Kollegen Maus Sachen durchsucht haben, dachten sie, es sei seines. Und haben es ihm zurückgegeben. Doch er hat mir nichts gesagt, im Gegenteil, er hat es gut versteckt. Warum, verdammt, hat er das getan?«
    »Schau doch mal ins Adressbuch, welche Namen da stehen. Und welche Nummern. Vielleicht gibt es jemand Verdächtigen, irgendetwas Wichtiges, eine Spur ...«, sagte Carlo aufgeregt.
    Nelly befolgte seinen Rat und drückte ein paar Tasten. Doch das Telefon blieb still und stumm. Es funktionierte einfach nicht.
    »Vermutlich ist der Akku leer. Wenn Mau es seit dem Tag des Unglücks da drin hatte, ohne es zwischendurch aufzuladen, wäre das nur natürlich.«
    »Gib es mir mal, Nelly«, sagte er.
    Er nahm das Handy und öffnete sein Gehäuse.
    In einer Sekunde wusste er, was los war.
    »Das ist keine Handykarte. Das ist ein Mikrochip, auch eine Karte, wenn du so willst, aber sie passt nicht zum Telefon. Um sie zu lesen, braucht man einen Computer. Ein einfaches, geniales Versteck. Hut ab vor Franci Bagnasco. Er hat alle gelinkt.«
    »Glaubst du, dass Mau das wusste? Dass Franci ihm noch sagen konnte, dass im Handy etwas versteckt war, vielleicht sogar was? Oder meinst du, Mau weiß nichts davon und glaubte einfach, der Akku sei leer?«
    »Das kann uns nur dein Herr Sohn sagen«, erwiderte Carlo.
    Nelly sah ihn wie vor den Kopf geschlagen an. Warum war sie nicht von selbst darauf gekommen? Dass Mau etwas am sichersten Ort der Welt versteckt hielt. Direkt vor ihrer Nase. Das halbe Herz war vielleicht wirklich nur ein Geschenk unter Verliebten. Das Handy mit dem Mikrochip hingegen spielte in einer ganz anderen Liga.
    »Dieses kleine Ding kann Unmengen von Informationen enthalten«, unterbrach Carlo ihre Gedanken. »Soweit ich das beurteilen kann, handelt es sich um ein eher ungewöhnliches Modell. Du musst es schleunigst der Kriminaltechnik übergeben.«
    »Sag mir nicht, was ich tun muss. Sag mir bloß nicht, was ich tun muss. Natürlich bekommt das die Kriminaltechnik. Und dann gebe ich den Fall ab, verdammt.«
    Nelly war außer sich. An ihrer Schläfe pochte deutlich sichtbar ein geschwollenes Äderchen. Sie lief in Maus Zimmer auf und ab, dann ging sie in den angrenzenden Raum, ihr Arbeitszimmer. Carlo folgte ihr besorgt.
    »Sag das nicht. Noch wissen wir ja gar nicht, ob der Chip etwas mit dem Fall zu tun hat. Und schließlich hast du ihn ja gefunden.«
    »Das kann man auch ganz anders sehen. Außerdem ist das Quatsch, du hast ihn gefunden. Wenn’s nach mir gegangen wäre, läge er noch immer dort in seinem Zimmer, und wer weiß für wie lange. Tolle Ermittlerin, also wirklich!«
    Auf dem Schreibtisch in Nellys Büro lag die aufgeschlagene Akte mit den Fotos und den Zeichnungen, die sie im Haus der Pittalugas bekommen hatte. Das Bild mit Monica im weißen Kleid am Meer und dem Haus im Hintergrund lag obenauf. Carlo nahm es in die Hand und betrachtete es noch einmal eingehend. Dann sagte er bewundernd:
    »Ist sie das, die berühmte Monica? Nicht schlecht!«
    Aus ihren Gedanken gerissen, sah Nelly ihn erstaunt an, nahm ihm das Foto aus der Hand, suchte sich aus dem Stapel Maus Zeichnung in Bermudashorts heraus und hielt sie daneben. Mit den beiden Bildern in der Hand trat sie auf die kleine Terrasse hinaus. Carlo folgte ihr.
    »Heiße Braut, wie sie wohl sagen würden, oder?! Die kann einem den Kopf verdrehen. Mau hatte sie verlassen, aber es scheint, dass er sie sich dann zurückgeholt hat ...«
    Sie hielt inne, während der Verdacht, der ihr seit dem Morgen durch den Kopf schwirrte, endlich Gestalt annahm und im Kerzenlicht der Terrasse aufleuchtete.
    »Was denkst du, Nelly?«, fragte Carlo, dem ihr verstörter Blick allmählich Sorgen bereitete.
    »Sieh dir die Zeichnung von Mau an.«
    »Hmmm, betrachtet durch den Filter der Liebe, würde ich mal sagen.«
    »Ja. Aber sie stammt vom letzten Sommer, siehst du die Bermudashorts? Hinten steht auch das Datum drauf. Und meines Wissens haben sie sich vor circa zwei Jahren getrennt.«
    »Das

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