Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schneemond (German Edition)

Schneemond (German Edition)

Titel: Schneemond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Kohlpaintner
Vom Netzwerk:
Herr, ich flehe Dich an. Töte mich, töte mich. Schnell, schnell. LASS NICHT ZU DASS ER MICH BERÜHRT...
«
    Und dann legte sich die Rechte des Wesens, die zwischen der Hand eines Menschen und der Klaue eines Dämonen hängen geblieben war, auf seine Brust -
und versank darin
.
    »
NEIIIIIIIIIN
.....«, schrie Torrens und versuchte sich mit letzter Kraft gegen diesen teuflischen Feind aufzulehnen. Und er vergaß seine Wunde und den nahenden Tod. Und er weinte Tränen hilfloser Verzweiflung. Und als sich die Klaue um sein Herz schloss und er der diabolischen Macht endlich ganz und gar ausgeliefert war, kamen die Bilder und überschwemmten seinen Geist. Und geschüttelt von Schmerzen, Angst und Verzweiflung sah er, was in der Hütte geschehen war....
    Die Ahnin, erfüllt vom Wissen der Zeit, weise und gütig, saß mit der, die ihr in der Blutlinie nachfolgen sollte, am Boden in der Hütte, draußen in den Wäldern, hoch über dem See und begann mit dem Ritual, das so alt war wie die Menschheit selbst. Und wieder würde sich der Kreis schließen und der Bund der Sieben erneuert werden. Sie legte der Jüngeren die Hand auf die Schulter und aus ihrem Blick sprach unendliche Liebe und Güte.
    Doch gerade als sie zum Gesang der Verschmelzung anhob, wurde die Türe aufgestoßenund viele Männer drangen in die Hütte, die doch durch die Kraft ihres Gesanges geschützt sein sollte. Die Männer stanken nach Alkohol und Gier. Doch vor diesen Kerlen hatte sie keine Angst. Dann jedoch betrat ein großer Mann, mit kurzen, blonden Haaren und einer Narbe auf dem Gesicht, den Raum. Und in seinem Gefolge zog er den Dunklen mit sich und die Ahnin verlor allen Mut.
    Und als sich die Dunkelheit ausbreitete schienen Zeit und Raum zu zerreißen. Der Dunkle berührte eine kleine Truhe in seiner Nähe und diese bloße Berührung genügte, um das Gefüge des alten Möbelstückes aus dem Einflussbereich der Naturgesetze zu schleudern. Wie ein Glas, zersprang das Holz zu Splittern, dann zu Staub, formierte sich neu, nur um gleich darauf wieder zerstört zu werden. Und bevor die Ahnin etwas dagegen tun konnte bohrte sich einer dieser Splitter tief in den Schädel der Jüngeren und tötete sie sofort.
    Die Ahnin schloss für den Bruchteil einer Sekunde die Augen und berührte mit ihrem Geist ein letztes Mal die schwindende Seele ihrer Tochter des Blutes. Und dann stemmte sie sich gegen ihren übermächtigen Feind und der Kampf dauerte Tage, Wochen, Jahre oder nur Sekunden. Zeit war nicht mehr existent. Und in ihrer größten Not versuchte sie, die Macht des Bundes anzurufen. Und mit Entsetzten erkannte sie, dass der Kreis der Sieben zerbrochen war.
    Und in dem kurzen Augenblick, die ihr Entsetzen sie lähmte, schloss sich die Klaue des Dunklen um ihr Herz und riss sie aus der Wirklichkeit.....
    Und Torrens lag am Boden und weinte. Er weinte ohne einen Laut und eine Träne lief über seine Wange. Und als sich Goran erhob und von ihm abließ hatte Frank Torrens sich in sein Schicksal ergeben und schloss die Augen. Die Dunkelheit um Goran herum zog sich zurück und hinterließ einen euphorisch strahlenden Krieger, der erneut ein Opfer gefunden hatte.
    »Billy-Boy, hast Du die Sprengsätze verteilt?«, fragte er seinen Komplizen in einem fröhlichen Ton, der Billy einen eiskalten Schauer über den Rücken jagte.
    »Ja....klar«, antwortete Billy kleinlaut.
    Er fürchtete Goran mindestens genauso, wie ihn dessen Feinde fürchteten. Auch wenn er nicht das gesehen hatte, was Torrens zu Gesicht bekommen hatte, so jagte ihm der Große trotzdem eine Heidenangst ein.
    »Na, dann lass und von hier verschwinden«, befahl Goran.
    »Und die Schlampe hier...?«, fragte Billy weinerlich.
    Anstatt einer Antwort steckte Goran eine Hand in die Manteltasche, riss Karen Anderson mit der anderen Hand an den Haaren in die Höhe, zog ein Messer hervor, dessen gezackte Klinge noch in der Bewegung heraussprang und rammte es der schreckensbleichen Frau ins Herz. Er sah in ihre Augen und weidete sich an dem Entsetzen, das aus ihrem Blick sprach. Er spürte ihr krampfhaftes Zittern, hörte ihr Röcheln und genoss ihren Tod mit allenSinnen. Dann ließ er sie ungerührt zu Boden sinken und hatte sie, als er sich umdrehte schon vergessen. Er schob Billy aus dem Raum und pfiff fröhlich vor sich hin, während sie den Gang hinunterspazierten.
    Torrens öffnete ein letztes Mal die Augen und sah Karen Anderson neben sich liegen. Mit der letzten Kraft, die ihm in seinem sterbenden

Weitere Kostenlose Bücher