Schneespuren gibt es nicht (German Edition)
verheiratet!“ „Dann wird’s Zeid!“, schimpfte Papa Schmadtke. „In an gschlambberden Verhäldnis wird nedd gelebd!“ „Papa? Bist du das wirklich?“ „Dann noch mal auf Hochdeutsch. Falls mein Schwiegersohn in spe mithört! Ihr beide schaut gefälligst, dass ihr so schnell wie möglich heiratet! Ich möchte nicht, dass mei glenna Varegga in losen Verhältnissen lebt. Nichts geht über eine ordentliche Ehe. Schaut Mama und mich an. Oder Onkel Ernst, der ...“ „Papa!“, unterbrach Berti seinen Vater. Eine Träne rann ihm die Wangen hinunter. „Was iss n?“ „Ich hab’ dich lieb!“ „Wann kommd ihr hemm?“ „Morgen?“ „Mama, du mussd noch Braadwürschd keff. Da Berdi und sei Freund kommen moachn!“ Papa Schmadtke schaltete von fränkisch zurück auf hochdeutsch. „Versteht der Konny fränkisch?“ „Ich weiß nicht.“ „Er muss auf dich aufpassen. Junge, ich bin so stolz auf dich, das kannst du dir gar nicht vorstellen. Wir haben das mit dem Mörder in der Zeitung gelesen. ... der Privatdetektiv Herbert Schmadtke und dessen Lebensgefährte Konny Wels entlarvten ..., fängt der Artikel an. Ich habe ihn zehnmal gelesen. Pass bloß auf dich auf, wenn du so gefährliche Aufträge hast.“ „Das ist nicht immer so gefährlich.“ „Darüber sprechen wir morgen!“ „Bis dann!“ „Berdi!“ „Was gibt es noch, Papa?“ „Wir haben dich auch lieb!“ Er legte auf. Berti hielt den Hörer noch eine Zeitlang in den Händen. Er weinte vor Glück. „Konny! Mein Weg war nicht immer leicht, aber ich glaube, wir sind am Ziel angekommen!“ Der pechschwarze Faden in Bertis Leben färbte sich wieder purpurrot. Das voralpine Terrain der Stolpersteine schien hinter ihm zu liegen. War das Wirklichkeit, oder schlitterte er in ein neues Abenteuer? Der Autor sah aus dem Fenster. „Schau mal, es schneit! Wenn wir mit dem Hund ‘ne kleine Runde drehen, hinterlassen wir jetzt drei Schneepuren.“ „Schneespuren gibt es nicht!“ Sie lachten.
Ende
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