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Schneeballflirt und Weihnachtszauber

Schneeballflirt und Weihnachtszauber

Titel: Schneeballflirt und Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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Totalniete als Musiklehrer hatten. Bekomme ich jetzt meine Bestellung?«
    »Für eine Excelsia hau ich noch ein Brötchen extra drauf.« Er schob einen großen Pappteller mit vier Brötchen, der schwarzen Roten samt echt viel Senf und Ketchup über den Tresen. Mit den Dips schmeckte die Wurst wie sonst auch, nur die Brötchen waren ein bisschen leer. Ich lehnte an der Budenwand und ließ mir Zeit.
    »Was esst ihr Engel so?«, fragte der Würstchenverkäufer.
    »Im Himmel nehmen wir keine Nahrung zu uns«, antwortete ich fromm. »Nur hier auf Erden haben wir Hunger.« In diesem Augenblick kamen fünf, nein, es waren sogar sieben Leute aus der nahen Kneipe, dem Ratskeller. Flugs schob ich den Pappteller beiseite. »Nicht wegwerfen!«, sagte ich rasch, sprintete an meinen Platz zurück und blies Ihr Kinderlein kommet. Die sieben blieben stehen. »Na, du kleiner Engel! Bei dir hat es wohl nicht zu einer Harfe gereicht, was?«, meinte einer, und eine dünne Frau mit mickrigen braunen Haaren schüttelte sogar den Kopf. »Eine Mundharmonika! Ich wusste gar nicht, dass es das Instrument noch gibt!«

    Was für eine blöde Tussi … Vor lauter Wut kam ich aus dem Takt und machte jede Menge Fehler. Die Leute lachten, hielten sich die Ohren zu und gingen ohne eine einzige Münze in den Pott zu werfen weiter. »Banausen!«, schrie ich ihnen nach und ging wieder zur Würstchenbude. »Haben Sie das gesehen? Wie kann man nur so fies sein«, wütete ich. »Auch ein Künstler lebt schließlich nicht von Luft, oder?«
    »Nimm’s nicht so tragisch«, beruhigte mich der Würstchenmann. »Wenn sich’s erst mal rumgesprochen hat, dass so ein netter Engel auf dem Marktplatz steht, läuft das Geschäft wie geschmiert. Aber das dauert natürlich.«
    »War’s bei Ihnen so?«, erkundigte ich mich. »Ich meine, dass Ihr Geschäft erst lief, als Sie bekannt waren?«
    »Genau. Aber da ist noch was: Die Qualität muss stimmen.«
    »Ohhh.«
    »Ja. Vielleicht übst du noch ein bisschen? Übrigens – ich bin der Ferdi.«
    Die Mittagszeit war vorüber, und der Marktplatz belebte sich. Wo nur meine Cousine Melli blieb? Sie sollte doch den Leuten den Pott unter die Nase halten … Keine Spur von Melli. Verdammt aber auch!
    Eine Stunde später spielte ich Ihr Kinderlein kommet und Kommet ihr Hirten astrein, und ich hatte tatsächlich mehr als fünf Euro eingenommen. Wenn ich so weitermachen und täglich, sagen wir mal, zehn Euro einspielen würde, hätte ich an Weihnachten genug Knete für ein tolles Jugendhotel. Allerdings müsste Melli ihren Beitrag selbst aufbringen, was nur fair wäre, wo sie mich ja nicht unterstützte. Vor lauter Begeisterung über meinen Erfolg wagte ich mich an Jingle Bells. Der erste Teil klappte, den zweiten Teil blies ich ganz langsam, um nicht zu viele Fehler zu machen. Klasse, dachte ich stolz, absolut super! Keine Ahnung, wie viele Strophen das Lied hatte – Tatsache war, dass ich Jingle Bells nach sechsmaligem Spielen echt flott hinbekam und gegen vier Uhr neun Euro achtzig verdient hatte. Ehrlich gesagt verdankte ich das Geld Ferdis Unterstützung; er forderte seine Kunden nämlich auf, das Wechselgeld in meine Büchse zu werfen, was die meisten auch taten. Das war sehr anständig, aber okay, jeder junger Künstler war beim Start seiner Karriere auf Hilfe angewiesen. Jedenfalls – noch zwanzig Cent, dann konnte ich Schluss machen.
    Ich klopfte gerade die Spucke aus der Mundharmonika, als mir vor Schreck das Herz stehen blieb: Omi Anni und Großtante Ka trin!
    Beide trugen ihre großen Einkaufstaschen – na klar, an den Adventssonntagen hatten die Läden auf – marschierten quer über den Marktplatz und kamen direkt auf mich zu!!!
    Sofort verwandelten sich meine Beine in Wackelpudding: Was soll ich tun? Wo ist das nächste Mauseloch? Was, wenn sie mich erkennen? Du lieber Himmel!!!
    Todesmutig setzte ich die Mundharmonika an die Lippen, blies Jingle Bells und ließ die beiden nicht aus den Augen. Vor mir blieben sie stehen.
    »Was für ein netter Engel«, sagte Omi Anni. »Und wie gut er spielen kann! Besser als unsere Katinka, nicht wahr, Katrin?«
    Wie gemein!
    Großtante Katrin legte den Kopf schief. »Ich weiß nicht so recht, Anni. Findest du nicht auch, dass der Engel unserer Katinka ein bisschen ähnlich sieht? Die Größe stimmt …«
    »Die Größe schon. Aber sieh dir doch das Gesicht an. Ne, Katinka ist das nicht. Die würde sich nie auf den Marktplatz stellen, meinst du nicht auch?«
    »Warum sollte sie

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