schneewittchen in drei Akten
muffigen Nischen. Die Laune sank täglich, wenn das überhaupt noch möglich war. Schneewittchen residierte inzwischen seit einem Monat in der Hütte und vergiftete die Stimmung.
„Mein Bäumchen juckt ständig und ich will mit dir übers Gras tollen und Liebe machen“, jammerte Marti auf dem Heimweg.
„Ach Liebster, mein Biskuitstängchen ist auch immer steif und sehnt sich nach deiner Wärme“, tröstete Hugo den Zwerg und griff nach dessen Hand.
Sie erreichten die Lichtung und das Erste, das sie erblickten, war ein riesiger Mann, der aus einer Blechkarosse stieg. Das Ding hatte vier Räder und es wurde nicht von Pferden gezogen. Staunend versammelten sich die acht Zwerge um das Fahrzeug.
„Wohlan, ich bin Tristan Böserwolf und habe eure Nachricht erhalten“, sagte der Riese und bleckt die Zähne. „Wo ist die holde Maid, auf dass ich sie beglücken kann?“ Er griff sich bei diesen Worten in den Schritt und wog sein Gemächt.
„Guck mal in der Hütte nach, wir warten“, sagte Klaus, der aufgeregt an seinem Bart zwirbelte.
Der Riese brummte und begab sich in die Hütte, wobei er den Kopf einziehen musste. Die Zwerge lauschten und es dauerte auch nicht lange, da ertönte wildes Gekreisch, dem eindeutige Liebesgeräusche folgten.
Einer nickte dem anderen freudig zu und alle warfen ihr Werkzeug achtlos zu Boden. Klaus schlich sich zu dem Fenster, hinter dem Schneewittchens Schlafzimmer lag, und kehrte nach einem Blick mit hochroter Birne zu den Zwergen zurück.
„Sie tun es“, verkündete er und wischte sich mit einem Batisttüchlein über die Stirn.
„Marti, schnell, wir verschwinden in den Wald“, frohlockte Hugo und zog den Zwerg hinter sich her.
So verschwanden die Wichte einer nach dem anderen von der Lichtung.
„Pack dein Stängelchen aus, damit ich es lutschen kann“, verlangte Hugo, nachdem er einen schönen Platz gefunden hatte.
Sogleich ließ Marti die Hose fallen. Der andere ging auf die Knie, saugte sich den Leckerschmecker in den Mund und lutschte ihn hingebungsvoll. Martis Beine wurden ganz weich, er stöhnte und ächzte, dass es in den Blättern raschelte. Schnell hatte sich Hugo die Sahne geholt und nun verwöhnte Marti ihn, wobei er den Zwerg in das weiche Gras drückte und seinen Samtlolli mit Inbrunst verwöhnte.
Im ganzen Wald herrschte lustvolle Stimmung und alle Wildtiere lauschten voller Andacht, wenn sie nicht gerade selbst mit ihresgleichen herumtollten. Erst als sich die Sonne dem Horizont näherte, kam ein Zwergenpaar nach dem anderen wieder auf die Lichtung. Alle trugen ein seliges Grinsen auf dem Gesicht, was nur daher kommen konnte, dass jeder anständig unanständig gewesen war.
„Es ist still“, stellte Klaus fest und horchte.
„Sehr still und das Blechteil ist weg“, merkte Winfried an.
„Wer geht gucken?“, fragte Adalbert.
„Ich mach das“, verkündete Isidor mutig und näherte sich der Hütte.
„Sei vorsichtig“, rief ihm Jockel ängstlich hinterher.
Isidor straffte die Schultern, schob die Tür auf und warf einen Blick in das dunkle Innere. Er wagte einen Schritt hinein und sah sich um. Alles war leer, kein Riese, kein Schneewittchen. Auf dem Esstisch lag sein Metallvogel und ein Zettel war darunter geklemmt. Neugierig nahm Isidor ihn hoch, las und brach in schallendes Gelächter aus.
„Kommt alle her“, rief er laut und die Zwerge kamen hereingestürmt.
„Seht.“ Er schwenkte das Papier. „Schneewittchen hat uns verlassen und bittet, dass wir ihr keine Träne nachweinen. Ja, ist das mal eine gute Nachricht?“
Die Zwerge jubelten, hüpften umher und sprangen sich gegenseitig in die Arme. Vor lauter Freude weihten Hugo und Marti ihr Bett neu ein, während die anderen sich um sie herum ähnlich beschäftigten. Summende Lust erfüllte die Hütte, und wenn die Zwerge nicht gestorben sind, dann ist das immer noch so.
ENDE
Epilog
Der Wald roch herbstlich, doch die Sonne strahlte mit unverminderter Kraft vom Himmel. Marti und Hugo schlenderten händchenhaltend unter den großen Bäumen einher und genossen das schöne Wetter.
„Wie es SW wohl geht?“, sinnierte Marti.
„Ehrlich? Es ist mir egal“, sagte Hugo und lächelte dem anderen zu, „sie ist weg und endlich können wir uns frei bewegen und … lieben.“
Abrupt blieb Marti stehen und starrte Hugo an.
„Lieben?“, piepste er.
„Ja, ich liebe dich, mein Zuckernäschen. War dir das nicht klar?“
Hugo grinste, zupfte Marti am
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