Schnell und schmerzhaft
bestimmt«,
überlegte sie laut. »Er ist Viehzüchter, hat eine Riesenranch in Texas. Die
läßt er aber von einem Verwalter bewirtschaften, während er sich hier einen
guten Tag macht. Marcus ist Rechtsanwalt. Ich glaube, der kommt auch gut
zurecht.«
»Und Dane Tizack?« fragte ich.
»Das weiß ich nicht. Er
markiert immer den reichen Mann, aber wovon er eigentlich lebt, weiß niemand so
recht.«
»Beth Shaw?«
»Beth ist eine reiche Witwe.
Ihr Mann ist vor zwei Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen und hat
ihr ein Vermögen hinterlassen.«
»Bleiben die zwei, die ich noch
nicht kennengelernt habe«, überlegte ich. »Sandy Curzon und Tyler Waring .«
»Daß Sandy reich ist, glaube
ich nicht«, meinte Alison langsam. »Sie hat wohl alles, was sie braucht, aber
wie eine vermögende Frau kommt sie mir nicht vor. Allerdings habe ich mir das
auch noch nie genau überlegt.«
»Tyler Waring?«
»Gut, daß du ihn erwähnst. Über
Tyler wollte ich nämlich mit dir sprechen. Er ist reich, aber ich habe keine
Ahnung, woher sein Geld kommt. Er ist nämlich nicht der Typ, den man so was
fragen kann. Er ist sehr groß und sehr stark und sehr besitzergreifend. «
»Du meinst — was Erica
betrifft?«
»Was jede Frau in der Clique
betrifft.« Sie zögerte einen Augenblick, dann nickte sie. »Aber du hast schon
recht. Besonders, was Erica betrifft.«
»Warum?«
»Weil er sich einbildet, daß
als Ehemann nur er für sie in Frage kommt.«
»Willst du mir Angst machen?«
»Ich glaube, du solltest
vorsichtig sein«, beschwor sie mich. »Tyler ist furchtbar jähzornig. Ich mag
dich, Danny, obgleich wir uns erst heute abend kennengelernt haben. Und deshalb finde ich, das solltest du wissen.«
»Danke!«
»Tyler war immer so ein bißchen
der Boss. Daß du der Clique meine Schwester wegnimmst, wird ihm sowieso nicht
schmecken. Um so energischer wird er seine Führungsrolle in der Gruppe
verteidigen. Er wird versuchen, dich rauszudrängeln, Danny.«
»Mit Gewalt?«
»Vielleicht, vielleicht auch nicht.«
Sie hob wieder die Schultern. »Tyler ist mit allen Wassern gewaschen. Aber er
wird sich schon was einfallen lassen, darauf kannst du Gift nehmen.«
»Ihr seid also unzertrennlich
in eurer Clique, aber es geht nicht nur um Sex«, faßte ich zusammen. »Was macht
ihr denn sonst noch so?«
»Das mußt du Erica fragen«,
fertigte sie mich sehr endgültig ab. »Willst du noch einen Drink, Danny?«
»Nein, danke. War das dein
Ernst, daß Pollard und Lorimer unten auf mich lauern?«
»Nein.« Sie grinste. »Ich
wollte bloß noch ein bißchen mit dir reden.«
»Über Tyler Waring?«
»Über Tyler Waring.«
»Sonst nichts?«
»Du mußt Erica sehr lieben,
wenn du sie heiraten willst.«
»Na, und ob!« beteuerte ich
gefühlvoll.
Sie setzte ihre Worte
sorgfältig. »Ich meine — mußt du sie eigentlich unbedingt heiraten? Vielleicht
würde es dir sogar mehr Spaß machen, zu mir in die Clique zu kommen... Es wäre
auch für Erica besser.«
»Wieso?«
»Es wird ihr sehr schwer
werden, ihre alten Gewohnheiten aufzugeben, wenn sie erst mal eine brave
Ehefrau ist. Wenn sie die nicht aufgibt, schmeckt es dir nicht, und wenn sie
sich doch dazu durchringt, ist sie vielleicht auch nicht glücklich.«
»Du meinst, daß ich es nicht
gern hätte, wenn sie weiter mit all und jedem schläft und daß ihr die
plötzliche Enthaltsamkeit schwerfallen würde«, übersetzte ich ihr Gestotter.
»So ungefähr.« Sie lächelte
schüchtern. »Findest du jetzt, daß ich eine gräßliche eifersüchtige kleine
Schwester bin?«
»Da ist noch etwas, was du mir
nicht erzählt hast...«
Ihr Gesicht verschloß sich. »Das
muß dir Erica sagen. Ich habe dazu eigentlich gar kein Recht. Niemand redet
darüber, aber es ist trotzdem da — wenn du weißt, was ich meine...«
»Woher soll ich wissen, was du
meinst«, fuhr ich auf, gereizt von ihrem Gefasel.
»Die Sache mit Peter Moulton
war ein Unfall«, sagte sie. »Er ist über eine Klippe gefallen. Ein Steilhang,
150 Meter tief. Es hat ihm sämtliche Knochen gebrochen, hieß es.«
»Und?«
»Vielleicht war es gar kein
Unfall. Sie hatten ein paar Tage vorher Streit. Wegen Erica.«
»Wer?«
»Peter und Tyler Waring. In der
Clique ist nämlich alles Gemeinschaftsbesitz. Tyler fand, daß meine Schwester
und Peter schon zu lange intim waren. Es war eine scheußliche Streiterei. Dann
kamen Luke und Dane dazu und brachten die beiden auseinander.«
»Er ist also unter Umständen
gar nicht von
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