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Schnee an der Riviera

Schnee an der Riviera

Titel: Schnee an der Riviera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosa Cerrato
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als sie auf der anderen Seite der Gleise waren, fragte Gudrun: »Können Sie mir jetzt endlich sagen, was hier los ist?«
    »Mein Sohn muss hier irgendwo sein. Und er schwebt in größter Gefahr, das gleiche Ende zu nehmen wie Franci und Habib.«
    Gudrun erschauderte.
    »Signora Fallari, von Mutter zu Mutter: gibt es hier irgendwo einen Ort, wo die Jugendlichen sich häufig aufhalten?«
    Die Frau zuckte mit den Achseln.
    »Vielleicht im Sommer? Ein Ort, an dem sie alleine sind, ein Versteck? Ein geheimer Treffpunkt?«
     
    Mau hatte mittlerweile den Schuppen erreicht, aus dem die Geräusche kamen. Vorsichtshalber hatte er einen Stein aufgehoben, den er in der Tasche seiner Trainingshose fest mit der Faust umklammerte. In der frischen Morgenbrise zitterte er ein wenig, weil er seinen Pulli zurückgelassen hatte, aber auch vor Anspannung. Auf seine Rufe hatte niemand geantwortet, deshalb war er alarmiert. Die Tür zum Schuppen war nie abgeschlossen, sie war halb kaputt und schwang quietschend auf, als Mau dagegendrückte. Zuerst konnte er, aus dem grellen Sonnenlicht kommend, nichts erkennen in der Dunkelheit. Dann sah er eine Person, die stöhnend und sich windend auf einem Haufen Taue kauerte. Langsam ging er näher, und als er das Bündel zu sich umdrehte, erkannte er verblüfft Monica. Das Mädchen war an Händen und Füßen gefesselt, in ihrem Mund steckte ein Knebel. Mit heftigen Bewegungen hatte sie es geschafft, Geräusche zu machen und seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
    »Moni! Was für eine Scheiße geht denn hier ab? Wer hat dich gefesselt?«
    Während er sich schnell daranmachte, ihr den Knebel abzunehmen, sah er, dass das Mädchen die Augen angstvoll aufriss. Doch bevor er sich umdrehen konnte, bekam er einen schweren Schlag auf den Hinterkopf und verlor das Bewusstsein.
    Kurz darauf kam er wieder zu sich, weil er vom Meerwasser durchnässt wurde. Er lag bäuchlings am Strand, und zwei kräftige Hände banden ihm Gewichte an Arme und Fußgelenke. Monica, die immer noch geknebelt war, war genauso bestückt und starrte ihn mit nacktem Entsetzen in den Augen an.
    »Hil...«, setzte Mau an, doch der Lauf einer Pistole ließ ihn verstummen. Hinter der Pistole sah er in die verwaschenen Augen von Miriam, die ihn hasserfüllt anblickten.
    »Miriam? Bist du denn total übergeschnappt?«, rief er erschrocken aus und versuchte gleichzeitig aus den Augenwinkeln zu erkennen, wer sich da an seinen Füßen zu schaffen machte. Es war Matteo Albini.
    Er war ganz auf seine Arbeit konzentriert. Wenige Schritte von ihnen entfernt dümpelte ein Motorboot im seichten Wasser.
    »Scheiße, Miriam, was habt ihr vor? Du bist ihre beste Freundin ...«
    »Miriam, ja, ja, Miriam. Die dumme Gans. Die Kröte, so hat mich die Kuh da genannt«, und sie versetzte Monica einen Tritt, der sie aufstöhnen ließ.
    »Aber ihr seid doch Freundinnen! Ich habe sie doch angerufen, und du warst am Telefon, gestern Abend, weil sie nicht konnte, aber sie sollte mich heute Morgen treffen, wir sollten uns doch hier ...«
    Langsam ging Mau ein Licht auf.
    »Und, ist sie etwa nicht da?«, spottete Miriam. »Da ist sie, deine süße Prinzessin. Ach, du bist aber auch naiv. Raffst du langsam, dass die Story für euch hier zu Ende geht?«
    »Warum, Miriam?«
    »Antworte ihm nicht, dumme Gans«, fuhr Matteo sie grob an, »wir müssen von hier verschwinden, bevor sie uns finden. Dieser feine Herr wurde überwacht, wer weiß, ob sie ihn noch suchen, obwohl ich sichergestellt habe, dass er ab Bogliasco alleine war. Und diese Niete reinzulegen, die sie in Genua vor der Villa postiert haben, war ein Kinderspiel. Aber wir dürfen keine Zeit verlieren. Wir steigen ins Boot und lassen sie absaufen, aber natürlich müssen sie uns zuerst sagen, wo dieses Ding geblieben ist, das uns gehört. Und vielleicht, wenn sie es uns geben, überlegen wir es uns noch einmal anders und werfen sie nicht über Bord ...«
    Er lachte böse.
    »Was für ein Ding?«, tat Mau erstaunt, der natürlich genau wusste, wovon Albini sprach.
    »Vielleicht hast du es wirklich nicht«, warf Miriam ein. »Monica hätte es mir jedenfalls gesagt, wenn du es hättest ... oder vielleicht auch nicht, am Ende hat sie Lunte gerochen, dass ich alles eingefädelt habe, die ganze schöne Geschichte, an der dieses Rindvieh von deiner Mutter sich den Kopf blutig stößt. Auch die tolle Kommissarin schätzt mich natürlich nicht besonders. Wie im Übrigen alle.«
    »Hör schon auf mit dem Gejammer,

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