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Schneetreiben

Schneetreiben

Titel: Schneetreiben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gladow
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wenn ich wünschte, du hättest nicht so kurz nach Hannas Tod von Susan und mir erfahren, bin ich fast ein wenig erleichtert.«
    »Dann geht es ja heute immerhin einem von uns ein bisschen besser«, sagte Carla zynisch.
    »Ich glaube, wenn du es heute nicht selbst herausgefunden hättest, wäre Susan irgendwann hier aufgetaucht und hätte es dir gesagt.«
    »Bitte?« Carla wusste nicht, was das bedeuten sollte.
    »Sie hat versucht, mich unter Druck zu setzen, weil sie wollte, dass ich dich verlasse«, sagte er nüchtern.
    »Was soll das heißen: dich unter Druck zu setzen?«
    »Sie hat mir ein Ultimatum gestellt. Sie hat sich wohl eingebildet, dass ich mich für sie entscheiden würde, nur weil sie schwanger ist. Ich fürchte, es geht ihr auch um Geld.«
    »Hat sie gewusst, dass ich an dem Tag, an dem Hanna starb, in Lübeck sein sollte?«, fragte Carla und fürchtete sich fast ein wenig vor seiner Antwort.
    Teubert sah seine Frau wie vom Donner gerührt an. »Du glaubst doch nicht, dass …«
    »Vielleicht ging es nicht nur um Geld, Konrad«, sagte Carla bestürzt, »vielleicht wollte sie dich für sich allein, und das für immer …«

31
    Anna blickte auf die Uhr. Sie war erstaunlich gut in der Zeit. Der Truthahn garte schon im Ofen, der Kaffeetisch war gedeckt, und langsam sah auch die große Tanne im Wohnzimmer so aus, wie sie sich ihren Weihnachtsbaum vorstellte. Bendt stand auf der Leiter und platzierte die letzten Kugeln und Engel auf den oberen Zweigen.
    »Die Kugel mit den Bäumchen einen Ast weiter nach rechts, das ist, glaube ich, schöner«, meinte Anna, die zwischen den Weihnachtskartons vor der Leiter stand und ihrem Freund genaue Anweisungen gab.
    »Das ist doch total egal«, sagte Bendt sichtlich genervt und blickte am Baum hinunter, der vor Weihnachtsschmuck nur so überquoll.
    »Das ist überhaupt nicht egal«, protestierte Anna. »Das ist eine meiner Lieblingskugeln aus Polen, handbemalt.«
    »Na dann!« Bendt hängte vorsichtig die Kugel um, bevor er sie von allen Seiten betrachtete und dabei ein Gesicht machte, als sei er ein Kunstsachverständiger und habe gerade das Werk eines begnadeten Künstlers vor Augen. »Du hast recht, das sieht natürlich ganz anders aus«, sagte er mit deutlicher Ironie in der Stimme.
    Anna kommentierte die Spitze nicht, sondern wühlte amüsiert ein paar weitere Kostbarkeiten ihres Weihnachtsbaumschmucks aus den Kartons hervor. »Die habe ich gesucht«, rief sie begeistert und streckte Bendt eine andere handbemalte Kugel entgegen. »Ist die nicht wunderschön?«
    »Total schön«, bestätigte Bendt, der über Annas verzückten Gesichtsausdruck schmunzeln musste.
    »Wo darf ich die denn hinhängen?« Er beugte sich hinunter, damit Anna ihm das Hängebändchen über den Zeigefinger streifen konnte.
    Anna ließ sich Zeit mit einer Antwort und lugte zur anderen Seite des Baumes hinüber. »Ich sage dir nur, dass ich die Leiter nicht noch einmal umstelle«, knurrte Bendt und hängte die Kugel an einen Zweig. »Die bleibt jetzt genau hier.«
    Anna seufzte. »Na gut, dann reicht das vielleicht auch jetzt langsam.«
    Bendt blickte an dem Baum hinunter und tat so, als würde er durch das Licht der funkelnden Kugeln erblinden:
    »Allerdings«, seufzte er, stieg von der Leiter und half Anna, die Schutzfolien und das Seidenpapier in den Weihnachtskartons zu verstauen.
    »Wann kommen Georg und Emily zurück?«, fragte er.
    »Wenn meine Eltern auch kommen, gegen drei«, sagte Anna, die wusste, dass Bendt verärgert war, weil sie Georg eingeladen hatte. Für Anna war allerdings das Wichtigste, das das Weihnachtsfest für Emily perfekt sein würde, und das bedeutete nun einmal, dass ihr Vater jedenfalls bei der Bescherung dabei war. Im Übrigen fand Anna, dass sie eine gute Lösung für alle gefunden hatte. Georg hatte Emily abgeholt, damit sie in Ruhe alles vorbereiten konnte, und Georg sollte dann nur zum Kaffee bleiben.
    »Der Weihnachtsmann von der Agentur wird dann hoffentlich pünktlich um Viertel vor vier hier aufkreuzen. Dann machen wir die Bescherung und können gegen sechs essen«,sagte Anna. »Dienst hast du ja hoffentlich heute nicht, oder?«
    »Nicht, dass ich wüsste«, antwortete Bendt. »Obwohl uns die Feiertage nicht so gut in den Kram passen. Braun wäre es lieber gewesen, wir hätten diesen Stallmeister noch vor den Feiertagen ein weiteres Mal vernommen.«
    »Wieso?«, fragte Anna, die dabei war, Seidenpapier zusammenzufalten.
    »Ach, das habe ich dir noch gar

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