Schneeflockenkuesse
Situation nicht leichter. Wann immer sich die Gelegenheit bot, ruhte sein sengender Blick auf ihren Brüsten oder ihren Lippen, bis sie das Gefühl hatte, frustriert aufschreien zu müssen.
Trotzdem genoss sie das Zusammensein mit den Freunden und nahm an dem lebhaften Gespräch teil, in dem es um Nathans letzte Konzerttournee und den Fischfang auf der Insel ging.
Trish hatte einen ihrer viel gepriesenen Pfirsichkuchen mitgebracht. Zum Kaffee aÃen alle ein groÃes Stück, während Trish und Mallory über die Unmengen an Kalorien klagten.
Endlich verabschiedeten sich die Demmings, zogen wieder ihre warmen Jacken an und kämpften sich durch den Schnee zu ihrem Wagen. Resigniert sahen Mallory und Nathan sich an, als der Motor kurz aufheulte und wieder erstarb. Nathan tätschelte ihren Po und biss sie zärtlich ins Ohrläppchen. »Ich bin bald wieder da«, sagte er und wühlte zwischen den alten Jacken herum, die früher ihrem Vater gehört hatten.
Mallory hätte am liebsten ein heiÃes, duftendes Bad genommen, ehe sie ins Bett ging. Sie war so müde, dass sie bestimmt bald einschlafen würde, aber nicht eher, bis sie und Nathan ausgiebigen Sex gehabt hatten, wie immer, wenn sie so lange getrennt gewesen waren. Und wir sind sehr oft getrennt, dachte sie und spürte ihre tiefe Erschöpfung.
Einen Moment später erklangen Schritte auf der Veranda. Trish tauchte wieder auf. Sie wirkte verlegen und sah ihre Freundin entschuldigend an. »Nathan und Alex versuchen, den Wagen wieder flottzumachen«, murmelte sie und rieb die kalten Hände gegeneinander. »Aber sie sind nicht gerade Spitzenmechaniker.«
Mallory lächelte verschmitzt und schob Trish zum Ofen. »Schon gut. Es ist noch genug Kaffee da, wenn du möchtest.«
Trish schüttelte den Kopf. »Wir hätten nicht so einfach hereinplatzen sollen.« Sie sah Mallory entschuldigend an. »Tut mir sehr leid, Mallory. Ich habe mir einfach Sorgen um dich gemacht. Und ich wusste ja nicht, dass Nathan da ist.«
Liebevoll umarmte Mallory ihre Freundin. »Hör auf, dich zu entschuldigen. Du warst eben besorgt, so wie immer.«
Trish wirkte jetzt nachdenklich. »Du siehst wirklich fertig aus, Mallory. Ist alles in Ordnung?«
Plötzlich wandte Mallory sich ab, unfähig, dem Blick ihrer Freundin zu begegnen, die sie schon ein Leben lang kannte. »Mir gehtâs gut«, beteuerte sie nach kurzem Schweigen.
Auch wenn Trish weder überzeugt noch besänftigt war, verriet ihre Stimme nichts davon, als sie Mallory sanft in Richtung Bad schob. »Jetzt nimmst du ein heiÃes Bad, und danach gehst du ins Bett, Mrs McKendrick. Ich komme schon allein klar, bis die Männer den Wagen wieder repariert haben.«
Mrs McKendrick. Ohne dass Mallory es wollte, verriet ihr plötzlich blasses Gesicht mehr, als sie preisgeben wollte. Sie sehnte sich danach, wieder den Namen ihres Mannes zu tragen. Und trotzdem klang es seltsam, als hätte sie kein Recht dazu.
Tröstend legte Trish ihr die Hand auf die Schulter. »Ruh dich ein bisschen aus. Wenn dir später danach ist, können wir uns immer noch in aller Ruhe unterhalten.«
Es gab vieles, was Mallory ihr gestehen musste, aber nicht hier und jetzt. »Ich ⦠wenn du nicht beleidigt bist â¦Â«
Mit liebevoller Besorgnis sah Trish sie an. »Jetzt geh schon! So ein Dummkopf bin ich auch nicht, dass ich mich nicht ein paar Minuten mit mir selbst beschäftigen könnte.«
Mallory lachte kurz auf, verschwand im Bad und lieà heiÃes Wasser in die Wanne. Dann ging sie ins angrenzende Schlafzimmer und durchsuchte müde die Koffer, die Pat im Penthouse für sie gepackt hatte: Jeans und Pullis, für einen Besuch auf der Insel im Winter unerlässlich, aber sie fand nichts, was auch nur im Entferntesten glamourös oder gar aufreizend aussah. Seufzend dachte sie an all die Seidendessous, die sie in Seattle zurückgelassen hatte. Für Nathan wollte sie besonders attraktiv aussehen, doch Pat hatte wohl nicht so vorausschauend gedacht.
Widerstrebend griff Mallory nach einem Flanellnachthemd und ging damit zurück ins Bad, in dem Dampfwolken vom Badewasser aufstiegen. Ãber das prasselnde Wasser hinweg hörte sie, wie Trishs und Alexâ Wagen drauÃen gestartet wurde.
Lächelnd zog Mallory sich aus und stieg in die Wanne. Das warme Wasser war eine Wohltat für ihre angespannten Muskeln. Mit
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